Rubrik: Aktien

Schon wieder ein neues Rekordhoch bei Siltronic! Konsolidierung, um kaufen zu können? Scheint es nicht zu geben. Die Aktie strebt stramm aufwärts, was an der Börse häufig ein gutes Long-Signal ist, da kaum etwas mehr Käufer anlockt als steigende Kurse, ob das nun sinnvoll ist oder nicht. Für eine Aktie ist auch immer gut, wenn einige/viele auf einen Rückschlag warten, um endlich einsteigen zu können, schließlich gibt es dann noch ausreichend Käufer, die den Kurs noch weiter nach oben treiben können. Allerdings, die Aktie scheint fundamental üppig bewertet zu sein. Ein Discount-Zertifikat bietet einen schönen Sicherheitspuffer.

Es war die Höchststrafe für den Kurznachrichtendienst Twitter: Die Zahl der monatlich aktiven User (MAUs) ist im Quartalsvergleich mit 328 Millionen gleich geblieben. Der Umsatz sinkt und die Verluste steigen (wieder). Es scheint so, als gehe gar nichts mehr bei Twitter, egal wie viel US-Präsident Donald Trump twitter oder nicht. Wenigsten im Jahresvergleich gab es bei den MAUs ein Plus – fünf Prozent, wenigsten das. Die Börse ist frustriert. Nur eine Übernahme könnte dies ändern.

Wenn ein DAX-Wert einen prozentual zweistelligen Umsatzzuwachs meldet, dann ist das schon eine Besonderheit. Dem BASF-Konzern gelang dieses Kunststück im zweiten Quartal: Die Erlöse kletterten um stolze zwölf Prozent auf 16,3 Milliarden Euro. Vor allem die Geschäfte mit Basischemikalien laufen beim weltgrößten Chemiekonzern weiter ausgezeichnet. Logische Konsequenz: Der operative Gewinn springt um 32 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro. Beim Jahresüberschuss ging es gar um 37 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro nach oben. Alle Werte lagen dabei leicht über den Schätzungen der Analysten. Und auch beim Ausblick ist Vorstandschef Kurt Bock nun etwas optimistischer. Was das für die Aktie bedeutet.

Die Aktie von ADVA Optical Networking (ADVA) scheint auch so ein Papier zu sein: entweder hui oder pfui. Gerade ist mal wieder eher pfui angesagt. Seitwärts ging schon länger. Eigentlich seitdem die Aktie Ende 2015 den Kurs von 12,00 Euro erreichte, nach einem Anstieg von 3,00 Euro rund zwölf Monate zuvor. Kürzlich kam der Absturz. Enttäuschung über die Prognosen zum dritten Quartal und zum weiteren Jahresverlauf überhaupt. Ist diese gerechtfertigt? Zumindest das KGV ist aktuell recht attraktiv.

Mit was ein Unternehmen Weltmarktführer werden kann? Da ist die Norma Group aus dem hessischen Maintal. 7.200 Mitarbeiter, 60 Jahre Erfahrung, 10.000 Kunden in 100 Ländern und ein Netzwerk mit 29 Produktionsstätten rund um den Globus. Der Hersteller für Verbindungen, Schellen und Schläuche hat 35.000 Produkte in seinem Sortiment. Im Prinzip alles Massenware, aber doch häufig Hightech im kleinen Detail. Zuletzt erwirtschafte Norma einen Umsatz von 895 Millionen Euro und kam auf einen Nettogewinn von 75,9 Millionen Euro. Und es läuft weiter gut bis sehr gut. Gerade erst hat das Unternehmen seine Prognose für das zweite Quartal angehoben. Anstatt einem Wachstum von einem bis drei Prozent werden nun vier bis sieben Prozent erwartet. Charttechnisch erscheint die Aktie aussichtsreich, aber wie ist sie fundamental bewertet?

Wenn es einen Preis für unglückliches Agieren am Kapitalmarkt zu verleihen gäbe – die GxP German Properties AG (A1YCNN) wäre aktuell ein heißer Aspirant dafür. Nachdem das Unternehmen Ende 2016 mit einem Gewerbeimmobilienportfolio, das mit rund 90 Millionen Euro bewertet wurde, via Börsenmantel hoffnungsvoll ins Kapitalmarktleben startete, folgten eine Verkettung unheilvoller Faktoren: Aktienverkäufe von Teilen des Vorstands und aus dem Aufsichtsrat, eine verwirrende Kommunikation mit Aktionären und den Medien sowie ein schwächelnder Aktienkurs waren die Zutaten, aus denen so gar keine Begeisterung bei den Aktionären entstand. Jetzt allerdings deutet vieles darauf hin, dass sich die Dinge bei GxP zum Besseren wenden könnten, denn Johannes Meran, mittlerweile Alleinvorstand, räumt auf.

Eigentlich läuft es im deutschen Maschinenbau doch ausgezeichnet. Qualität Made in Germany ist weltweit gefragt. Dies sorgt für volle Auftragsbücher, steigende Umsätze und nicht selten auch für kräftige Gewinnverbesserungen. Doch die GEA Group scheint die Ausnahme zu sein, die die Regel damit bestätigt. Denn der Düsseldorfer Spezialmaschinenbau musste schon im Oktober 2016 eine Gewinn- und Umsatzwarnung aussprechen. Dies zerstörte viel Anlegervertrauen und sorgte damals für einen kräftigen Kursrutsch. Am Montagmorgen überraschte GEA erneut mit trüben Aussichten. Die Börse zieht entsprechende Konsequenzen.

Zu befürchten war es ja eigentlich schon lange, nun werden die Fakten aber immer klarer, dass auch Daimler sein Diesel-Gate hat. Die Staatanwaltschaft in Stuttgart hat bestätigt, dass gegen mehrere Personen ermittelt wird, womit wir TV-Gucker und Zeitungsleser den Medienberichten der vergangenen Tage immer mehr Glauben schenken dürfen. Sorgen, dass neben Volkswagen auch die anderen Autobauer eigene Diesel-Gate haben, hat wohl auch dazu geführt, dass alle Autoaktien zuletzt hinter dem Gesamtmarkt herliefen. So legte Daimler auf Jahressicht nur rund 13 Prozent zu und liegt auf Drei-Monats-Sicht sogar im Minus. Aber dieser mögliche neue Skandal eröffnet auch Rendite-Chancen.

Auch der Juni lief bei BMW hervorragend. Der Münchner Autobauer hat daher ausgezeichnete Absatzzahlen für das erste Halbjahr vorlegen können: Er stieg um fünf Prozent auf 1,22 Millionen Fahrzeuge. Haupttreiber der positiven Entwicklung war die Nachfrage aus China. Anders in Deutschland: Dort brachte BMW nur noch 27.000 Autos an die Frau und den vor allem den Mann, was einem Minus von 16,5 Prozent entspricht. Dennoch, die Aktie überschreitet ihren kurzfristigen Abwärtstrend. Mittelfristig bleibt das Papier in einer Seitwärtsbewegung, was ein renditestarkes Bonus-Zertifikat interessant macht.

Rational, es ist scheinbar eine jener Aktien mit der es nur nach oben geht. 2009 notierte das Papier noch bei rund 60 Euro, jetzt sind es 490 Euro. Aber die Erfolgsgeschichte kommt nicht von ungefähr. Das Unternehmen ist weltweite Markt- und Technologieführer für die thermische Speisenzubereitung in Profiküchen. Der Weltmarktanteil befindet ich bei 50 Prozent. Gefühlt befindet es sich „immer“ auf Wachstumskurs. Jetzt hat das Unternehmen seine Prognose erhöht. Was das für die Aktie bedeutet, die an einem charttechnischen Widerstand hängt.

Es ist ein Fingerzeig für alle Verbrennungsmotoren-Hersteller und Automobilzulieferer. AB Volvo (Volvo Group) verkauft seine 30.246.582 Aktien, die das Unternehmen bislang vom Motorenhersteller Deutz gehalten hat. Erstaunlich ist der Kurs. Die 25 Prozent an Deutz wurden zu 6,50 Euro angeboten. Der Schusskurs am 6. Juli lag bei knapp 7,40 Euro. Die Schweden wollten raus bei Deutz und so wie es aussieht, fast um jeden Preis. Die Aktie hat nun ein Problem.

Die Aktie des Waggon- und Kesselwagen-Vermieters für die Schiene, VTG, gehört eher zu den Unscheinbaren an der Börse, was gut sein kann. Solche Papiere sind meist nicht wilden Spekulationen ausgesetzt. Natürlich geht es auch bei VTG nicht ohne (größere) Schwankungen, aber mit der Aktie geht es schon seit Jahren, unterbrochen von teilweise auch längeren Konsolidierungsphasen, nach oben. Langfristaktionäre wissen so etwas zu schätzen. Nun hat das Logistikunternehmen in Europa kräftig zugekauft. Die Börse feiert, doch es gibt einen dunklen Fleck.