Autor: Wolfgang Raum

Am Samstag überraschte Evonik-Chef Christian Kullmannin einem Zeitungsinterview mit der Aussage, dass die Geschäfte im zweiten Quartal besser gelaufen sind, als noch im Mai angekündigt. Dabei profitiert der Spezialchemie-Konzern von einer höheren Nachfrage nach Zusatzstoffen für Tierfutter. Zudem brummt das Geschäft mit Zusatzstoffen für Desinfektionsmittel und Hygieneartikel. Dies treibt die Aktie an, die nun das alte Jahreshoch wieder ins Blickfeld bringt.

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Fielmann lieferte gute News: Im ersten Halbjahr kam es zwar zu einem Umsatzrückgang um knapp 20 Prozent auf 611 Millionen Euro, der Konzern schrieb aber wieter schwarze Zahlen vor Steuern. Zudem erholte sich das Geschäft im zweiten Quartal von Monat zu Monat: Nach einem Umsatzminus im Jahresvergleich von 70 Prozent im April und einem Minus von 26 Prozent im Mai gelang im Juni schon wieder ein Plus von drei Prozent zum Juni 2019.
Fielmann erklärte zudem, dass es erhebliche Kosteneinsparungen im zweiten Quartal gab und weiter munter in die Digitaltechnik investiert wurde. Noch wichtiger war aber der Ausblick aufs Gesamtjahr, der einen Konzernumsatz von mehr als 1,3 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Steuern von mehr als 100 Millionen Euro vorsieht. Die liegt zwar massiv unter den Vorjahreswerten, aber ebenso deutlich über den Befürchtungen der Analysten.

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Der Volkswagen-Konzern hatte in den vergangenen Jahren seinen Nutzfahrzeug-Bereich durch Zukäufe gestärkt. So beteiligten sich die Wolfsburger schon im Jahr 2000 an der schwedischen Scania und stiegen 2006 bei MAN mit einer ersten Tranche ein. In den Folgejahren kaufte Volkswagen bei beiden Gesellschaften Anteile zu, teilweise via Übernahmeangebote. Ziel war es, einen schlagkräftigen Konzern für leichte und mittelschwere Lkws sowie Vans und Busse zu schmieden, der mehrheitlich zum eigenen Konzern gehört. Maßgeblicher Kopf hinter der Strategie dieses Unternehmen eigenständig an die Börse zu bringen, war Andreas Renschler. Er muss nun überraschend ebenso gehen, genauso wie Joachim Drees, der Vorstandschef der Tochter MAN.

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Im zweiten Quartal konnte die Deutsche Post glänzen. Nach vorläufigen Zahlen stieg das operative Ergebnis um 16 Prozent 890 Millionen Euro. Darin sind sogar Belastungen von rund 100 Millionen Euro aus der Neuausrichtung des Elektrolieferwagens Streetscooter und 100 Millionen Euro für Corona-Sonderabschreibungen enthalten. Bereinigt um derlei Sonderausgaben wäre das operative Ergebnis gar um rund 25 Prozent gestiegen. Die Aktie befindet sich auf dem Weg über das Jahreshoch zum Rekordhoch.

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Der Verpackungsspezialist Gerresheimer teilte via Interview in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mit, dass er sich schon jetzt für einen möglichen Corona-Impfstoff rüstet. Anders ausgedrückt: Vorstandschef Dietmar Siemssen hat in Glasform-Maschinen investiert und hofft nun, dass er bei den benötigten Verpackungen für den Impfstoff dicke Aufträge an Land ziehen will. Doch noch ist der Impfstoff noch gar nicht da. Wann er letztendlich gefunden wird, bleibt unklar. Experten hoffen, dass es im Winter gelingt, doch auch Experten liegen nicht immer richtig, genauso wie erfahrene Börsianer.

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Bei Grenke hat Corona sehr tiefe Spuren zurückgelassen. Das Leasing-Neugeschäft brach im vergangenen Quartal um rund 45 Prozent ein, womit sich der Wert etwas besser gestaltete, als die bislang befürchteten 50 Prozent. Dies ist auch der Hauptgrund, warum der Kurs am heutigen Donnerstag etwas kräftiger zulegen kann. Fundamental richten die Analysten inzwischen die Blicke auf 2021 schauen. Auf Basis dieser noch unsicheren Schätzungen liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis inzwischen bei recht hohen 25, womit das Papier eigentlich ausreichend bezahlt ist. Somit greifen auf dem erhöhten Niveau nur noch echte Langfristanleger zu.

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Immerhin steigt die Zahl der Fluggäste in Frankfurt wieder: Für die Zeit vom 22. bis zum 28. Juni meldete Fraport 172.671 Fluggäste. Dies sind zwar rund 11.000 mehr als in der Vorwoche, jedoch rund 90 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Hoffnungen bestehen, da die Fluggesellschaften ihre Angebot Stück um Stück erweitern. Es ist aber davon auszugehen, dass insbesondere Fernreisen in die USA oder nach China nur sehr vereinzelt und von wenigen Anbietern angeboten werden. Eine Rückkehr zur Normalität ist daher erst einige Monate nach der Entwicklung eines Impfstoffs, der dem bösen Virus an den Kragen geht, zu erwarten. Die Aktie tut sich daher sehr schwer.

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Deutschlands größter Wohnungsvermieter, der Vonovia-Konzern, erkennt kaum negative Auswirkungen aus der Corona-Krise. Vonovia-Macher Rolf Buch spricht daher auf der heute virtuell abgehaltenen Hauptversammlung auch davon, dass die Probleme „gut aufgefangen“ werden können. Ein Blick auf harte Fakten erklärt dies vielleicht sogar noch besser: Nur ein Prozent der ca. 350.000 Vonovia-Mieter in Deutschland hatte bislang um eine Mietstundung gebeten. Die Aktie (A1ML7J) bewegt sich daher auf Rekordniveau.

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Die Münchener Bayern feiern ihren Geistermeistertitel. Borussia Dortmund muss hingegen seine arg gebeutelten Aktionäre warnen: Die Geisterspiele sorgen wohl im Geschäftsjahr 2019/20 für einen Verlust von rund 45 Millionen Euro, nach einem Gewinn im Vorjahr von 17,4 Millionen Euro. Chancen zur Verbesserung bestehen zwar noch, denn Spielerverkäufe können noch zu einer Verlustminimierung führen. Doch scheint dies eher unwahrscheinlich. Denn Dortmund darf aus sportlicher Sicht kein gutes Personal verkaufen und die eher weniger gefragten Kicker bringen kaum nennenswerte Erträge, da in Corona-Zeiten das Geld auch in anderen europäischen Ligen nicht mehr so locker sitzt.

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Der große Adidas-Rivale, der US-Gigant Nike, hat einen Quartalsverlust bekanntgegeben. Das Minus kam überraschend, wenngleich er eigentlich nahezu logisch ist. Denn auch der US-Sportartikelhersteller musste zahlreiche Läden rund um den Erdball zwischenzeitlich schließen. Das daraus fehlende Geschäft konnte auch ein boomender Online-Handel nicht ausgleichen. Dies wiederum liegt auch daran, dass das Sporttreiben kaum möglich war und daher kaum Bedarf an neuen Sportklamotten vorhanden war.
Genauso, wie bei Nike, trifft dies auch Adidas. Daher verlor der Titel vor allem im vorbörslichen Handel etwas deutlicher, konnte sich bis zum Mittag schon wieder erholen. Bis allerdings Adidas neue Zahlen vorlegen wird, ist Geduld gefragt. Denn die Halbjahresdaten werden die Franken erst am 6. August veröffentlichen. Die schwachen Werte für das erste Quartal hatten wir bei Plusvisionen bereits kommentiert (hier klicken).
Allerdings hatte Adidas schon vor einigen Wochen mitgeteilt, dass vor allem im wichtigen China-Geschäft nach dem Ende des Shutdown wieder gut angelaufen ist. Inzwischen sollen dort nahezu alle Läden und Verkaufsstellen wieder geöffnet haben. So erklärt sich auch, warum sich die Adidas-Aktie (A1EWWW) vom Corona-Tief bei 162,20 Euro bis in den Bereich um 240 Euro erholt hat.
Technisch läuft der Titel dabei in einem eher flachen Aufwärtstrend, der noch Luft nach oben bietet. Fundamental richten sich die Blicke auf 2021. Sofern die Herzogenauracher dann wieder die Ertragsstärke aus 2019 erreichen, liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 24, womit der Titel nicht mehr billig ist. Langfristanleger können trotzdem noch zugreifen.
Als Alternative bietet sich ein Bonus-Zertifikat mit Cap (HX7BGM) mit Laufzeit bis Dezember 2020: Bleibt die Adidas-Aktie bis zum Laufzeitende über der Barriere bei 150 Euro (Abstand: knapp 37 Prozent), erzielt der Anleger eine Maximalrendite von 10,2 Prozent (20 Prozent p. a.). Erweist sich der üppige Puffer als nicht ausreichend, dann tilgt der Emittent in Aktien im Verhältnis eins zu eins.
Beim im April vorgestellten Bonus-Zertifikat mit Cap (HX7BGK) mit Laufzeit bis September 2020 (hier klicken) beträgt die Restrendite nur noch rund 1 Prozent bei einem Puffer von knapp 50 Prozent. Hier können Anleger Gewinne mitnehmen.

Genauso, wie bei Nike, trifft die Corona-Krise auch Adidas. Nach schwachen Nike-Zahlen verlor daher auch die Adidas-Aktie vor allem im vorbörslichen Handel etwas deutlicher, konnte sich bis zum Mittag etwas erholen. Bis allerdings Adidas neue Zahlen vorlegen wird, ist Geduld gefragt. Denn die Halbjahresdaten werden die Franken erst am 6. August veröffentlichen. Wir beurteilen die Chancen der Aktie (A1EWWW), stellen aber auch ein spannendes Bonus-Zertifikat (HX7BGM) vor.

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Wünschenswert wäre, wenn Symrise (SYM999) als Wirecard-Nachfolger in den DAX aufsteigen darf. Denn das Geschäftsmodell des seit 2006 börsennotierten Unternehmens ist einfach und klar. An rund 90 Standorten rund um den Erdball produzieren und verkaufen die Holzmindener verschiedenste Duft- und Geschmackstoffe. Rund 30.000 Produkte befinden sich im Angebot, die mehr als 6.000 Kunden weltweit erwerben. Sie stammen vor allem aus verschiedensten Branchen, angefangen von Parfüm- und Kosmetikherstellern über Lebensmittel- und Getränkeproduzenten bis zur pharmazeutischen Industrie. Der große Vorteil gegenüber dem Aufstiegsrivalen Delivery Hero: Symrise schreibt seit vielen Jahren schwarze Zahlen, während der Essensdienst noch im verlustreichen Wachstumsmodus fährt.

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Bei Pfeffer Vacuum glauben wir an eine Übertreibung am Kapitalmarkt. Der Kurs der Aktie (691660), der im Corona-Crash von einem Niveau bei 150 Euro bis auf 105 Euro abgestürzt war, liegt jetzt schon wieder bei mehr als 160 Euro. Also wurde das Vor-Crash-Niveau inzwischen sogar schon überschritten. Die jüngsten Zahlen der Hessen lassen allerdings vermuten, dass die Pandemie durchaus Spuren in der Bilanz der Nordhessen hinterlassen hat. So geht das Management davon aus, dass der Umsatz im zweiten Quartal auf 140 bis 145 Millionen Euro sinkt. Dies wäre ein Rückgang von bis zu elf Prozent. Gleichzeitig soll das operative Ergebnis (Ebit) zwischen drei und 6,5 Millionen Euro liegen. Dies entspräche im schlechtesten Fall von rund 80 Prozent zum Vorjahreswert.

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