Autor: Thomas Schumm

Als Börsianer sieht man häufig nur das, was man gerne sehen will, was gut zu der eigenen Meinung passt oder möglichst wenig davon abweicht. Ein Fehler. Man sollte immer auch versuchen, ein paar Gegenargumente für ein Investment zu finden, einfach um sensibilisiert zu sein, für den Fall, dass es nicht so gut läuft, wie angenommen. Freilich sollte das nicht so weit gehen, dass man gar nicht mehr investiert, weil die Liste mit den Contra-Argumenten immer länger wird/ist. Und wenn es so ist, sollte man sich vielleicht Gedanken machen, ob es nicht besser wäre, die Gegenposition einzunehmen. Fast immer sinnvoll: Stopp-Kurse. Sie verhindern, dass aus einem Investment ein sehr langfristiges Investment wird, das dann mit seinen 50, 60, 70 Prozent Verlust im Depot liegt, wenn es mal wieder nicht mit der eigenen Meinung geklappt hat.

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Nun, Recep Tayyip Erdogan und seine islamistisch ausgerichtete AKP haben die Kommunalwahlen in der Türkei eindrucksvoll für sich entschieden. Erdogan hat es verstanden seine Anhänger zu mobilisieren. Er hatte die Wahl zu einer Vertrauensabstimmung über sich und seine Politik ausgerufen. Das Ergebnis wird an der Börse eher mit Wohlwollen wahrgenommen – zunächst zumindest. Ob die Märkte längerfristig ihre Freude daran haben werden? Immerhin ist das Land unter der Ägide Erdogans in die wirtschaftliche Misere hineingerutscht. Autokraten sind nicht unbedingt ein sonniger Ausblick für demokratisch-freie Märkte und eine florierende Wirtschaft. Die Aktienkurse an Istanbuls Börse sind bereits seit Anfang März gestiegen.…

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Ich finde, es ist derzeit die spannendste Frage am deutschen Aktienmarkt oder, ein wenig größer gedacht, für die Eurozone: Besteht die Gefahr einer Deflation? Heute gab Eurostat seine Schnellschätzung für den März bekannt: Auf Jahresbasis soll die Teuerung nur noch bei 0,5 Prozent liegen. Im Februar waren es noch 0,7 Prozent und vor einem Jahr betrug die Inflationsrate noch 1,7 Prozent. Die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt bei rund 2 Prozent. Diese scheint in immer weitere Ferne zu rücken. Wird die EZB bereits am Donnerstag den Leitzins senken? Dann auf null. Wird es andere geldpolitische Lockerungen geben? Selbst Bundesbankpräsident…

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20 Jahre Microsoft Aktie. Kommt es nach 13 Jahren zum Ausbruch aus dem Seitwärtstrend? Auch bei 40 Dollar wartet noch ein härterer Widerstand. Richtig frei nach oben ist der Weg allerdings erst bei Kursen über 60 Dollar. Für das zweite Quartal des Finanzjahres 2014 hatte Microsoft im Januar einen Rekordquartalsumsatz gemeldet. Bildquelle: Microsoft

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Short-Seller hatten in jüngster Zeit ihre Freude mit Tesla, Facebook und vor allem Twitter. Die Aktien kamen deutlich zurück. Auch bei Google ging es abwärts, wenn auch nicht so stark. Apple hielten sich vergleichsweise gut, hier stützten Aktienrückkäufe oder die Spekulation auf solche. Es scheint so, als wolle von den gehypten High-Tech-Werten derzeit kein Anleger etwas wissen. Lieber wird in konservativere Branchen investiert. Wer will es ihnen verdenken, die Bewertungen von Twitter, Facebook und Tesla bestehen – trotz der Kursrückgänge – zu einem großen Teil noch immer aus viel Fantasie. Dennoch: Ist die Zeit vielleicht schon wieder reif für den…

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Breiter in bonitätsstarke Festverzinsliche investieren geht nicht im Anleihenbereich: Deutsche Asset & Wealth Management (DAWM) hat den weltweit ersten ETF aufgelegt, mit dem Anleger an der Entwicklung aller wichtigen Segmente des globalen Anleihemarktes mit einem einzigen ETF partizipieren können. Der ETF bildet die Wertentwicklung des Barclays Global Aggregate Bond Index ab und wird seit heute an der Deutschen Börse gehandelt. Der db x-trackers II Barclays Global Aggregate Bond Index ETF bietet Zugang zu der Entwicklung von rund 15.000 Anleihen und deckt so das weltweite Universum der Investment-Grade-Anleihen ab. Dazu zählen sowohl Staats- und Unternehmensanleihen, Pfandbriefe sowie Asset-Backed- und Mortgage-Backed-Securities. Die…

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Wollten Sie schon mal in Südost-Asien investieren? Haben Sie vielleicht schon? Ryan Emond transportiert in seinem Trading Nirvana beeindruckende Szenen, von der jede einzelne eine Geschichte erzählt. Die meisten Szenen wurden in Myanmar, Thailand, Vietnam und China aufgenommen. Süss-sauer. Schön-melancholisch. Lassen Sie sich inspirieren.

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Deutsche Wohnimmobilien liegen im Trend. „Die Preise für Wohnimmobilien steigen in Deutschland seit dem Jahr 2010 deutlich an. Ausschlaggebend hierfür ist eine Zunahme der Nachfrage, die über das im Rahmen einer konjunkturellen Belebung zu erwartende Ausmaß hinausgeht“, schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht im Oktober 2013. Tobias Just, vom Institut für Immobilienwirtschaft der Universität Regensburg, der im Auftrag der Deutschen Bank eine Studie zum Thema „Deutsche Wohnimmobilien als Kapitalanlage“ erstellt hat, weiß: „Demografische, gesamtwirtschaftliche und finanzielle Gründe führen seit Anfang 2008 dazu, dass die Haus- und Wohnungspreise in Deutschland preisbereinigt rund um drei Prozent jährlich steigen.“ Trotz des Boom könne…

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Gestern las ich jenen Tweet von Roland Tichy, Chefredakteur der Wirtschaftswoche: Ist doch erstaunlich, wie lange die Bevölkerung gegen die Gier-Gewerkschaft ruhig hält. Verdi hindert die menschen daran, zur Arbeit zu… — Roland Tichy (@RolandTichy) 25. März 2014 Er schreibt von “Gier-Gewerkschaften” und fragt sich, “wie lange die Bevölkerung noch ruhig hält“. Ich hoffe, er meint damit nicht dass, was man meinen könnte. Ich interpretiere es mal so: Er mag Gewerkschaften nicht sonderlich und möchte sie vermutlich abschaffen, was aber nur Mutmaßungen sind. Ich frage mich natürlich, kann sich ein Land wie Deutschland, eine Demokratie, die Abschaffung von Gewerkschaften…

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Es ist ja so eine Sache, sich an Gewerbeimmobilien zu beteiligen. Einen ganzen Bürokomplex kaufen übersteigt doch sehr schnell, sehr deutlich die finanziellen Möglichkeiten der meisten. Also einen kleinen Teil davon kaufen. Doch offene Immobilienfonds beispielsweise, die vor allem auch Beteiligungen an Gewerbeimmobilien bieten, sind in den vergangenen Jahren arg in Verruf geraten. Zu wenig Rücklagen, Schließungen, Verluste für die Anleger waren die Folge. Dann wären da noch geschlossene Immobilienfonds. Doch bei ihnen ist das Geld für lange Zeit gebunden und zudem gibt es ein unternehmerisches Risiko, das auch die Beteiligung an Verlusten, sprich Nachschusspflichten zur Folge haben kann. Was…

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Eine niedrige Volatilität, das bedeutet an den Finanzmärkten ein geringeres Risiko, denn schwankt es weniger, lässt sich die zukünftige Kursentwicklung verlässlicher einschätzen, so weit die Theorie. In der Praxis kann es dennoch nach einer Phase sehr niedriger Volatilität zu einem ruckartigen Anstieg kommen, ausgelöst durch eine Krise etwa. Volatilität ist somit immer ein Blick in den Vergangenheit eines Wertpapiers und kann somit nur bedingt Aussagen über die Zukunft liefern – aber immerhin Anhaltspunkte. Traditionell gibt es immer Aktien und Segmente, die schwankungsanfälliger sind und dann wieder welche, in denen es gemächlicher zugeht. Wer weniger Risiko bereit zu tragen ist, der…

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Zu Jahresbeginn standen die Umlaufrendite in Deutschland bei 1,65 Prozent. Bis Mitte März sackte sie auf 1,25 Prozent ab. Nun hat sie sich auf 1,35 Prozent erholt, aber noch immer bleibt ein stattlicher Rückgang von 30 Basispunkten. Vorboten einer drohenden Deflation? Werden die Zinsen weiter fallen? Zumindest sollte man derzeit nicht auf eine kräftigen Zinsanstieg setzen. Man reibt sich die Augen, was dieser Tage von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann zu lesen ist. Eigentlich war er jemand, der recht strikt die harte Linie der alten Bundesbank verfolgte, also keine Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) billigte. Ist das Deflationsproblem in der Eurozone…

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