Autor: Thomas Schumm

Der DAX feiert den japanischen Druckpressetag. Dort hat sich die Bank von Japan entschlossen, angesichts der nach wie vor lahmenden Wirtschaft, noch etwas mehr Geld in den Kreislauf zu pumpen. Nun sollen es 80 Billionen Yen oder umgerechnet 570 Milliarden Euro pro Jahr sein. Bislang hatte man von 60 bis 70 Billionen Yen pro Jahr angepeilt.

Der Dow Jones erreicht ein neues Rekordhoch.

Der Euro möchte derzeit nach unten. Argumente scheinen sich dafür irgendwie immer zu finden. Mal fällt er weil die US-Konjunktur gut läuft, dann wieder, weil die US-Wirtschaft schwächelt. Heute waren es die rückläufigen US-Konsumausgaben, die ihn in den Keller schickten. Eigentlich wäre das ein Anlass für einen Anstieg gewesen. Doch hier sieht man vermutlich die schwindenden Inflationsgefahren. Generell ist der Dollar nach dem Ausstieg der amerikanischen Notenbank aus Quantitative Easing, also der tendenziellen Straffung der US-Geldpolitik, für Investoren wohl attraktiver. Zusätzlich profitiert der Dollar grundsätzlich auch von der großen japanischen Gelddruckaktion. Vermutlich belastet den Euro auch die Spekulation auf ein umfangreiches Anleihekaufprogramm durch die EZB.

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Es war ein Rat vom Godfather der Finanzmärkte himself. Kauft Gold, rät Alan Greenspan, der große Ex-Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve, kurz Fed. Es sei ein guter Ort sein Vermögen zu verwahren, außerhalb der Währungen, die von Regierungen beeinflusst werden. Überhaupt hätten die Anleihe-Kaufprogramme der Fed ihre Ziele verfehlt und der realen Wirtschaft nur wenig gebracht. Nun, darüber mag man nun denken wie man mag, immerhin ist die US-Wirtschaft im dritten Quartal um 3,5 Prozent gewachsen und die Fed sieht die Konjunktur als so gefestigt an, dass einstweilen keine Veranlassung mehr sieht, weiter Anleihen aller Art aufzukaufen.

Auch Anleger scheren sich herzlich wenig um den Greenspanschen Anlagetipp, die Bestände von Gold-ETFs sind auf den niedrigsten Stand seit April 2009 gesunken. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte sein, dass die meisten Investoren weit und breit keinen Hinweis auf Inflationsgefahren entdecken können, daran scheint auch die recht robuste US-Konjunktur nichts zu ändern. Insgesamt ist die Weltwirtschaft weit entfernt von einem preistreibenden Boom. Hinzu kommt das Kalkül einer baldigen Zinswende in den USA, wenn es denn schon mit der Wirtschaft so gut läuft.

Chartanalyse-Strecke

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Der DAX schwankt sich ins Plus. Anlässe für ein lebhaftes Hin und Her gab es genug. Die Arbeitsmarktdaten für Deutschland fielen besser als erwartet aus. Dagegen sank die Inflationsrate weiter, was natürlich Deflationsängste schürt. Später wurde dann noch ein recht gutes Wirtschaftswachstum aus den USA bekanntgegeben. Das Hoffnung macht, dass es um die Weltwirtschaft doch nicht so schlecht bestellt sein könnte, wie gedacht und andererseits Spekulation auf eine weiterhin sehr lockere US-Geldpolitik dämpft.

Der Euro leidet unter dem kräftigen US-BIP.

Gold und Silber fallen deutlich zurück. Silber hat nun den seit 2003 bestehenden Aufwärtstrend deutlich angekratzt. Steht nun ein Fall bis auf 8 Dollar bevor?

Bei Wacker Chemie laufen die Geschäfte wieder besser. Die Nachfrage nach Solarsilizium steigt. Das sorgt auch für höhere Preise, wovon wiederum Wacker Chemie profitiert. „Beim EBITDA geht das Unternehmen von einem deutlichen Anstieg auf etwa 1 Milliarde Euro und einer EBITDA-Marge von mehr als 20 Prozent aus.“ Die Börse feiert das mit einem Plus von 5 Prozent. Gelingt es der Aktie nun aus dem Seitwärtstrend nach oben auszubrechen? Die Chancen stehen mit der Erhohung der Solarbranche und den eingeleiteten Sparmaßnahmen recht gut, auch wenn bei 100 Euro und bei 105 Euro noch deutliche Wiederstände warten.

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Es ist wie bei einer sensationellen Party, von der noch Jahre später gesprochen wird, aber immer wieder auch unliebsame Reste auftauchen – und es sogar plötzlich an der Tür klingelt. Spätestens dann weiß man, es war verdammt gut, aber nun wird es teuer. „Herausfordernder“ als gedacht haben sich die Altlasten bei der Deutschen Bank erwiesen, gestand nun Deutsche Bank Co-Vorstandschef Anshu Jain ein. Ständig neue Skandale machen immer höhere Rückstellungen notwendig. Die Liste mutmaßlicher Tricksereien aus den wilden Zeiten des Investmentbankings ist nach wie vor zu lang: Zinsmanipulationen (Libor), Schiebereien am Goldmarkt, Preisverzerrungen an den Devisenmärkten undurchsichtige Geschäfte am US-Immobilienmarkt, Dark Pools …

Die Rechtsstreitigkeiten haben die Bank im dritten Quartal allein 894 Millionen Euro gekostet. Das ist zwar 270 Millionen Euro weniger als im Vorjahresquartal, aber doch sehr beachtlich. Für das Investmentbanking hat die Bank nun eine Summe von 3.285 Millionen Euro zurückgestellt. Das drückt auf das Ergebnis.

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Der DAX präsentiert sich vor der heutigen Fed-Sitzung tapfer, wenn auch ohne große Ambitionen. Fed-Chefin Janet Yellen hat keine Pressekonferenz nach der Sitzung angesetzt, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass es auch nicht viel Neues zu sagen gibt. Quantitative Easing (QE) wird wohl sang- und klanglos auslaufen. Einstweilen.

Der Euro scheint wieder einen Anlauf nach oben zu nehmen, was eigentlich erstaunlich ist, jetzt wo die Fed ihre Geldpolitik ein wenig strafft. Oder glaubt man an den Devisenmärkten, dass dies nicht von Dauer sein wird?

Besonders interessant ist heute die Aktie der Deutschen Bank. Sie leidet trotz recht erklecklicher Geschäfte unter den Altlasten aus dem Investmentbanking. Das Führungsduo Fitschen und Jain müssen zudem eingestehen, dass sich die Vergangenheit „herausvordernder“ erwiesen hat als gedacht. Der Börse gefallen Sätze, bei denen der Anschein entsteht, dass die Unternehmensleitung ihr Geschäft nicht im Griff hat, natürlich gar nicht.

Gleich mit im Bankenabwärtssog befindet sich die Aktie der Commerzbank, die noch deutlicher als die Deutsche-Bank-Aktie verliert.

Sehr aufgeweckt erscheint derzeit die T-Aktie. Beflügelt durch die T-Mobile-US-Geschäftszahlen strebt der Kurs nach oben. Allerdings: Hat sich hier charttechnisch schon wieder ein Shooting Star gebildet?

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Es bleibt dabei. Twitter ist bislang noch kein echtes Massenphänomen, eher ist es ein Nachrichtenkanal für Freunde von Aphorismen. Die Botschaften, die Tweets, müssen immer mit 140 Zeichen zu transportieren sein. Hilfreich ist dabei die Fähigkeit treffsicher formulieren zu können. Im dritten Quartal 2014 konnten sich dafür 284 Millionen (monatlich aktive) User begeistern. Das sind 23 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Immerhin, aber Twitter wächst damit zu langsam und vor allem flacht sich das Wachstum ab. Im vierten Quartal 2012 nahm die Zahl der MAUs noch um 59 Prozent auf 185 Millionen zu und im vierten Quartal 2013 war es ein Plus von 30 Prozent auf 241 Millionen. Nun also plus 23 Prozent. Wobei das Unternehmen sagt, dass es nicht allein auf die User ankommt, da Tweets von überall im Web eingesehen werden können, die Zahl der Twitter-User somit deutlich höher läge. Ein Benchmark bleiben dennoch die rund 1 Milliarde User von Facebook.

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20 Prozent der Deutschen setzt bei der Altersvorsorge weiter auf das Sparbuch, steht im aktuellen Vermögensbarometer 2014 der Sparkassen. 20 Prozent! Zur Erinnerung: Sparbuch, das ist das Buch, in dem immer weniger drinsteht, zumindest was Zinsen angeht. Da wundert es natürlich nicht, dass sich 49 Prozent darum sorgen, dass ihre Altersvorsorge niedriger ausfallen könnte als gedacht. Dabei wissen die Deutschen offenbar genau, woran es liegt: 45 Prozent der Bürger bereiten die aktuelle Geldpolitik und die historisch niedrigen Anlagezinsen mit weitem Abstand die größten Sorgen beim Sparen. Aber warum in alles in der Welt, lässt man dann sein Geld auf dem…

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Der Stresstest ist gut gelaufen. Nicht zu viele durchgefallen, aber auch nicht zu wenig. Das Vertrauen in die Bankenbranche scheint wieder etwas gefestigter zu sein, wenn auch nicht wieder hergestellt. Das wird auch dadurch deutlich, dass die heute erreichten Hochs nicht gehalten werden konnten.

Sorge bereitet heute der ifo-Index, der erneut schlechter ausfiel als angenommen. Die konjunkturelle Entwicklung bleibt anfällig.

Brasiliens Börse wird nach der Wahl wohl schwächer eröffnen.

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Es sind wohl keine guten Zeiten für stark von der Konjunktur abhängige Unternehmen (Zykliker) wie der Chemie-Riese BASF. Geopolitische Spannungen und ein schwächelnde Weltkonjunktur, die Zeiten blieben herausfordernd, vermutet BASF-Chef Kurt Bock. Im dritten Quartal lief es noch recht gut, dank gestiegener Margen im Erdgasgeschäft. Schlecht schnitt dagegen die Agarsparte ab. So kletterte der Quartalsumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent und der Vorsteuergewinn verbessertes ich um 9 Prozent.

Das war es dann aber schon an positiven Nachrichten. Ansonsten kürzte das Unternehmen an Prognosen so ziemlich alles zusammen, was es zu kürzen gibt.

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Der DAX notiert heute leicht im Minus. Eigentlich steigt der DAX ja gerne vor dem Wochenende, was mit wohl mit der Vorfreude auf die freien Tage zusammenhängen muss. Für eine ausgeglichene Grundstimmung sorgt der überraschend gute GfK-Konumklimaindex.

BASF kassiert seine Prognose und kassiert dafür Kursverluste.

Das Haushaltsdefizit in der Eurozone ging im zweiten Quartal auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts zurück.

In Griechenland sind die Exporte im August um 5,7 Prozent und die Importe um 16,3 Prozent zurückgegangen. So schrumpft man das Handelsbilanzdefizit gesund.

In Russland bleiben Aktien und Währung unter Druck, egal wie vermeintlich billig sie aktuell schon sind.

In China sind die Immobilienpreise im Jahresvergleich im September um 1,3 Prozent gefallen. Entweicht hier der Blase heiße Luft?

Die Amazon-Aktie leidet erheblich unter schlechen Quartalsergebnissen. Die Strategie von Firmenchef Jeff Bezos rigoros auf Wachstum zu setzen ist hinlänglich bekannt, dass der Gewinn allerdings so kläglich ausfällt hatte selbst die Börse nicht erwartet. Es war mit einem Nettoverlust von 471 Millionen Dollar das höchst Quartalsminus seit 14 Jahren, bei einem Umsatzwachstum von 20 Prozent auf 20,58 Milliarden Dollar. In Frankfurt verliert die Aktie 11 Prozent.

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Es gab auch schon andere Zeiten bei Daimler. Die Autos so na ja und die Geschäfte so lala. So war das Unternehmen für Autoliebhaber und Aktionäre gleichermaßen eine Herausforderung. 2008 betrug die Dividende nur 60 Cent. 2009 fiel sie ganz aus. Danach ging es allerdings wieder aufwärts. 2013 schüttete der Konzern an seine Aktionäre 35 Prozent seines Gewinns aus, was einer Dividende von 2,25 Euro entsprach. Deutlich ansehnlicher wurden auch die Modellreihen – und was gut aussieht, verkauft sich in aller Regel auch gut. So lag der Absatz im dritten Quartal um 7 Prozent über dem Vorjahr. Der Umsatz kletterte dadurch um 10 Prozent.

Besonders erfreulich ist, dass Daimler dabei offenbar auch seine Kosten im Griff hat. Das Vorsteuerergebnis (Ebit) legte im dritten Quartal um satte 67 Prozent zu und das Konzernergebnis immerhin noch um 49 Prozent.

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