Autor: Thomas Schumm

Der DAX freut sich heute über den gelungenen ZEW-Index im November. Es ist der erste Anstieg des Konjunkturbarometers nach zehn Rückgängen. Das lässt etwas hoffen auf die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank schreibt: „Der deutliche Anstieg der ZEW-Konjunkturerwartungen sind ein konjunktureller Lichtblick im trüben November. Die Kursverluste des Euro und die robuste Entwicklung der US-Wirtschaft dürften wohl die wesentlichen Treiber des Anstieges sein. Die schwächere Währung verschafft der deutschen Volkswirtschaft einen willkommenen Wettbewerbsvorteil.“

Zur guten Stimmung heute trägt auch der Nikkei bei. Er stieg, nach dem scharfen Rückgang gestern, wieder deutlich an. Abe hat Neuwahlen für den Dezember angekündigt und die für das kommende Jahr geplante Mehrwertsteuererhöhung auf 2017 verschoben.

Bei der Aktie der Deutschen Bank sieht es tatsächlich nach einer Bodenbildung aus.

Daimler müht sich noch mit dem langjährigen Abwärtstrend.

Der Rubel bleibt schwach, was irgendwann ein gewaltiges Konjunkturprogramm für Russland werden könnte.

Tendenziell leichter ist auch der Yen gegenüber dem Dollar, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Wirtschaft erhöht werden soll.

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Philipp Vorndran, der für die Deutsche Bank, Julius Bär und Credit Suisse tätig war. Von 1991 bis 1996 managte er den damals größten Derivatefonds weltweit. Seit 2009 ist er als Kapitalmarktstratege operativ für die Vermögensverwaltung Flossbach von Storch, tätig, davor war er längere Zeit deren Aufsichtsrat.

Antworten Sie: quick & clean. Smart wäre auch gut. Also effiziente Antworten, schließlich geht es um Wirtschaft.

Haben wir uns in den vergangenen Jahren umsonst Sorgen gemacht? Nicht, dass man sich eine Krise herbeiwünscht, aber gekommen ist sie auch nicht. Oder?
Die Sorgen sind weiter berechtigt. Echte Besserung gab es kaum. Realwirtschaftlich hat sich nicht viel geändert. Es wurde viel Geld von den Notenbanken in den Kreislauf gepumpt, was zu einem Anstieg der Vermögenspreise geführt hat. Gleichzeitig haben wir keine Marktzinsen mehr, sondern planwirtschaftlich festgelegte Zinsen nahe Null.

Der Dow Jones erreicht neue Rekordstände. War der dortige massenhafte Aufkauf von Anleihen mit frisch gedruckten Geld – Quantitative Easing – somit ein Erfolg?
Die Notenbanken haben den Regierungen durch Quantitative Easing Zeit geschenkt. Das ist eine der Voraussetzung für durchgreifende strukturelle Änderungen. Tatsächlich sind die USA hier weiter als Europa und Japan. Vor allem die Probleme im Finanzsektor wurden in den USA beherzter angegangen und viele Banken geschlossen. Aber auch in den USA sehe ich keinen tragfähigen Aufschwung. 2015 wird ein Jahr des Übergangs. Danach ist denkbar, dass die amerikanische Notenbank wieder ein QE-Programm auflegen muss.

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Twitter wurde von der Ratingagentur Standard & Poors auf Schrott-Niveau herabgestuft. Die Gewinne ließen zu lange auf sich warten, heißt es. Das Problem von Twitter sind die zu geringen Userzahlen. Hier will das Unternehmen nachbessern. Ob das gelingt? Bisher brauchte das Unternehmen Großereignisse wie Olympia oder die Fußballweltmeisterschaft, um Breite zu gewinnen. Neue User zu gewinnen, wird immer teurer – und so wird einstweilen weiter Geld verbrannt. Mit der Börse gleicht die Beziehung einer On-off-Romanze. Mal schwer verliebt, dann wieder bitter enttäuscht.

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Haben Sie schon mal über den Markt nachdacht? Gepriesen sei er, er teilt das Geld gerecht unter die Gläubiger und Schuldner. Er offenbart uns die Leistungsträger und segnet sie. Euro. So steht es geschrieben. Der Markt, der die Wirtschaft hervorgebracht hat, der gut uns alles, was wir brauchen, beschenkt uns mit den Dingen des Lebens. Gepriesen seien Amazon und Zalando, sie sind die Sendboten des Marktes, sie bringen uns die Dinge. Euro … Eine Satire des BR-Magazins quer.

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Jens und Mario begegnen sich in der Kantine des neuen EZB Gebäudes. Jens kommt gerade aus Passau. Mario am Mittwoch aus dem Wochenende.

Mario: Na Jens, das ist schon was anderes als dein grauer Klotz. Wir mögen es halt unkonventioneller.

Jens: Ich finde Beamte …

Mario: Ja, ja, bloß nixe inflationiere. Was nimmst du? Ich nehme die Spaghetti Arrabiata.

Jens: Vielleicht was Kleines … einen Salat … oder den Leberkäse mit Spiegelei …

Mario: Jens, ich lad‘ dich ein. Meine Karte ist frisch randvoll mit Geld aufgeladen. Wenn es hier an einem nicht mangelt, dann ist es Geld! Andere in der Kantine blicken bei dem Wort Geld auf.

Jens: Ach …

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Führer einmal da sah die schöne weiße Kali-Welt so aus: Es gab nur wenige Unternehmen in der Branche und diese verstanden sich gut, so gut, dass man auch über die Preise sprach, die man von den Kunden verlangen könnte. Ein schönes weißes Kali-Kartell. Doch diese Zeiten sind seit 2013 vorbei. Da kündigten die Russen beziehungsweise die Weißrussen das Kartell auf. Die Preise fielen in den Keller und die Aktie von K+S gleich mit. Die niedrigen Kalipreise waren für K+S plötzlich existenzbedrohend, da K+S zu höheren Preisen förderte als Uralkali oder Belaruskali.

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Es scheint angerichtet zu werden. Die Finanzmärkte mischen gerade einige klassische Zutaten für eine veritable Finanzkrise in Russland zusammen. Kapitalflucht: Wann immer es in einem Land bald krachen könnte, lässt schon ein Knarren die Köpfe starr aufrichten. Lauschen. Fliehen. 130 Milliarden Dollar (105 Milliarden Euro) werden wohl in diesem Jahr aus Russland abgezogen werden. Besonders schlimm ist das, wenn die Wirtschaft von ausländischem Kapital dominiert wird. Lediglich 30 Prozent der russischen Aktien wird von Russen gehalten. Wie sollen in dieser Stimmungslage neue Investitionen finanziert werden, ohne die Aussicht auf frisches Geld? Wie lassen sich Kredite bedienen oder eine Anschlussfinanzierung aushandeln? Derzeit wohl gar nicht. Dabei stehen russische Firmen im Ausland mit 330 Milliarden Euro in der Kreide. Der Brandgeruch eines Meltdowns des Industriesektors mit anschließenden Bankenpleiten ist schon zu riechen.

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Nach den gestigen Verlusten präsentiert sich der DAX heute inspirierte, aber ohne wirklichen Elan. Gold und Euro scheinen abzuwarten, auf was auch immer. Russlands Präsident Wladimir Putin und seine Notenbankpräsidentin Elvira Nabiullina scheinen zumindest was Gold angeht nicht mehr abwarten zu wollen. Sie stocken die Bestände auf einen Rekordwert auf. Traut man hier der eigenen Währung oder überhaupt dem Finanzsystem nicht mehr? Das bietet reichlich Platz für Verschwörungstheorien.

K+S scheint dank stabiler Preise wieder auf einem solideren Weg. Die Prognose wird erhöht und die Aktie steigt kräftig.

Twitter will mit ein paar Neuerungen punkten. Die Börse belohnt es mit einem tüchtigen Plus. Also mal wieder ON in der On-off-Beziehung Twitter-Börse.

Der ECBPresident meint, der Komet Tschuri könnte etwas Liquidität vertragen, so trocken wie es dort aussähe, er gehöre ja praktisch zur Eurozone (Kontrollzentrum in Darmstadt).

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Eine Außenvision von Uwe Zimmer, Vorstand der Meridio Vermögensverwaltung in Köln. Öl werde in der Zukunft immer weniger gebraucht, weswegen die Preise sinken werden.

Der Ölpreis sackt immer weiter ab, obwohl mit dem Nahen Osten eine der wichtigsten Förderregionen einmal mehr in Aufruhr und Chaos versinkt. Gelernt ist, dass der Ölpreis dann steigt. Dass es trotzdem abwärts geht hat, mehrere Gründe.

Einige davon bewegen sich wie immer am Rande der Verschwörungstheorie. Eine lautet, dass die USA die Ölpreise künstlich drücken, um Russland in die Knie zu zwingen. Schließlich hängt ein großer Teil des russischen Staatshaushaltes und des Reichtums der russischen Oligarchen am Öl. Fällt der Öl-Preis, so geht die Theorie, fallen auch die Gewinne und fallen die Einnahmen des Staates. Das destabilisiert Russland, Putins Macht erodiert und der Westen fährt einen Sieg ohne Kampf ein. So weit so gut.

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Der DAX zeigt sich heute uninspiriert. Die Industrieproduktion in der Eurozone zieht stärker an als gedacht.

In Japan könnte die geplante Mehrwertsteuererhöhung verschoben werden. Die Wirtschaft kommt dort, trotz großzügiger Gelddruckerei, einfach nicht in Gang.

Der Finanzmarkt in Russland wirkt weiter angeschlagen.

Gold kommt nicht nach oben.

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9. November. 25 Jahre Mauerfall. Was heißt das eigentlich aus der Sicht der Wirtschaft? Hat der Kapitalismus/Liberalismus nun über den Sozialismus/Kommunismus gesiegt? Für was steht der Kapitalismus ein viertel Jahrhundert später? Steht längst wieder eine gesellschaftliche Mauer? Und, wird der Kapitalismus womöglich ebenso kläglich scheitern wie einst die sozialistische Wirtschaft der DDR? Am Ende war die DDR wirtschaftlich vor allem eins: total Pleite. Überkommene Industriestrukturen, geringe Produktivität, bröckelnde Straßen und Fassaden, Umweltverschmutzung, Mangelwirtschaft … Autos, Telefone und wer weiß noch alles, nur auf Zuteilung und langem Warten.

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Es hat etwas gedauert. Doch nun hebt Rocket Internet offenbar doch noch ab. … three, two, one, ignition. Die Aktie verbessert sich zum Wochenauftakt an der Frankfurter Börse um sagenhafte 13,4 Prozent und steigt damit erstmals über den Ausgabepreis von 42,50 Euro zum dem die Aktie am 2. Oktober 2014 an die Börse gebracht worden war. Zur Erinnerung: Schon am ersten Handelstag schloss sie mit einem Minus bei 37,00 Euro. Danach ging es abwärts bis auf 31,10 Euro und heute eben 47,86 Euro. Vom Tief gerechnet ist das ein Plus von rund 54 Prozent. Grund für den Anstieg heute war eine Empfehlung von Goldman Sachs. Die Investmentbank hatte das Papier auf die sogenannte Conviction [Überzeugung] Buy List aufgenommen. Kursziel: 69,00 Euro.

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