Autor: Thomas Schumm

Es geht um Schulden, Preise, Notenpressen. Das sind die großen Themen dieser Tage. Die Bild-Zeitung lässt Selfies machen, als Protest gegen die „gierigen Griechen“. Weil diese ihre Schulden nicht zurückzahlen wollen. Wer sich dazu hergeben mag, bitte. Finanzminister Wolfgang Schäuble soll „fassungslos“ sein, über das Verhalten von seinem Kollegen Yanis Varoufakis, weil dieser schon wieder mit seinem Schuldenschnitt daherkommt.

Doch – mal ehrlich – wer denkt heute noch daran, seine Schulden zurückzubezahlen?

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Der DAX klettert weiter – und derzeit bedeutet das immer auch ein neues Rekordhoch. Griechenland ist egal, obwohl Finanzminister Wolfgang Schäuble inzwischen „fassungslos“ sein soll, über das Verhalten von seinem Kollegen Yanis Varoufakis. Doch – mal ehrlich – wer denkt heute noch daran, seine Schulden zurückzubezahlen? Auch die Kreditberge sonstwo in der Eurozone, den USA oder in Japan werden auf seriöse Weise nicht zu tilgen sein. Gerade deswegen haben wir schließlich die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und auch die der anderen großen Notenbanken. Der Zauber des Weg-Druckens liegt in der Luft. Einziges Manko dabei: Die Inflation, die man braucht, um die Schulden zu entwerten, will nicht so recht steigen. Selbst die USA befindet sich nach den jüngsten Zahlen nun in einer Deflation.

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Der Boom bei den Immobilien-Aktien ist schon ein langer. Es ist auch die Flucht in Beton-Geld, welche die Kurse treibt. Seit Beginn 2015 geht es mit einigen Werten wieder deutlicher nach oben. Möglich, dass es hier einen Zusammenhang mit der Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) gibt. Dies betreibt nun den aktiven Ankauf von Staatsanleihen mit frisch gedruckten Geld (Quantitative Easing). Dadurch sollen die Zinsen nach unten gedrückt und die Konjunktur in Schwung gebracht werden. Ein schwacher Euro wird dabei billigenden in Kauf genommen. Aber gerade diese Aufweichung der Währung macht vielen Angst. Ist Papiergeld womöglich bald nichts mehr wert? Die Sorge ist nicht gänzlich unbegründet, allein aus arithmetischen Gründen. Wird immer mehr Papiergeld gedruckt, muss man für den Kauf einer Immobilie sehr wahrscheinlich mehr Papiergeld mitbringen; da sich in aller Regel Immobilien nicht so schnell bauen lassen, wie Geld sich drucken lässt.

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Griechenland beschäftig nach wie vor. Am Freitag soll der Bundestag entscheiden und es regt sich ein klein wenig Widerstand. Aber, letztendlich wird die Reformliste auch dort durchgewunken werden, auch wenn man sich nicht mehr so recht vertraut. So blickt man an der Börse zwar mit einem gewissen Interesse auf das Geschehen, doch nicht mit wirklicher Sorge. Der DAX mag sich da auch nicht so recht bewegen. Ist das nun ein gute oder ein schlechtes Zeichen? Geht der Schwung etwas verloren? Gut möglich, mach dem steilen Anstieg. Charttechnisch sieht es allerdings derzeit nicht nach einer Top-Bildung aus.

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Plötzlich sind sie wieder da, die Versorger-Papiere. In den vergangenen Wochen hinkten sie dem Markt (DAX) deutlich hinterher. Das Hin und Her über die Brennelemente-Steuer belastete den Kurs. Hinzu kommen die unsicheren Aussichten für die Zukunft. Wie geht es überhaupt weiter mit den Versorgern? Eon hat bereits angekündigt, das traditionelle Kraftwerksgeschäft abspalten zu wollen. Die neue Eon will sich auf Erneuerbare Energien, Vertrieb und Transport von Energie konzentrieren.

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Lieber Jeroen,

diesmal meinen wir es ernst. Wir wollen reformieren. So geht das auch nicht mehr weiter bei uns. Jetzt stecken wir schon seit Jahren in der Krise – und wenig tut sich. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und das Wachstum schwach. Die Kassen sind leer und unsere Banken marode. Ihr hab uns schon viel Geld überwiesen. Eigentlich wollten wir das viele Geld doch gar nicht. Es ist ohnehin eigentlich nie bei uns angekommen. Sondern, mal ehrlich, damit habt ihr doch eure eigenen Banken gerettet, na ja, vielleicht auch ein paar griechische. Wir Griechen sind im Grunde genommen arm … gerade einmal rund 22.000 Euro pro Kopf haben wir von der Troika, ähm von den Institutionen bekommen.

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Dem DAX fällt nichts Neues ein. Drum bleibt er einfach dort, wo er ist. Wer weiß schon, wie das mit Griechenland ausgeht, obwohl, es wird gut ausgehen. Die vorgelegte Reformliste wird akzeptiert werden und das Hilfsprogramm verlängert. Griechenland verspricht schließlich schöne Dinge: Man möchte die Steuermoral stärken (auch bei den Reichen), privatisieren und die Korruption bekämpfen. Na dann. Wieso hat man das eigentlich nicht schon die vergangenen Jahre gemacht? Aber die neue Regierung sollte eine faire Chance bekommen.

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Es ist ein wenig wie eine Bescherung, ob gut oder schlecht, das muss sich noch zeigen. Die Griechen müssen noch heute ihre Reformliste vorlegen, damit sie ihr Hilfsprogramm von der EU verlängert bekommen . Europa ist gespannt. Aber die Griechen haben ja schon vorgesorgt: Akzeptiert die Liste oder lasst es, hat ihr Finanzminister gesagt. Na, man wird sehen. Vertraut eigentlich noch irgendjemand den Griechen, rein wirtschaftlich gesehen? Egal, man scheint froh zu sein, wenn es irgendwie mit Griechenland und der Eurozone weitergeht, ohne dass alle zu genervt sind und vielleicht noch einen klitzekleinen Teil des verliehen Geldes zurückbekommen. 240 Milliarden Euro sind bereits nach Griechenland geflossen.

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Es gab so etwas wie eine Einigung zwischen Griechenland und der Eurozone. Das Hilfsprogramm läuft noch vier Monate weiter und Griechenland wie wohl auch reformieren. Was und wie viel reformiert wird, sagen die Griechen. Und es gibt auch schon mal die Mahnung vom griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis an die EU: Wenn diese die Reformliste nicht akzeptiere, dann sei der Deal hinfällig. Überhaupt habe man nichts Neues unterschrieben und die Vereinbarung gelte auch nicht über die vier Monate hinaus. Schön ist auch der Varoufakis-Satz, dass man über/durch ihr [das der EU] Vertrauen gewinnen möchte.

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Wie schön es doch ist, wenn man sich heute noch Briefe schreibt. Heute hat Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem Post aus Griechenland erhalten. Die Griechen könnten schon bald etwas klamm sein, deshalb würden sie von der EU gerne etwas Geld bekommen. Aber eigentlich wollen sie gar kein Geld von der EU, weil die EU schon viel zu viel gegeben hat, doch so ganz ohne geht es halt auch nicht in Griechenland. Schon gar nicht möchte man für dieses Geld etwas tun, sodass die Geldgeber mit der Gewissheit ihr Geld überweisen, ihre Kredite irgendwann einmal zurückgezahlt zu bekommen.

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Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem wartet auf einen Brief aus Griechenland. Die Griechen wollen nun doch um eine Verlängerung des Hilfspakets bitten. Es zeichnet sich somit doch noch eine Last-Minute-Einigung im Schuldenstreit ab. Das sorgt natürlich für gute Stimmung an den Märkten. Der DAX schieb sich um eine halbes Prozent ins Plus und bewegt sich damit nach wie vor auf hohem Niveau. Der griechische FTSE Greece Aktien-Index verbessert sich um knapp 5 Prozent. Der Euro scheint sich um die Streitereien zwischen Athen und Brüssel nicht mehr so recht zu kümmern.

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Wir Griechen brauchen nun doch noch etwas Geld von euch. Ich weiß, wir haben eigentlich gesagt, dass ihr uns schon viel zu viel Geld gegeben habt und ihr deswegen an unserer Misere Schuld seit … vergessen wir das einfach und trinken einen Ouzo darauf. Geht auch auf’s Haus. Jamas! Also, wir würden gerne das Hilfsprogramm verlängern. Bitte glaubt nicht, dass mir es leicht fällt, das zu schreiben, aber es geht nicht anders. Ende Februar geht uns das Geld aus. Und wir müssen doch all die Beamten bezahlen, die wir erst rausgeschmissen und nun wieder eingestellt haben.

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