Manchmal ist es sehr schwierig den Kapitalmarkt zu verstehen. So zuletzt bei Adidas. Die Herzogenauracher erhöhten Mitte Oktober Ihre Guidance für das Gesamtjahr und trotzdem kennt die Aktie seit dieser Zeit eigentlich nur den Weg nach unten. Am Dienstag dieser Woche folgten nun Detaildaten für das dritte Quartal, die zumindest die Talfahrt bremsten. Denn Analysten lobten die Entwicklung beim Sportartikel-Gigant. Wir klären auf.
Adidas hat durchaus schwierige Zeiten hinter sicher. Erst bremsten Lieferkettenprobleme [HIER klicken], dann folgte die kostspielige Trennung von dem umstrittenen Rapper Kanye West (Yeezy-Kollektion), die nun endlich auch offiziell beendet ist. So war der Kurs der DAX-Aktie (A1EWWW) im Tief an die 100-Euro-Marke abgerutscht. Anschließend startete aber eine Erholungsbewegung, da die Franken über einige Quartale gute Zahlen lieferten und der schwachen Konsumnachfrage in Deutschland vor allem mit guten US-Verkäufen trotzen.
Als Folge bildete sich ein stabiler Aufwärtstrend, der den Titel bis zum Zwischenhoch bei 243,90 Euro führten. Hier war nun aber offensichtlich zu viel Optimismus eigepreist, so dass der Titel Mitte Oktober nach unten drehte, obwohl Adidas-Chef Björn Gulden das Jahresziel für den Betriebsgewinn erneut angehoben hatte – von 1,0 auf 1,2 Milliarden Euro. Dies hatten die Analysten jedoch längst in ihren Schätzungen so prognostiziert und sogar höhere Werte in ihren Kalkulationen berücksichtigt.
Es folgte die Korrektur bis an die Widerstandszone um 212 Euro, die sich bislang als robust erweist und nun eine neuerliche Trendwende einläute. Allerdings ist Adidas aktuell kein Schnäppchen. Denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der 2025er-Schätzungen liegt bei 29. Und auch eine Dividenden-Rendite von 0,7 Prozent (bei einer unterstellten Anhebung von 0,70 Euro auf 1,50 Euro) ist kein Hingucker. Zudem schmerzt die Tatsache, dass das jahrelange Aushängeschild, die Fußball-Nationalmannschaft, bald in Klamotten des US-Konkurrenten Nike auflaufen wird. Daher sind auf dem aktuellen Niveau Direktinvestments nur sehr langfristig orientierten Anlegern zu empfehlen.
Als attraktiv schätzen wir jedoch den Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat ein: Das ausgewählte Discount-Zertifikat (SU7WH9) mit Cap bei 208,00 Euro läuft bis 21. März 2025. Verweilt der Basiswert am Laufzeitende unter der 208er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 196,79 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht. Der Rabatt gegenüber dem Direktinvestment läge bei knapp zehn Prozent. Geht die Aktie hingegen über dem Cap Euro über die Ziellinie, erzielt der Anleger – quasi als Trost für den entgangenen Aktienkauf – aktuell eine Maximalrendite von 5,7 Prozent (14 Prozent p. a.), da er dann 208,00 Euro in Cash ausbezahlt bekommt.
Beim im Dezember 2023 [HIER klicken] vorgestellten Discount-Zertifikat (SV77H2) mit Cap bei 195,00 Euro kam es zur Cash-Tilgung zum Höchstbetrag, weshalb Anleger die Maximalrendite von 9,9 Prozent (19,2 Prozent p. a.) verdienten.
Adidas-Aktie (Tageschart): gebremster Höhenflug
