Der Chart der SMT Scharf-Aktie sieht nicht gut aus – zumindest, wenn man eine etwas längere Ansicht wählt. Denn im Jahr 2021 kostete das Papier des Spezialisten für Transportsysteme im Bergbau in der Spitze 16,55 Euro. Anschließend sorgten Investitionszurückhaltung, dann die Corona-Krise und schließlich der Ukraine-Krieg (Russland war und ist ein wichtiger Kunde) für massiv fallende Kurse bis an die Sechs-Euro-Marke. Frische Zahlen machen nun aber Hoffnungen und sorgten auch bereits für eine Kurserholung.
So gilt es vor dem Hintergrund der geopolitischen Entwicklung als ein Erfolg, dass in den ersten sechs Monaten der Umsatz mit 28,4 Millionen Euro nur um 10,4 Prozent unter Vorjahr lag. Dabei zeigte sich, dass eine verhaltene Aktivität in den relevanten Bergbaumärkten anhält. Allerdings erkennt das Management im Neuanlagengeschäft positive Tendenzen, sodass SMT Scharf dort den Umsatz um gute 30,6 Prozent steigern konnte.
Das operative Ergebnis (Ebit) war mit 0,8 Millionen Euro noch negativ, jedoch besser als das Minus von 1,8 Millionen Euro des Vorjahres. Hier belasteten hohe in Anspruch genommene Fremdleistungen und gestiegene Personalkosten. Für das Gesamtjahr strebt der Vorstand allerdings ein positives Ebit zwischen 1,5 und 2,5 Millionen an. Das Umsatzziel geht dabei von 74,0 bis 79,0 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr 73,2 Millionen Euro umgesetzt wurden.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von zehn auf Basis aktueller Analystenschätzungen für 2025 ist der Titel durchaus interessant. Risiken bestehen vor allem im Zusammenhang mit dem Russland-Geschäft, aber auch durch die negative Konjunkturentwicklung. Und auf eine Dividende werden die Anleger auch noch einige Jahre verzichten müssen.
Gefallen kann aber auch die Charttechnik, denn nach der Bodenbildung an der Sechs-Euro-Marke hat sich inzwischen ein neuer Aufwärtstrend entwickelt, der das Gap bis zum Widerstand knapp unter 10 Euro schließen kann. Mit Blick auf die Risiken erscheint jedoch das Setzen eines Stopps sinnvoll, der an der Sechs-Euro-Marke platziert werden sollte.
Leider bieten die Emittenten von Zertifikaten derzeit keine Papiere auf diesen Basiswert an. Speziell Discount-Zertifikate wären bei der vorhandenen Volatilität ein spannendes Produkt um in die Aktie verbilligt einsteigen zu können. Doch dazu dürften die Handelsumsätze der Aktie zu gering sein.
SMT Scharf-Aktie (Tageschart): Erholung läuft