Schon eine minimal gesenkte Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2023/24, welches am 28. Februar endet, reichte aus, dass der Kurs der Hornbach Holding (608340) zum Ende der Vorwoche kräftig nachgab. Nachdem am Abend vor dem Heiligen Abend auch noch Finanzchefin Karin Dohm ihren Rückzug ankündigte, entwickelt sich die Baumarkt-Aktie vor dem Jahreswechsel zu einem Sorgenkind.
Das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 lief durchwachsen. Der Umsatz stieg lediglich um 1,3 Prozent auf 1,505 Milliarden Euro. Positiv entwickelte sich dabei das Geschäft im europäischen Geschäftsgebiet. Bei größeren Projekten und Gelegenheitskäufen halten sich die Kunden jedoch weiter zurück. Da gleichzeitig vor allem die Kosten für die Mitarbeiter kräftig stiegen, brach das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um 28,1 Prozent auf 34,6 Millionen Euro ein.
Trotzdem bestätigte der Vorstand die Ertragsprognose, wonach das Ebit auf oder leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres 2023/24 von 254,2 Millionen Euro durchs Ziel gehen wird. Die Umsätze werden allerdings wohl nur auf dem Niveau des Vorjahres von 6,161 Milliarden Euro liegen, sagte Vorstandschef Albrecht Hornbach. Zuvor hatte der Konzern stets von einem Wert gesprochen, der das Vorjahresniveau leicht übertreffen wird.
Schon diese minimale Zielkürzung reichte aus, dass die Aktie zum Ende der Vorwoche von einem Niveau um 83 Euro bis in den Bereich der 70-Euro-Marke durchgereicht wurde. Anleger befürchten nun, dass sich die schlechte Kauflaune der Verbraucher weiter fortsetzt und auch die Ziele für 2025/26 niedriger ausfallen, als es bislang erhofft worden war.
Für zusätzliche Unsicherheit sorgte dann CFO Karin Dohm, die ihre Tätigkeit spätestens zum 31. März 2025 beenden will, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Dies schaut auf den ersten Blick zwar nach einer Trennung ohne Streit aus, kommt aber im Zusammenhang mit der Guidance-Kürzung zur Unzeit.
Technisch ist die Aktie – nach dem Bruch des Aufwärts- und des Seitwärtstrends – an der Unterstützung bei 70 Euro angekommen, die bislang hält. Fundamental dürften bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von acht und einer Dividenden-Rendite von mehr als drei Prozent die Konjunkturrisiken weitestgehend eingepreist sein. Allerdings muss sich das Sentiment, also die Börsenstimmung, rund um die Hornbach-Aktie zunächst wieder aufhellen, ehe ein Direkteinstieg sinnvoll ist.
Aussichtsreich erscheint aber ein Discount-Zertifikat (MJ3UAE) mit Cap bei 70 Euro und Laufzeit bis September 2025. Geht die Aktie über dem Cap bei 70 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 10,6 Prozent (14,1 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 70er-Marke, tilgt der Emittent ebenfalls in Cash. In den Verlust rutschen Anleger aber erst bei Kursen unter 63,28 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.
Hornbach Holding-Aktie (Tageschart): scharfe Korrektur