Lange ist es her: Im Januar 2018 markierte die Continental-Aktie (543900) bei 257,40 Euro ihr Rekordhoch. Anschließend sorgte der Transformationsprozess in der Automobilindustrie, die Corona-Pandemie und zuletzt die zusammenbrechende Inlandskonjunktur für fallende Kurse – im Tief bis an die 50-Euro-Marke. Trotzdem gibt es einen Hoffnungsschimmer, der dem Titel heute Auftrieb gibt, nachdem ein Analyst diesen Fakt entsprechend positiv herausstellte.
Das Umfeld ist extrem mau. Dies zeigt der am heutigen Dienstag veröffentlichte GFK-Konsumgüter-Index, der weiter auf dem Weg nach unten ist. Und es zeigt die Tatsache, dass die Wirtschaftsleistung in Deutschland im zweiten Quartal gefallen ist. Automobilzulieferer leiden zudem unter den politischen Unsicherheiten, da innerhalb der Ampel-Koalition auch über die Zukunft von Verbrenner-Motoren Uneinigkeit herrscht und damit keine Planungssicherheit für Unternehmen vorhanden ist.
Continental hat allerdings bereits vor geraumer Zeit angekündigt, dass das Automobilgeschäft vom Reifengeschäft (samt der Kunststoffsparte) abgespalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden soll.
Das sieht UBS-Analyst David Lesne positiv, da so das volle Potenzial der Reifensparte zutage gefördert werden kann und dieses dann auch über „immenses Ausschüttungspotenzial“ verfüge.
Demgegenüber muss beim klassischen Zulieferergeschäft, also bei Bremsen, Sensoren, Assistenzsysteme und Displays viel Geld investiert werden, damit die neueste Technologie von den Automobilherstellern auch gekauft wird. Zudem sind hier schwächere Margen erzielbar, da Volkswagen, BMW & Co. die Preise weitestgehend diktieren können. Davon wäre Continental dann befreit. Doch dies wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, denn der Spin-Off dürfte frühestens Ende 2025 umgesetzt werden.
Allerdings ist die entsprechende Fantasie im Markt, die den Titel zumindest nach unten relativ gut absichert, nachdem sich der Titel zuletzt keine neuen Tiefs markierte und zudem einen Boden knapp über der 50-Euro-Marke bilden konnte. Trotzdem bleiben Direktinvestments risikofreudigen Anlegern vorbehalten, die an schwachen Tagen mit limitierten Orders im Bereich von 60 Euro zugreifen können.
Uns gefällt aber auch ein Bonus-Zertifikat mit Cap (VD455N), dessen Bewertungstag am 21. März 2025 ansteht: Bleibt die bei 44 Euro platzierte Schwelle (Abstand aktuell knapp 30 Prozent) bis dahin unverletzt, winkt eine Bonus-Rendite von 8,4 Prozent (14,3 Prozent p.a.). Kommt es hingegen zum Schwellenbruch, tilgt der Emittent in Aktien, entsprechend dem Bezugsverhältnis von eins zu eins.
Continental-Aktie (Tageschart): ist das der Boden?