Bau und Chemie klingt nicht gerade nach verheißungsvollen Branchen, derzeit. Dennoch präsentiert sich der Bauchemiespezialist Uzin Utz zum ersten Halbjahr 2024 robust. Uzin Utz liefert so ziemlich alles, was für die Bodenverlegung und Bodenveredlung notwendig ist an Klebern oder Versiegelungen oder auch Maschinen. Neben Deutschland ist Uzin Utz auch in Europa sehr präsent, Kernmärkte sind die Niederlande und etwa die Schweiz. Zu den Wachstumsmärkten von Uzin Utz zählen die USA, Frankreich und Großbritannien.
Im ersten Halbjahr 2024 sank der Umsatz, trotz schwieriger Bedingungen am Bau, lediglich um ein Prozent auf 242,3 Millionen Euro. Der Inlandumsatz ging dabei um 0,1 Prozent auf 84,7 Millionen Euro und der Auslandsumsatz um 1,5 Prozent auf 157,3 Millionen Euro zurück.
Bedingt durch geringere Beschaffungskosten, welche die Materialeinsatzquote deutlich verbesserten und positiven Währungskurseffekten konnte das Betriebsergebnis (Ebit) im Halbjahr um 13,7 Prozent auf 19,8 Millionen Euro gesteigert werden. Nach Steuern kam Uzin Utz im Halbjahr auf ein Ergebnis von 11,6 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr geht Uzin Utz von einem stagnierenden Umsatz und einem leicht steigenden Ebit beziehungsweise einer etwas verbesserten Ebit-Marge aus, wie auf der Präsentation auf den Hamburger Investmenttagen, die einen guten Eindruck machte, zu hören war.
Derzeit ist Uzin Utz an der Börse mit 251,0 Millionen Euro bewertet. Wird von einem Jahresergebnis für das laufende Geschäftsjahr von 23,0 Millionen Euro ausgegangen, würde sich ein prognostiziertes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von lediglich 10,9 errechnen.
Auch die Bilanz von Uzin Utz kann sich sehen lassen: Das Eigenkapital betrug zuletzt 260,6 Millionen Euro plus einen Kassen-Bestand von 27,3 Millionen Euro. Langfristige Finanzverbindlichkeiten wurden mit 37,2 Millionen Euro ausgewiesen.
Charttechnisch hat sich bei der Aktie von Uzin Utz bei rund 40 Euro ein Doppelboden gebildet, der möglichst nicht wieder unterschritten werden sollte. Aktuell notiert die Aktie oberhalb der ansteigenden 200-Tage-Durchschnittslinie, was positiv ist. Der nächste robuste Widerstand befindet sich bei 54 Euro.
Die Baukonjunktur bleibt zweifellos ein Belastungsfaktor für Uzin Utz, allerdings hat die Börse, mit Blick auf die günstige Bewertung, schon einige Risiken eingepreist. Die Aktie bleibt aber spekulativen Naturen vorbehalten, trotz einer voraussichtlichen Dividenden-Ausschüttung in Höhe von 1,60 Euro je Aktie (Dividenden-Rendite aktuell: 3,2 Prozent).
Uzin Utz-Aktie (Tageschart): 200-Tage-Linie überschritten