Erst seit Ende April führt Markus Kamieth den BASF-Konzern. Wie schwer das Erbe des langjährigen Firmenchefs Martin Brudermüller ist, zeigen die an diesem Freitag veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal. Denn nur das noch von Brudermüller angestoßene Sparprogramm rettete den Konzern vor bösen Überraschungen. Fest dürfte zudem stehen, dass ohne Konjunkturerholung auch beim weltgrößten Chemiekonzern keine Besserung in Sicht ist. Die BASF-Aktie (BASF11) verliert daher zunächst weiter an Boden.
Gesunkene Verkaufspreise und negative Währungseffekte konnte der BASF-Konzern auch im zweiten Quartal nicht über höhere Absatzmengen ausgleichen. Daher sank der Umsatz um 6,9 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro. Somit wurden die Analysten-Erwartungen ebenso wie beim bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), welches immerhin um 0,9 Prozent auf 1,96 Milliarden Euro zulegte, unterschritten.
Immerhin bestätigte der Konzern die Ziele für das Gesamtjahr, obwohl das Management auch im zweiten Halbjahr mit keiner Belebung der Nachfrage rechnet. So soll das Ebitda vor Sondereinflüssen zwischen acht und 8,6 Milliarden Euro erreichen, wozu auch das laufenden Kostensenkungsprogramm beitragen muss und insbesondere Maßnahmen am Standort Ludwigshafen betrifft. So soll auch der freie Cash-flow positiv ausfallen.
Technisch ist die BASF-Aktie weiter im intakten Abwärtstrend, der durch die frischen Kursverluste sogar bestätigt wurde. Nun muss sich zeigen, ob die Unterstützung bei 43 Euro eine Rettung der Aktie bringen kann, sonst geht es mindestens bis an die 40-Euro-Marke nach unten. Denn fundamental ist der Wert mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von zwölf noch immer kein Schnäppchen. Daher drängen sich aktuell, auch noch keine antizyklischen Käufe auf, zumal die Ampel-Koalition der Wirtschaft kurz- und mittelfristig keine positiven Impulse geben wird.
Als ausichstreich stufen wir hingegen ein Reverse Bonus-Zertifikat (GQ6LSV) ein. Es bringt eine Bonus-Rendite von 5,9 Prozent oder hochgerechneten 14,1 Prozent p.a., wenn die BASF-Aktie bis zum 20. Dezember 2024 stets unter 56 Euro (Abstand aktuell: 28,5 Prozent) verweilt. Gelingt dies nicht, dann droht Anlegern ein Minus, da die Kursgewinne der Aktie in Verluste beim Zertifikat gewandelt werden.
BASF-Aktie (Tageschart): intakter Abwärtstrend
