Als Systemzulieferer der Nutzfahrzeugindustrie sind auch die Jost Werke von der Konjunkturentwicklung abhängig. Umso erstaunlicher war es, dass die Jost Werke-Aktien (JST400) in den ersten Wochen des Jahres eine steile Aufwärtsbewegung erlebten und von Kursen um 42,00 Euro bis auf das Zwischenhoch bei 51,80 Euro durchmarschierten. Erst die vor wenigen Tagen veröffentlichten Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr sorgten dafür, dass der Aufwärtstrend gestoppt wurde.
Die frischen Daten zeigen, dass sich auch die Jost Werke nicht der Konjunkturentwicklung entziehen können. So sank der Umsatz im Geschäftsjahr 2024 um 14,4 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro. Im Transportbereich kam es gar zu einem Umsatzminus von 19,4 Prozent, der landwirtschaftliche Sektor kam hingegen mit einem Minus von 4,7 Prozent aus. In diesem Bereich halfen allerdings auch Übernahmeeffekte, die das Minus klein hielten.
Denn ohne diese Übernahme- und Währungseffekte wäre der Umsatz im Konzern um 18,3 Prozent gefallen. Da das Management schnell auf steigende Kosten reagierte und zudem Effizienzsteigerungen in der Produktion vornehmen konnte, blieb die operativer Marge (Ebitda) mit 13,9 Prozent auf dem ordentlichen Niveau des Vorjahres. Im ganzen Zahlen bedeutet dies beim Ebitda einen Rückgang um 14,4 Prozent auf 148,1 Millionen Euro.
Die finalen Zahlen wird Jost erst am 26. März veröffentlichen. Dann folgt auch ein Dividenden-Vorschlag für das vergangene Geschäftsjahr. Zudem stellte der Vorstand einen detaillierten Ausblick für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht.
Die Jost-Werke Aktie, die vor der Zahlen-Bekanntgabe auf das höchste Niveau seit Sommer 2023 klettert war, musste Teile ihrer Gewinne wieder abgeben. Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 und einer erwarteten Dividenden-Rendite von 3,1 Prozent ist der Wert jedoch fundamental attraktiv bewertet, zudem der nun wohl erfolgenden Politikwechsel etwas mehr Schwung in die deutsche Konjunktur bringen könnte. Charttechnisch sollten sich die Unterstützungen bei 48,00 beziehungsweise 46,00 Euro als wichtige Haltelinien erweisen. So können Langfristanleger durchaus jetzt schon an schwachen Tagen Stücke einsammeln.
Jost-Werke-Aktie (Tageschart): Trendbruch
