Eine der ersten Aktien, die wir bei Plusvisionen in diesem Jahr auf den Prüfstand stellten, war das Papier der Paul Hartmann AG [HIER klicken]. Damals verweisen wir vor allem auf Produktneuheiten, weshalb uns das Papier gut gefallen hat – bei Kursen um 200 Euro. Heute steht der Titel zehn Euro höher und frische Neun-Monats-Zahlen im Mittelpunkt. Auch hier kann der Gesundheits-Konzern überzeugen.
Beim Spezialisten für Medizin- und Pflegeprodukte stieg der Umsatz von Januar bis September um 3,1 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Das bereinigtes operative Ergebnis (Ebitda) verbesserte sich gleichzeitig um starke 45,0 Prozent auf 214,0 Millionen Euro.
Das bereits im Januar von Plusvisionen herausgestellte Transformationsprogramm von CEO Britta Fünfstück trägt bereits Früchte, obwohl die klassischen Kosten für Energie sowie Material und Fracht weiter kletterten. Dabei zeigte sich Wachstum in allen Segmenten. Beim Bereich Inkontinenzmanagement wurde das Angebot auch in wichtigen europäischen Ländern und in Australien weiter ausgebaut.
Bei der Wundversorgung sorgten tatsächlich die neuen Produkte für Wachstum. Beim Infektionsmanagement entwickelte sich vor allem der Absatz bei Flächendesinfektion sehr positiv. So konnte hier auch das gesunkene Marktpreisniveau bei Untersuchungs- und OP-Handschuhen sowie Schutzausrüstung kompensiert werden. Im Segment Komplementäre Divisionen überzeugten die Töchter Consumer Medical Care (CMC) und der Binden-Spezialist KOB, während bei Kneipp der Umsatz stagnierte.
Als Folge der guten Entwicklung erhöhte Fünfstück die Bandbreite für die Ergebnisprognose 2024 um zehn Millionen Euro auf 230,0 bis 270,0 Millionen Euro, die zudem das Wachstum in den USA positiv herausstellte.
Die Hartmann-Aktie (747404) sprang im Februar bis in den Bereich von 230 Euro nach oben, ehe der Titel im weiteren Jahresverkauf auch unter der Schwäche der Nebenwerte zu leiden hatte und gar unter die 200 Euro-Marke abrutschte. Die frischen Zahlen gaben nun aber etwas Rückenwind. Allerdings bleibt der niedrige Streubesitz von rund 30 Prozent weiter ein kleines Problem, zumal sich wohl in naher Zukunft kaum etwas ändern wird. Denn die Investorenfamilie Schleicher (Schwenk Zement), die im März 2006 die Mehrheit übernahm, gilt als Langfrist-Investor.
Jedoch gefällt weiter die Dividende, die zuletzt bei 8,00 Euro pro Aktie lag. Daraus errechnet sich eine Dividenden-Rendite von 3,8 Prozent. Zudem sollte das Transformationsprogramm auch in den kommenden Quartalen positive Impulse liefern. Langfristanleger können daher weiter mit limitierten Orders auf dem aktuellen Kursniveau Stücke einsammeln.
Paul Hartmann-Aktie (Tageschart): Die Erholung ist gestartet