„Leuchtturmprojekt, Meilenstein, Vorbildfunktion, Schlüsselprojekt, wegweisender Großauftrag“, bei Masterflex schwärmt die Führungsetage über den Gewinn des größten Engineering- und Rahmenvertrags in der bisherigen Firmengeschichte mit einem internationalem Industriekunden (Name wurde nicht kommuniziert).
Ab Ende 2026 rechnet Masterflex mit ersten Serienumsätzen aus diesem Projekt und im Jahr darauf soll die volle Serienkapazität erreicht sein – mit einem prognostizierten zusätzlichen Jahresumsatz, aus diesem Vertrag, von circa fünf Millionen Euro. Die Vertragslaufzeit sei auf mehrere Jahre ausgelegt.
Mit dem neuen Projekt erschließen sich, jubelt Masterflex, nicht nur technologische Innovationen, sondern auch neue Fertigungskompetenzen, die mittelfristig als Hebel für weiteres Wachstum dienen solle. Bis spätestens 2030 erwartet der Vorstand durch weitere Projekte einen Umsatz von insgesamt bis zu zehn Millionen Euro jährlich aus den erweiterten Produktionskapazitäten.
Bei all dieser Euphorie spendierte die Börse gestern ein Plus von gut 20 Prozent und die Aktie schickt sich zunächst erneut an, das bisherige Hoch aus dem Jahr 2023 im Bereich von 12,50 Euro zu überwinden – ein erste Versuch in dieser Hinsicht ist Anfang Juni gescheitert – und dies auch im Tagesverlauf. Heute fällt das Papier wieder in Richtung Ausbruchslinie zurück. Charttechnisch ist das (bislang) dennoch ein gutes Signal.
Masterflex ist bereits gut ins Geschäftsjahr gestartet: Im ersten Quartal 2025 kletterte der Umsatz um 5,1 Prozent auf 27,6 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) verbesserte sich dabei um 4,9 Prozent auf 4,5 Millionen Euro und das Konzernergebnis um 7,1 Prozent auf 3,0 Millionen Euro. Die operative Ebit-Marge kam erneut auf ordentliche 16,3 Prozent.
Die Auftragslage von Masterflex ist trotz konjunktureller Unsicherheiten robust. Der Auftragsbestand lag zum Ende des ersten Quartals bei 20,3 Millionen Euro. Für das gesamte Geschäftsjahr 2025 erwartet der Vorstand deshalb Umsatzerlöse in einer Bandbreite von 100,0 bis 105,0 Millionen Euro und ein Ebit in einer Spanne zwischen 12,0 und 15,0 Millionen Euro.
Derzeit ist Masterflex an der Börse mit 122,4 Millionen Euro bewertet, woraus sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Ebit-Basis (13,5 Millionen Euro) von lediglich 9,1 errechnen würde. Das prognostizierte KGV würde bei einem geschätzten Jahresüberschuss von 9,5 Millionen Euro aktuell bei immer noch moderaten 12,9 liegen. Die Masterflex–Aktie bleibt ein attraktives Investment.
Masterflex-Aktie (Tageschart): Anstieg über wichtige Barriere
