Crowdfunding von Immobilien wird immer beliebter und dadurch auch standardisierter, was für den Anleger den Vorteil der Vergleichbarkeit hat. Der Crowdfunder Bergfürst hat wohl auch deshalb seine Ausrichtung geändert und konzentriert sich aktuell ganz auf Immobilien-Investments, nachdem er anfangs auch Unternehmensbeteiligungen auf seiner Plattform angeboten hat. Nun ist die Villa Sachs – hier trifft Jugendstil auf Fachwerk – im Bergfürst-Portfolio. Das Projekt: Modernisierung und Sanierung der Villa Sachs, einem historischen im Jahr 1900 errichteten, denkmalgeschützten Bauwerk und Neubau von zwei Wohnhäusern [die ich in ihrer Austauschbarkeit doch für arg gewöhnungsbedürftig neben der Villa halte, aber Geschmäcker sind ja verschieden]. Die Objekte liegen 200 Meter von der Seepromenade des Lehnitzsee entfernt und bieten direkten Zugang zu einem waldähnlichen Park. In der Villa Sachs entstehen 17 Eigentumswohnungen mit einer Größe von 60 bis 140 Quadratmeter. Die zwei Wohnhäuser umfassen jeweils neun und sieben Wohneinheiten mit einer Größe von 62 bis 99 Quadratmeter.
Der Standort Oranienburg vor den Toren Berlins gilt anders als Potsdam als noch nicht so ausgereizt, aber als doch ähnlich attraktiv. Laut Immobilien-Kompass des Wirtschafts-Magazins Capital sind die Kaufpreise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser (nicht älter als drei Jahre) in den vergangenen zwölf Monaten über alle Lagen hinweg stark gestiegen: Die Veränderung betrug im Schnitt 16,0 Prozent. Eine Betrachtung der Preise für Bestandswohnungen zeigt über alle Lagen hinweg einen starken Anstieg in Höhe von 20,9 Prozent.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 9,75 Millionen Euro und der Verkaufserlös soll 11,6 Millionen Euro betragen, woraus sich für den Projektentwickler ein Überschuss von 1,85 Millionen Euro errechnen würde. Alle Wohneinheiten der Villa Sachs sollen bereits verkauft und die Finanzierung geschlossen sein. Über das Crowdfunding sollen 350.000 (Option auf 500.000) Euro eingesammelt werden. Dafür werden die üblichen Nachrangdarlehen vergeben. Bei diesem Investmentvehikel hat der Anleger wenig Pflichten (keine Nachschussplicht), aber auch wenig Recht und geht damit im Konkursfall sehr wahrscheinlich leer aus. Bei dem Villa-Sachs-Projekt gibt es ordentliche 6,5 Prozent Verzinsung pro Jahr, bei halbjährlicher Zinszahlung. Die Laufzeit endet Ende Dezember 2018 und ist somit übersichtlich. Bislang wurden über die Crowd 157.210 Euro eingezahlt, Stand 25. April.
Der Clou bei Bergfürst: Die Untergrenze der Investment liegt bei [Kleinstsparer aufgemerkt] nur 10 Euro und die Beteiligungen können später bei der hauseigenen Bergfürst-Börse entsprechend von Angebot und Nachfrage gehandelt werden.
Bildquelle: Bergfürst, Villa Sachs [vor der Sanierung]