Bei Adidas lief das erste Quartal ausgezeichnet. Der Herzogenauracher Sportartikelkonzern schlug sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis die Markterwartungen. Eine Prognose-Erhöhung verhinderte nur das unsichere Umfeld, angeführt von der US-Zoll-Politik, aber auch unterstützt von der Angst um die deutsche Konjunkturentwicklung, die eine Fortsetzung der Rezession befürchten lässt.
Der fränkische Sportartikelhersteller steigerte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres den Umsatz um währungsbereinigte 13 Prozent auf 6,15 Milliarden Euro. Rechnet man zudem die im Vorjahr erfolgten Yeezy-Abverkäufe heraus, hätte das Wachstum gar rund 17 Prozent erreicht. Dabei überzeugte der Konzern mit Wachstum in allen Märkten und über alle Vertriebskanäle. Beim operativen Ergebnis kam es zu einem Sprung von 336 auf 610 Millionen Euro. Entsprechend verbesserte sich die operative Marge von 6,2 auf 9,9 Prozent.
Beim Ausblick kam es zu keinen neuen Nachrichten: Adidas erwartet weiterhin ein währungsbereinigtes Umsatzplus im hohen einstelligen Prozentbereich. Dabei soll die Kernmarke Adidas mindestens um zehn Prozent zulegen. Beim operativen Ergebnis welches im Vorjahr 1,3 Milliarden Euro erreichte, liegt die Ziellinie bei 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro. Dies bezeichnen Analysten allerdings als sehr konservativ, sie erwarten vielmehr ein Ergebnis jenseits der Zwei-Milliarden-Euro-Marke.
Dass der Konzern noch keine Prognoseerhöhung durchgeführt hat, dürfte vor allem am sehr nervösen Umfeld liegen. Einerseits ist dies die Konjunkturschwäche in Deutschland andererseits, die nicht zu berechnende und nicht kalkulierbare US-Zoll-Politik von Donald Trump. Dem steht allerdings gegenüber, dass zahlreiche Konsumenten außerhalb der USA nun wohl lieber zu Schuhen von Adidas oder Puma greifen und die Nike-Produkt eher im Regal stehen lassen.
Die Adidas-Aktie (A1EWWW) eröffnete am heutigen Donnerstag freundlich und konnte das Kursplus von knapp drei Prozent auch im Tagesverlauf behaupten. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 (auf Basis der 2026er-Schätzungern) ist das Papier allerdings kein Schnäppchen. Auch charttechnisch ist der Titel noch nicht über dem Berg. Denn im jüngsten US-Zoll-Schwächeanfall war das Papier von Kursen jenseits der 260-Euro-Marke bis in den Bereich von 185 Euro zurückgefallen. Die dort erfolgte Bodenbildung scheint aber noch nicht final abgeschlossen. Dazu müsste der Titel den Widerstand bei 225 Euro zeitnah herausnehmen. Wir sehen daher keine extreme Eile, in die heutige Euphorie hinein Aktienkäufe zu tätigen.
Als attraktiv schätzen wir aber auch den Einstiegsversuch via Discounter ein: Unser Favorit ist ein Discount-Zertifikat (SY2ALP) mit Cap bei 210 Euro und Bewertungstag am 196. Dezember 2025. Verweilt der Basiswert am Laufzeitende unter der 210er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 189,99 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht. Der Rabatt gegenüber dem Direktinvestment läge bei knapp zwölf Prozent. Geht die Aktie hingegen über dem Cap Euro über die Ziellinie, erzielt der Anleger – quasi als Trost für den entgangenen Aktienkauf – aktuell eine Maximalrendite von 10,5 Prozent (15,4 Prozent p. a.), da er dann 210 Euro in Cash ausbezahlt bekommt.
Im Depot bleiben darf aber auch das im Januar [HIER klicken] vorgestellte Discount-Zertifikat (SW7YW1) mit Cap bei 245 Euro und Laufzeit bis 19. September 2025. Hier liegt die Maximalrendite aktuell bei 17,7 Prozent (41,8 Prozent p. a.), wenn der Titel sich bis zum Bewertungstag über die 245er-Linie verbessert. Sonst wird die Aktie geliefert.
Adidas-Aktie (Tageschart): US-Zölle machten den Chart kaputt
