Kurz vor dem Jahreswechsel hatten wir die Sartorius Vorzugsaktie (716563) bei Kursen um 360 Euro unter die Lupe genommen. Dabei sind wir zu dem Urteil gekommen, dass der Titel langfristig durchaus aussichtsreich ist [HIER klicken]. Tatsächlich hat sich der Wert zwischenzeitlich deutlich verbessert. Aktuell handelt das Papier mit 355 Euro aber sogar noch niedriger als im vergangenen Dezember.
Tatsächlich war die Vorzugsaktie nach dem Jahreswechsel zunächst wieder stärker gefragt. Bis auf 471,70 Euro ging es nach oben. Neben dem freundlichen Gesamtmarkt halfen gute Zahlen für das Jahr 2022. Hier gelang dem Pharma- und Laborausrüster dank florierender Geschäfte in beiden Sparten nahezu eine Gewinnverdoppelung. Daher erhielt die Vorzugs-Aktionäre nach der Hauptversammlung am 29. März eine von Dividende von 1,44 Euro, nachdem es ein Jahr vorher „nur“ 1,26 Euro gegeben hatte.
Doch die Börsianer blicken bekanntlich nach vorne. Und beim Ausblick fehlte es den Marktteilnehmern an Fantasie. Denn die Göttinger erwarteten nach dem Wegfall der Corona-Sonderkonjunktur wenig Wachstum. Allerdings waren die zum Ende der Vorwoche veröffentlichten Daten für das erste Quartal noch schlechter, als vom Markt befürchtet, weshalb nun alle jüngeren Kursgewinne wieder verloren wurden.
Lagerbereinigungen bei den Kunden und das nachgebende Corona-Geschäft sowie höhere Kosten belasteten. So lag das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit 272 Millionen Euro um 22 Prozent unter Vorjahr. Der Umsatz sank gleichzeitig um 13 Prozent auf 903 Millionen Euro. So reduzierte sich die entsprechende Marge von 34,1 auf 30,1 Prozent.
Den neuerlichen Kursrutsch konnte dabei auch Konzernchef Joachim Kreuzburg nicht verhindern, der im Jahresverlauf mit Normalisierung rechnet und daher die Jahresziele für 2023 bestätigte. Demnach soll Sartorius auf Basis konstanter Wechselkurse im unteren einstelligen Prozentbereich wachsen und eine Ebitda-Marge auf dem Vorjahresniveau von 33,8 Prozent erreichen. Mit Blick auf diese klaren Prognosen sehen wir den Wert auch mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30 zwar nicht als überteuert an. Wer investiert ist, bleibt daher am Ball. Zu Neuengagements raten wir aber erst bei einer Kurs-Beruhigung.
Sinnvoller erscheint aktuell der Kauf von Discount-Zertifikaten, da die hohe Volatilität der Aktie für gute Konditionen sorgt. Unser Favorit ist aktuell ein Rabatt-Papier (SN7AMQ) mit Cap bei 360 Euro und Laufzeit bis zum 15. Dezember 2023. Geht die Aktie über dem Cap bei 360 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 13,9 Prozent (21,1 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 360er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 315,97 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.
Das im Dezember vorgestellte Discount-Zertifikat (SH1KFS) mit Cap bei 380 Euro und Laufzeit bis 16. Juni 2023 [HIER klicken] entwickelte sich übrigens besser als die Aktie, da der Zeitwert erheblich sank. So kletterte das Papier von 331,41 Euro auf aktuell 349,08 Euro. Hier können Anleger weiter engagiert bleiben, da sich der Zertifikate-Kurs noch recht deutlich unter dem Aktienkurs befindet und somit noch eine gute Seitwärtsrendite erzielbar ist. Und wenn die 380er-Marke bis zur Fälligkeit nicht mehr erreicht ist, bekommt man ja die Aktie geliefert, die dann zum Dezember-Zertifikate-Kurs von 331,41 Euro ins Depot wandert.
Sartorius Vorzüge: deutliche Korrektur