Mit der Puma-Aktie ging es jüngst fulminant (weiter) abwärts. Das Papier erreichte ein neues Mehrjahrestief, was aus technischer Sicht für einen intakten Abwärtstrend spricht. Ein wenig Hoffnung macht eine Unterstützungslinie mit Tiefpunkten aus den den Jahren 2017 und 2018 (siehe auch Tageschart unten) beim aktuellen Kursniveau sowie die Möglichkeit, dass es sich bei dem Kursrutsch in dieser Woche um einen Ausverkauft (Sell off) gehandelt haben könnte, was aber erst die kommenden Tag/Wochen mit einer Bodenbildung zeigen würden.
Die Börse war enttäuscht über die (vorläufigen) Jahreszahlen des Sportartikel- und Lifestyle-Herstellers aus Herzogenaurach [ganz im Gegensatz zu den Zahlen von Konkurrent Adidas – siehe auch die Plusvisionen-Analyse HIER].
Puma erzielte im vierten Quartal ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 9,8 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro (plus 15,5 Prozent in der Berichtswährung Euro). Im Gesamtjahr 2024 kletterte der währungsbereinigte Umsatz um 4,4 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro (plus 2,5 Prozent in der Berichtswährung Euro). Das entsprach dem Ausblick.
Im jahr konnten alle Regionen, Produktbereiche und Distributionskanäle ihren Umsatz währungsbereinigt gegenüber dem Vorjahr steigern. Dieses Wachstum ging mit einer Verbesserung der Rohertragsmarge um 110 Basispunkte auf 47,4 Prozent einher.
Das Betriebsergebnis (Ebit) lag mit 622 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres und der Prognose. Daraus errechnet sich eine Ebit-Marge für das Gesamtjahr von ordentlichen 7,1 Prozent. Das Konzernergebnis fiel von 305 auf 282 Millionen Euro im Jahresvergleich. Das ist vor allem auf einen höheren Nettozinsaufwand zurückzuführen.
Bis 2027 soll das Programm Nextlevel für eine Ebit-Marge von 8,5 Prozent sorgen, indem die direkten und indirekten Kosten optimiert werden. Eigentlich sollte diese Messlatte schon 2025 erreicht werden. Langfristig soll die operative Marge bei zehn Prozent liegen (Adidas strebt das schon in näherer Zukunft an).
Puma kommt derzeit auf einen Börsenwert von 4,9 Milliarden Euro. Beim aktuellen Konzernergebnis errechnet sich daraus ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gut 17. Gemessen am Ebit wären es 7,9. Wettbewerber Adidas kommt hier auf 34,6.
Da stellt sich die Frage, ob Puma nicht vielleicht doch zu hart von der Börse abgestraft worden sein könnte? Zweifellos hat Puma enttäuscht und ein Unternehmen wie Puma steht und fällt mit der Bedeutung seiner Marke und seiner Produkte. Da konnte der Sportartikel-Hersteller zuletzt nicht unbedingt punkten. Hinzu kommt eine gewisse Abhängigkeit von China und die Gefahr von Strafzöllen (Trump) und eine Flaute im US–Geschäft (Nordamerika Umsatzplus Q4: 2,6 Prozent).
Nun will Puma sparen (Effizienzprogramm). Aber ob das allein der richtige Weg ist für einen Produzenten trendiger Lifestyle-Produkte, wo Investoren immer auch auf den Umsatz blicken?
Der Markt agiert bei Puma sehr vorsichtig und hat viele Risiken eingepreist (siehe Bewertung in Relation zur Marge). Mutige Anleger sollten deshalb die Aktie im Blick haben, zumal Puma zuletzt auch eine attraktive Dividende von 82 Cent je Aktie ausschüttete.
Puma-Aktie (Tageschart): neues Tief
