Künstliche Intelligenz (KI) wird den Strombedarf in den kommenden Jahren (Jahrzehnten) deutlich steigern. Schon heute verbraucht ChatGPT zehn mal mehr Energie als eine Google Suche. Mit einer wachsenden Komplexität dürfte diese Rate weiter rasant zulegen. Die großen Plattformbetreiber wie Google, Meta, Amazon, Tesla oder SAP investieren gerade insgesamt dreistellige Milliardensummen in Entwicklung und neue Datenzentren, die allesamt viel Strom fressen werden. Davon können auch Anleger profitieren. Aber wie? Investitionen in Versorger? Häufig sind diese stark reguliert. Besser könnten da Anlagen in Infrastruktur-Anbieter wie Friedrich Vorwerk sein.
Friedrich Vorwerk, ein Anbieter von Lösungen im Bereich der Energieinfrastruktur für Gas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen, hat den operativen Gewinn (Ebitda) im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2024 um 120,8 Prozent auf 17,7 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Der Umsatz erhöhte sich im selben Zeitraum um 26,9 Prozent auf 117,4 Millionen Euro, was zu einem Ebitda-Margen-Plus von mehr als sechs Prozentpunkte auf 15,1 Prozent führte.
Bezogen auf das erste Halbjahr 2024 lag das Ebitda mit 24,4 Millionen Euro 80 Prozent über dem Vorjahreswert und der Umsatz wuchs um 17,2 Prozent auf 194,1 Millionen Euro, sodass sich eine Halbjahres-Ebitda-Marge von 12,6 Prozent ergibt.
Die Aussichten bleiben auch erfreulich: Mit einem Auftragseingang von 286,3 Millionen Euro im zweiten Quartal setzte sich die dynamische Entwicklung der Auftragslage fort. Hier geht es vor allem um die landseitige Erdkabelverbindung der Offshore-Anbindungsprojekte BalWin3 und LanWin4. Im ersten Halbjahr liegt der Auftragseingang dadurch bei insgesamt 407,7 Millionen Euro und übersteigt den Vorjahreswert um 28,3 Prozent.
Der Auftragsbestand erreicht mit 1.214,3 Millionen Euro einen neuen Rekordstand in der Unternehmensgeschichte. Aufgrund dieses Basis hob der Vorstand kürzlich seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 an und erwartet nun einen Umsatz von mehr als 410 Millionen Euro bei einer Profitabilität am oberen Ende der kommunizierten Spanne von elf bis 13 Prozent Ebitda-Marge.
Derzeit kommt Friedrich Vorwerk auf einen Marktwert von 480 Millionen Euro. Mit Blick auf Auftragsbestand, Umsatzerwartung und Marge ist da zwar nicht sehr günstig, aber auch nicht sonderlich ambitioniert, was die Aktie auf längere Sicht aussichtsreich macht. Ankeraktionär ist derzeit MBB mit 46,86 Prozent; der Streubesitz wird mit 34,38 Prozent angegeben.
Spannend ist derzeit die Charttechnik. Nach langer Talfahrt und einem kontinuierlichen Anstieg seit März 2023 wurde im August der Abwärtstrend überschritten. Nun gilt es die Widerstandszone im Bereich von 24 Euro zu überwinden.
Friedrich Vorwerk-Aktie (Tageschart): Abwärtstrend überwunden, Widerstand voraus