Ende März hatte Jenoptik eigentlich positive Nachrichten für die Aktionäre: Denn die Dividende wurde erhöht. Zudem präsentierte der Technologiekonzern einen Gewinnsprung für 2024. Die Jenoptik-Aktie (A2NB60) rutschte damals trotzdem kräftig ab. Dies führte dazu, dass auch die Marktkapitalisierung deutlich sank, weshalb der Titel am heutigen Montag aus dem MDAX in den SDAX absteigen musste.
Eigentlich hörte es sich gut an: Jenoptik zahlte an den Aktionären für das Jahr 2024 eine um sechs Cent auf 0,38 Euro erhöhte Dividende. Allerdings hatten die Analysten mit einer noch höheren Zahlung gerechnet, weshalb die Aktie Ende März deutlich unter die Räder kam. Weniger überraschend war der Ertragssprung des Konzerns. Jenoptik steigerte den Gewinn nach Steuern im Jahr 2024 um 28 Prozent auf rund 93 Millionen Euro.
Allerdings zeigte sich das Management für das Jahr 2025 vorsichtiger als zunächst erwartet. So soll der Umsatz lediglich auf dem Niveau des Vorjahres verharren, womit gemeint ist, dass der Absatz um fünf Prozent fallen oder steigen kann. Die operative Marge (Ebitda) da soll dabei zwischen 18 und 21 Prozent betragen, nach 19,9 Prozent im Vorjahr.
Diese Nachrichten sorgten bei der Aktie, die bereits im vergangenen Herbst deutlich Federn lassen musste, für einen neuen Rückschlag: Von Kursen um 24 Euro ging es bis unter die 16-Euro-Marke nach unten, was dem niedrigsten Niveau seit dem Jahr 2020 (zur Corona-Krise) entsprach. Immerhin konnte sich der Titel dann wieder bis in den Bereich von 20 Euro verbessern, wobei wohl auch der schon längere Zeit bekannte Abstieg vom MDAX in den SDAX belastete, der am heutigen Montag nun umgesetzt wurde.
Vorstandschef Stefan Traeger befürchtet für das nun zu Ende gehende erste Halbjahr weiterhin ein schwaches Geschäft. Er erwartet aber eine Belebung im zweiten Halbjahr, speziell aus der Halbleiterindustrie. Diese Hoffnungen sind allerdings im Aktienkurs derzeit nicht abgebildet. Denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinne für 2026 liegt lediglich bei elf. Hinzu kommt immerhin eine Dividenden-Rendite von 1,7 Prozent.
Charttechnisch wird nun wichtig sein, dass der Titel die Unterstützung bei 20 Euro zurückerobern kann. Dann wäre zumindest bis in den Bereich von 24 Euro der Weg nach oben frei. Langfristanleger können jetzt auf diese Bewegung setzen und an schwachen Tagen Jenoptik-Papiere einsammeln.
Spannend ist aber auch ein Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat. Ein gutes Beispiel ist ein Discounter (PC4D11) mit Bewertungstag am 19. Dezember 2025 und Cap bei 18 Euro. Geht die Aktie unter dem Cap durchs Ziel, erwirbt der Anleger den Basiswert zum Preis von 16,58 Euro, was dem aktuellen Zertifikatepreis entspricht. Verbleibt der Titel hingegen am Laufzeitende über dem Cap-Level, dann tilgt der Emittent in Cash. Der Anleger erhält dann 18 Euro, woraus sich eine Maximalrendite von 8,6 Prozent oder hochgerechneten 16,6 Prozent ergibt, die über den entgangenen Aktienkauf mehr als entschädigt.
Jenoptik-Aktie (Tageschart): schwache Performance
