Wenn ein DAX-Konzern schon drei Wochen nach dem Jahreswechsel Vorab-Zahlen für das Abschlussquartal des Geschäftsjahres 2024 vorlegt, dann hat dies eine besondere Bedeutung. Genauso war dies bei Adidas: Der fränkische Sportartikelhersteller meldete ein deutlich besser als erwartet ausgefallenes Weihnachtsgeschäft. Daher sahen auch die Zahlen des Gesamtjahres besser aus, als von den Analysten bislang erwartet. Kein Wunder also, dass die Adidas-Aktie einen Freudensprung machte.
Firmenchef Björn Gulden berichtete von einem währungsbereinigten Wachstum im Schlussquartal von 19 Prozent. Dies unterstreicht das Adidas am Weltmarkt mit seinen Produkten sehr gut ankommt. Ein Grund dafür dürfte die hohe Akzeptanz von Käufern aus dem Lifestyle-Bereich sein. Aber Gulden zeigte sich auch mit den Zahlen aus dem Performance-Segment sehr zufrieden.
Im Detail: Der Umsatz des Konzerns stieg im vierten Quartal um 24 Prozent auf sechs Milliarden Euro. Dies entspricht einem währungsbereinigten Plus von 19 Prozent. Die Brutto-Marge erhöht es sich gleichzeitig um 5,2 Prozentpunkte auf 49,8 Prozent. Das Betriebsergebnis erreichte 57 Millionen Euro – nach einem Minus von 377 Millionen Euro im Vorjahr. Daraus ergibt sich für das Gesamtjahr ein währungsbereinigtes Umsatzplus von zwölf Prozent, bei einer Brutto-Marge von 50,8 Prozent. Dies sind 3,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Die Adidas Aktie (A1EWWW) reagierte mit einem Freudensprung. Sie legte in der Spitze am gestrigen Mittwoch um mehr als zehn Prozent zu und erreichte damit das höchste Niveau seit rund sechs Jahren. Charttechnisch befindet sich der Titel damit weiter in einem steilen Aufwärtstrend. Fundamental scheint das Papier allerdings zwischen sehr gut bewertet zu sein. Denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis erreicht auf Basis der Schätzungen für die Gewinne des laufenden Jahres nun 33. Dies ist auch im Branchenvergleich eine sehr hohe Bewertung.
Dennoch gibt es Analysten die dem Titel weiterhin viel zutrauen – trotz der lahmenden Inlandskonjunktur. Doch die Musik bei Adidas spielt im Ausland und hier speziell in den USA, dem wichtigsten Absatzmarkt. Und genau dort sorgt aktuell der neue Präsident Donald Trump bei den Konsumenten für eine Aufbruchstimmung. Trotzdem sehen wir auf dem aktuellen Niveau die Möglichkeit einer zwischenzeitlichen Korrektur, beispielsweise, wenn Trump Zölle auf Waren aus der Europäischen Union tatsächlich verhängt. Anleger sollten daher aktuell nicht auf ein Direktinvestment setzen. Sinnvoller scheint das Warten auf ein Ende der aktuellen Euphorie. Eine Möglichkeit dazu sind limitierte Kaufaufträge bis ca. 245 Euro.
Als attraktiv schätzen wir aber auch den Einstiegsversuch via Discounter ein: Das ausgewählte Discount-Zertifikat (SW7YW1) mit Cap bei 245,00 Euro läuft bis 19. September 2025. Verweilt der Basiswert am Laufzeitende unter der 245er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 226,96 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht. Der Rabatt gegenüber dem Direktinvestment läge bei knapp 13 Prozent. Geht die Aktie hingegen über dem Cap Euro über die Ziellinie, erzielt der Anleger – quasi als Trost für den entgangenen Aktienkauf – aktuell eine Maximalrendite von 7,9 Prozent (11,8 Prozent p. a.), da er dann 245,00 Euro in Cash ausbezahlt bekommt.
Adidas-Aktie (Tageschart): Aufwärtstrend bestätigt
