Ende August ist die Aktie von Mensch und Maschine (MuM) unter den seit drei Jahren bestehenden Aufwärtstrend abgerutscht. Noch hält die Unterstützungslinie bei rund 45 Euro. Nun hat der CAD/CAM/BIM-Spezialist seine Zahlen für die ersten drei Quartale vorgelegt. Es gab einen erstaunlichen Sprung bei der Marge. Wie es mit dem Papier weitergeht.
Eine gute Nachricht: Die Autodesk–Umstellung ist nun abgeschlossen und die die „Bremseffekte“ daraus sollten nun wegfallen. Zunächst steht jedoch ein Umsatzminus von 34 Prozent auf 177,1 Millionen Euro, wovon die MuM-Software 86,0 Millionen Euro beitrug (plus 4,5 Prozent) und die sogenannte Digitalisierung 91,1 Millionen Euro (minus 51 Prozent). Dort fielen nach der Umstellung von Wiederverkauf auf Provision der Großteil des Autodesk-Einkaufs weg, was eine technische Umsatzreduktion zur Folge hatte, die im dritten Quartal wegen des Wiederverkaufsendspurts im Vorjahr (prozentual) besonders stark ausfiel.
Erfreulich ist die Entwicklung des Rohertragsmargen. Die Autodesk-Umstellung sorgte für Rohmargen-Sprünge auf 76,6 Prozent (Vorjahr: 50,0 Prozent) im Konzern. Das Betriebsergebnis (Ebit) gab leicht um 2,4 Prozent auf 37,2 Millionen Euro nach. Die Ebit-Rendite verbesserte sich allerdings (im Vergleich zum ermäßigten Umsatz) von 14,1 auf 21,0 Prozent. Der Nettogewinn erreichte 1,44 Euro (Vorjahr: 1,51 Euro) pro Aktie.
MuM-Chairman Adi Drotleff und CFO Markus Pech [siehe auch Plusvisionen-Interview HIER] sind angesichts der soliden Neunmonatsergebnisse und der abgeschlossenen Systemumstellung zuversichtlich:
„In Erwartung eines kräftigen Ertragsschubs gegenüber dem sehr schwachen Q4/2024 behalten wir die Ziele von plus fünf bis sieben Prozent beim Rohertrag sowie plus neun bis 19 Prozent beim Gewinn je Aktie beziehungsweise Ebit für 2025 unverändert bei, und planen eine Dividende von 205 bis 215 Cent nach 185 Cent im Vorjahr. Für 2026 erwarten wir ein kräftigeres Wachstum von plus acht bis zwölf Prozent beim Rohertrag sowie plus 13 bis 25 Prozent bei Gewinn je Aktie beziehungsweise Ebit und planen mit plus 25 bis 40 Cent mehr Dividende.“
Eine Dividende von 2,10 Euro je Aktie würde aktuell 4,6 Prozent Dividenden–Rendite für das laufende Geschäftsjahr 2025 (Hauptversammlung ist voraussichtlich im Mai 2026) bedeuten, was sehr ordentlich ist. Für das Geschäftsjahr 2026 (Ausschüttung 2027) könnte die Rendite sogar auf 5,3 Prozent klettern. Das prognostizierte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) rund 22 für das laufende Jahr ist nicht zu hoch gegriffen, angesichts von Wachstum und Marge.
Ein Risiko bleibt die schwache konjunkturelle Entwicklung in Deutschland, insbesondere im Mittelstand. Die Geschäfte von MuM könnte das belasten, auch wenn durch den Wettbewerb ein Effizienzdruck entsteht, der MuM mit seiner Software wieder zugute kommen könnte.
Charttechnisch könnte, so die Unterstützung jetzt nicht hält, ein Rückschlag in den Bereich von 40/42 Euro und dann auf 37 Euro drohen.
Mensch und Maschine-Aktie (Tageschart): charttechnisch angeschlagen



