Ein trauriges Bild gibt der Chart der Fuchs Petrolub-Vorzüge (A3E5D6) ab, denn seit November 2020 geht es eigentlich nur nach unten. So ist der Titel nun auf dem niedrigsten Niveau seit 2010 angekommen. Jetzt könnte ein Aktienrückkaufprogramm und die niedrige Fundamentalbewertung für eine Bodenbildung sorgen.
Viele Marktteilnehmer denken noch immer, dass der Kurs von Fuchs Petrolub am Ölpreis hängt. Doch dies ist viel zu kurz gedacht. Denn der des Schmierstoffhersteller leidet vor allem unter steigenden Rohstoffpreisen und den Folgen des russischen Einmarsches in der Ukraine. So gehören weiterhin Auto- und Nutzfahrzeughersteller zum wichtigsten Kundenkreis. Sie sorgen für rund 45 Prozent der Erlöse. Doch die Umstellung auf E-Motoren deutet hier auf fallende Absätze hin.
Dies gilt auch für den anderen Kundenkreis, nämlich Unternehmen aus den Segmenten Maschinenbau, Metallverarbeitung, Bergbau, Luft- und Raumfahrt sowie Land- und Forstwirtschaft. Sie alle sind von der Konjunkturabkühlung betroffen, die die steigenden Preise nach dem Ukraine-Kriegsbeginn auslösen. Und schon ist erklärt, warum der Kurs der Fuchs Petrolub Vorzugsaktie knapp 40 Prozent binnen Jahresfrist an Wert verloren hat und sich technisch in einem intakten Abwärtstrend befindet.
Doch es gibt auch Gründe, die für eine Kurserholung sprechen. Da ist zunächst der Einstieg in das E-Mobility-Business mit dem Kauf einer Beteiligung an einem jungen Entwickler für Flüssig-Elektrolyte, die wiederum für Batterien im industriellen und im Automotive-Bereich benötigt werden. Zudem plant der Konzern den Rückkauf von eigenen Aktien. In einer Zeit von rund zwei Jahren sollen Aktien im Wert von bis zu 200 Millionen Euro gekauft und vernichtet werden, womit der verbleibende Gewinn pro Aktie erhöht wird.
Da ist aber auch die Fundamentalbewertung. Denn die Aktie handelt aktuell nur noch mit einem historisch niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von zwölf. Und der Konzern verdient noch immer gutes Geld, weshalb auch die Zahlung einer Dividende möglich ist, die der Aktie nun zu einer Dividenden-Rendite von mehr als vier Prozent verhilft. Trotzdem ist ein Aktienkauf nun einem Griff in ein fallendes Messer gleichzusetzen, da noch keine Bodenbildung in Sicht ist.
Wer nicht auf die Bodenbildung warten will, für den sind Discounter interessant. Eine clevere Einstiegsmöglichkeit bietet ein Discount-Zertifikat (KG2FGW) mit Cap bei 25 Euro und Laufzeit bis September 2022. Geht die Aktie über dem Cap bei 25 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 5,5 Prozent (22,4 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 25er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 23,69 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.
Fuchs Petrolub-Aktie (Vorzüge, Tageschart): intakter Abwärtstrend