Eine beeindruckende Rallye legte die Siemens Energy-Aktie im vergangenen Jahr aufs Börsen-Parkett: Der Titel kletterte um satte 329 Prozent. Damit stellte der Siemens-Ableger sogar den Rüstungskonzern Rheinmetall in den Schatten, der es „nur“ auf ein Plus von 116 Prozent brachte. Möglich war dies, da Siemens Energy seine internen Probleme in den Griff bekam und über alle Quartale positive Nachrichten lieferte. Jetzt nehmen aber die Stimmen zu, dass die Zeit für Gewinnmitnahmen gekommen sei.
Zum gestrigen Wochenauftakt gehörte die Siemens Energy-Aktie (ENER6Y) tatsächlich zu den Verlierern des Tages, stabilisierte sich aber am heutigen Dienstag im frühen Handel. Auslöser für die Korrektur war eine neue Analystenstudie der UBS. Die Experten stellten dabei fest, dass nach ihrer Überzeugung nun alles Positive im Kurs enthalten sei. Zudem seien Risiken aus der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa, deren Probleme die Siemens-Energy-Aktien noch im Herbst 2023 auf ein Rekordtief bei 6,40 Euro geführt hatten, nicht ausreichend berücksichtigt. Daher raten die Schweizer zum Verkauf der Aktie.
Tatsächlich hat die Aktie im vergangenen Jahr bei 55,26 Euro ein Rekordhoch erreicht. Aktuell notiert der Titel allerdings nur noch im Bereich der 50-Euro-Marke, nachdem erste Gewinnmitnahmen einsetzten und die UBS-Studie zusätzlich belastete. Nun muss sich zeigen, ob der Titel seinen Aufwärtstrend halten kann. Dies dürfte schwierig werden, da der Kanal extrem steil nach oben gerichtet ist. Auch fundamental scheint die Energietechnik-Aktie ausgereizt zu sein, wie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 auf Basis der Gewinne des laufenden Geschäftsjahres 2024/25 (per 30. September) zeigt.
Spannend dürfte es daher werden, wenn der Konzern am 12. Februar die Zahlen für das erste Quartal für 2024/25 vorlegt. Schon wenige Tage später, nämlich am 20. Februar, steht zudem die Hauptversammlung an. Mit einer Dividende für das vergangene Geschäftsjahr 2023/24 können die Anleger allerdings nicht kalkulieren.
Mit Blick auf diese Bewertung und die kritische Charttechnik von einem Direktinvestment überwiegt derzeit die Gefahr, dass ich die Gewinnmitnahmen noch verstärken. Direktengagements drängen sich daher nicht auf.
Uns gefällt allerdings ein Bonus Zertifikat mit Cap (VC6HJ3) welches am 19. September 2025 ausläuft. Bleibt die bei 25,50 Euro (Abstand satte 49,2 Prozent!) platzierte Schwelle unverletzt, winkt eine Bonus-Rendite von 10,1 Prozent (14,9 Prozent p.a.). Kommt es hingegen zum Schwellenbruch, tilgt der Emittent in Aktien im Verhältnis eins zu eins.
Das im vergangenen Februar [HIER klicken] vorgestellte Bonus-Zertifikat mit Cap (SU2ELZ), welches am 20. Dezember 2024 auslief, wurde übrigens zum Höchstbetrag getilgt. Es brachte Anlegern einen Gewinn von 10,4 Prozent (11,9 Prozent p.a.).
Siemens Energy-Aktie (Tageschart): extrem steiler Aufwärtstrend in Gefahr
