IVU Traffic Technologies (IVU) gewinnt einen Großauftrag: Das Schweizer Bahnunternehmen BLS stellt mit dem Projekt Railcore die Planung, Optimierung und Disposition der Schlüsselressourcen Fahrzeuge und Personal für den gesamten Personenverkehr auf eine neue Basis. Hierfür wird das IVU-Standardprodukt IVU.rail zum Einsatz kommen, das bereits zahlreiche Eisenbahnunternehmen in Europa und weltweit nutzen. Die IVU konnte sich in einem internationalen Ausschreibungsverfahren durchsetzen.
Der IVU-Aktienkurs hat das tatsächlich – zeitweise – etwas geholfen, ehe dann wieder die übliche Melancholie einzog. Immerhin aber hält sich das Papier noch über der 200-Tage-Linie, was auch schon was ist in diesen Wochen (und Monaten) der Nebenwerte-Tristesse, bei der unweigerlich der Eindruck entsteht, der deutsche Markt für kleinere und mittlere Unternehmen (KUM) wird zu … Ja, zu was eigentlich? Inzwischen wirkt es schon reichlich provinziell, was wahrscheinlich eine Folge der politisch verordneten Deindustrialisierung Deutschlands ist.
Dabei ist IVU mit seinen Programmen zur Planung und Disposition von Personal und Fahrzeugen (Zügen und Bussen) ein hübsches Unternehmen. Für das laufende Geschäftsjahr 2024 gehen IVU von einem Konzernumsatz von mehr als 130 Millionen Euro (2023: 122,5 Millionen Euro) und einem Betriebsergebnis (Ebit) von rund 17 Millionen Euro (2023: 15,8 Millionen Euro) aus. Die IVU sieht sich sowohl personell als auch technisch sowie finanziell gut und robust aufgestellt: hohe Liquidität, guter Auftragsbestand und steigende wiederkehrende Umsätze.
Die Anleger bleiben allerdings skeptisch: Seit gut zwei Jahren bewegt sich die Aktie seitwärts und versucht sich an einer Bodenbildung im Bereich von 12/13 Euro (siehe auch Tageschart unten). Kann diese diesmal – im dritten Anlauf – glücken? Rein geschäftlich stehen die Chancen bei dem international aufgestellten Unternehmen gut, wäre da nicht der Malus deutsche Nebenwerte.
Um den Aktienkurs etwas zu stützen hat IVU im Oktober 2024 ein Aktienrückkaufprogramm beschlossen: Der Vorstand plant, im Zeitraum bis 31. März 2025 bis zu 100.000 Aktien (entsprechend 0,56 Prozent des Grundkapitals) im Wert von maximal 1.500.000 Euro (ohne Erwerbsnebenkosten) über die Börse (Xetra) zurückzukaufen.
Die aktuelle Marktkapitalisierung von 246,9 Millionen Euro ist eher wenig für ein Unternehmen wie IVU.
IVU Traffic Technologies-Aktie (Tageschart): Dreifachboden?