Bei Villeroy & Boch wirkt immer noch die Übernahme der belgischen Ideal Standard aus dem Vorjahr nach. Dies zeigen auch die Zahlen für das erste Quartal, die vor allem auf der Umsatzseite einen weiteren Sprung brachten. Die Vorzugsaktie (765723) entwickelte sich nach der Datenvorlage positiv. Vor allem mit Blick auf die schwache Konjunkturentwicklung bewerten wir dies als gutes Zeichen.
Das erste Quartal brachte ein Umsatzplus von 33 Prozent auf 369,1 Millionen Euro. Ein Großteil dieses Zuwachses ist akquisitionsbedingt. Denn im Vorjahr war die inzwischen integrierte und übernommene Ideal Standard noch nicht in den Zahlen enthalten. Doch auch beim operativen Ergebnis (Ebit) ging es weiter nach oben, es kam immerhin zu einem Anstieg um gut vier Prozent auf 24,1 Millionen Euro.
Keine Überraschung ist das deutliche Umsatzplus von 45 Prozent auf 295,5 Millionen Euro im Unternehmensbereich Bad & Wellness. Denn hier ist Ideal Standard nun erstmals mit dabei. Demgegenüber konnte der Bereich Dining & Lifestyle mit 72,9 Millionen lediglich einen minimalen Aufschlag zum Vorjahr (72,3 Millionen Euro) erzielen.
Beim Blick auf das Gesamtjahr zeigt sich das Management verhalten positiv. Dies führen wir vor allem auf den gestiegenen Auftragsbestand zurück, der um 23,1 Millionen auf 195,1 Millionen Euro wuchs. Daher soll der Umsatz im höheren einstelligen Prozent-Bereich klettern und das Ebit moderat zulegen.
Die Villeroy-Vorzugsaktie scheint im Bereich von 15 Euro einen Boden gefunden zu haben. Hoffnungen ruhen nun natürlich auch auf einer positiven Konjunkturentwicklung, so dass wir der Aktie auch zutrauen, den Widerstand um die 17-Euro-Marke wieder zu überqueren. Dazu passt auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 auf Basis der Gewinne für 2026. Doch auch die Dividenden-Rendite von knapp sechs Prozent überzeugt. Allerdings müssen Anleger beachten, dass die Ausschüttung für 2025 bereits getätigt wurde. Anleger hielten nach der Hauptversammlung am 5. Mai 0,90 Euro pro Vorzugsaktie. Trotzdem können Langfristanleger schwache Tage zum Einstieg nutzen.
Schade, dass es weiter keine Discount-Zertifikate auf diesen Basiswert gibt. Diese würden sicherlich attraktive Einstiegschancen bieten. Allerdings sind die Börsenumsätze der Villeroy-Aktie schlicht zu gering, weshalb die Zertifikate-Anbieter diese Strukturen nur schwer darstellen können.
Villeroy & Boch-Aktie (Vorzüge, Tageschart): Korrektur nach Dividendenzahlung im Mai
