Die Deutsche Bank drückt bei der Digitalisierung des Kundengeschäfts aufs Tempo. Mitte dieses Jahres startet in Frankfurt die Digitalfabrik der Bank. Mehr als 400 Softwareentwickler, IT-Spezialisten sowie Bankexperten werden künftig an neuen digitalen Produkten und Dienstleistungen für die Kunden der Bank arbeiten. Zudem gibt es 50 Arbeitsplätze für externe Kooperationspartner aus der FinTech-Branche – junge Technologieunternehmen, die sich auf Bankdienstleistungen und -produkte spezialisiert haben. Die Digitalfabrik profitiert dabei von der Grundlagenarbeit der Deutsche Bank Labs für Innovationen in Berlin, London und Palo Alto, die Digitalisierungstrends und neue Technologien analysieren. In Frankfurt soll gemeinsam mit den Finanzplatzakteuren ein starker FinTech-Sektor entstehen.
Insgesamt investiert die Deutsche Bank bis 2020 rund 750 Millionen Euro in die Digitalisierung, davon rund 200 Millionen Euro in diesem Jahr. Ein großer Teil dieser Investitionen fließt in das Kundengeschäft: Ihre Retailkunden, die anspruchsvollen Privatkunden sowie die Mittelständler will die Bank online, mobile und in den Filialen verstärkt mit digitalen Produkten und Dienstleistungen ansprechen und beraten.
Für die kommenden zwölf Monate hat die Deutsche Bank einen detaillierten Fahrplan entwickelt, der die Einführung zahlreicher weiterer digitaler Innovationen vorsieht. So bringt die Bank am 26. April ihre neue Banking-App auf den Markt, die im Laufe des Jahres unter anderem Geldtransfers an Freunde und Bekannte (Peer-to-Peer) sowie das kontaktlose Bezahlen in Geschäften selbstverständlich machen wird.
Für die weitere Digitalisierung ihres Kerngeschäfts und ihrer Prozesse wird die Deutsche Bank zudem noch intensiver mit FinTechs zusammenarbeiten. Schon heute verwirklicht die Bank eine Reihe neuer Lösungen für Kunden mit den Finanz-Startups:
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- Mit figo entwickelt sie zurzeit eine Multi-Bank-Aggregation. Damit können Kunden von Herbst 2016 an ihr Gesamtvermögen, Liquidität, Umsätze und Kredite über das Online- und Mobile-Banking der Deutschen Bank verwalten, auch wenn die Konten bei anderen Banken liegen.
- Mit dem Schweizer Unternehmen DSwiss startet die Bank Ende des Jahres das Dokumentenmanagement-System „eSafe“. In dem digitalen Tresor können persönliche Dokumente, Rechnungen und Passwörter sicher archiviert werden.
- Die Deutsche Bank wird ihren Kunden noch in diesem Jahr ermöglichen, ihr Konto vollständig im Internet zu eröffnen. Das Konto ist noch am gleichen Tag für den Kunden funktionsfähig. Das FinTech webIDsolutions liefert dafür ein System für die eindeutige Legitimation und die elektronische Signatur des Kunden.
- Die Bank macht ihren Kunden Termingelder von Drittanbietern zugänglich. In Zusammenarbeit mit dem FinTech Deposit Solutions können Kunden über ihr Deutsche Bank-Konto europaweit unter attraktiven Fest- und Tagesgeldangeboten auswählen. Die Termingelder sind dabei durch die deutsche Einlagensicherung geschützt.
- Der Robo Advisor – Ende 2015 eingeführt – wird im Laufe des Jahres 2016 in Kooperation mit fincite um eine automatisierte Vermögensverwaltung erweitert und soll von 2017 an auch die Berater in den Filialen unterstützen.
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Das sind doch (zur Abwechslung) mal gute Nachrichten von der Deutschen Bank. Am Tag nach der Bekanntgabe legt die Aktie der Deutschen Bank um gut 5 Prozent zu. Charttechnisch sieht es so aus, als könnte die Aktie einen Doppelboden bilden.
Bildquelle: Deutsche Bank