Es gibt sie also doch noch: Gute deutsche Werte aus der zweiten Reihe der Börsen-Bundesliga, die überzeugen können. Dies zeigte heute Knorr-Bremse. Der Spezialist für Bremssysteme für Schienen- und Nutzfahrzeuge profitiert dabei vom Nachholbedarf bei Neuinvestitionen in das marode Schienennetz. Der Knorr-Bremse-Aktie (KBX100) half am heutigen Donnerstag aber vor allem ein positiver Ausblick auf 2025.
Knorr-Bremse bezeichnet sich selbst als Weltmarkt– und Technologieführer für Bremssysteme im Bereich der Schienen- und Nutzfahrzeuge. Daher hängt das Wohl der Gesellschaft auch vom geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld ab. Im Jahr 2024 konnte der Konzern allerdings beweisen, dass man auch in der Krise gutes Geld verdienen kann. So lag der Umsatz im Gesamtjahr 2024 mit 7,88 Milliarden Euro nur um 0,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Beim operativen Ergebnis (Ebit) kam es gar zu einer Verbesserung um 4,7 Prozent auf 910,7 Millionen Euro. Entsprechend stieg die Ebit-Marge von elf Prozent auf 11,6 Prozent. Damit erreichte der Konzern die Markterwartung.
Für das heutige Kursplus von mehr als fünf Prozent war aber vor allem der Ausblick auf das nun laufende Geschäftsjahr 2025 ausschlaggebend. Denn der Rekordauftragsbestand von 7,2 Milliarden Euro sollte eine solide Grundlage für das nun laufende Geschäftsjahr sein. Zudem zeigt sich, dass der Auftragseingang mit 8,2 Milliarden Euro weiterhin extrem hoch ist und daher weitere Folgeaufträge zu erwarten sind.
Vor allem mit dieser Entwicklung lässt sich auch erklären, dass der Aufsichtsrat den Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden Marc Llistosella bereits vor wenigen Wochen um fünf Jahre verlängert hat. Dies sorgt für Kontinuität. Der CEO nannte zudem bereits erste Kennziffern für das Jahr 2025. So strebt er einen Umsatz zwischen 8,1 und 8,4 Milliarden Euro an. Die Ebit-Marge soll zwischen 12,5 und 13,5 Prozent durchs Ziel gehen. Diese Werte lagen über den Analystenerwartungen.
Charttechnisch befindet sich der Titel aktuell im steilen Aufwärtstrend, nachdem das Papier zudem das höchste Niveau seit drei Jahren erreichen konnte. Allerdings warten im Bereich zwischen 88 und 90 Euro bereits die nächsten Widerstände die vor allem aus dem Jahr 2022 stammen. Bis dahin sollte der Titel aber durchmarschieren. Fundamental sehen wir das Papier mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 allerdings als recht gut bezahlt an, speziell mit dem Blick auf das doch überschaubare Wachstum. Extreme Kurssprünge erwarten wir daher nicht, weshalb lediglich Langfristanleger an schwachen Tagen Stücke einsammelt.
Unsere Empfehlung ist aber ein Discount-Zertifikat, welches einen rabattierten Einstieg in die Aktie ermöglicht. Das ausgewählte Discount-Zertifikat (SJ2VA6) mit Cap bei 80 Euro läuft bis 19. Dezember2025. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 80er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 74,41 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht. Der Rabatt gegenüber dem Direktinvestment läge bei rund elf Prozent. Geht die Aktie hingegen über dem Cap bei 80 Euro über die Ziellinie, erzielt der Anleger – quasi als Trost für den entgangenen Aktienkauf – aktuell eine Maximalrendite von 7,5 Prozent (8,8 Prozent p.a.), da er dann 80 Euro in Cash ausbezahlt bekommt.
Knorr-Bremse-Aktie (Tageschart): Steiler Aufwärtstrend
