Es gibt so etwas wie einen (technischen) Lichtblick bei der Aktie von König & Bauer: Der Kurs des Druckmaschinen-Herstellers (Verpackungsdruck, Geldnoten) kommt aus einem tiefen Tal und hat den seit April 2018 bestehenden Abwärtstrend (siehe auch Tageschart unten) gebrochen. Sollte der Rutsch unter die Marke von zehn Euro vielleicht der finale Ausverkauf der bald siebenjährigen Baisse gewesen sein? Womöglich. Die 200-Tage-Linie, gerne als Grenze zwischen Baisse und Hausse herangeszogen, wurde bereits deutlich überschritten.
Derzeit ist König & Bauer mit 281 Millionen Euro an der Börse bewertet. Das ist nicht üppig mit Blick auf das für das abgelaufene Geschäftsjahr ausgerufene Umsatzziel von 1,3 Milliarden Euro bei einem prognostizierten operativen Ergebnis / Ebit (unteres Ende!) zwischen 25 und 40 Millionen Euro.
Das Kostensenkungsprogramm Spotlight soll 2024 und einen positiven Betriebsergebnis–Effekt (Ebit) von 15 bis 20 Millionen Euro bringen. Für 2025 rechnet das Unternehmen sogar mit einem jährlichen positiven Ebit-Effekt von 40 bis 50 und für 2026 von 60 bis 70 Millionen Euro.
Spätestens im Geschäftsjahr 2026 soll Spotlight das Ebit–Ziel von rund Sechs-Prozent, bei einem Konzernumsatz von rund 1,5 Milliarden Euro, absichern.
Zudem findet sich in der Bilanz ein Eigenkapital von immerhin 330 Millionen Euro und Zahlungsmittel in Höhe von 96 Millionen Euro (Stand Ende September 2024).
Allerdings summieren sich auch die Finanzschulden auf 251 Millionen Euro und im Aktiva gibt es die Position „Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen“ mit 416 Millionen Euro. Hier könnten noch Sonderabschreibungen schlummern, angesichts der noch laufenden Restrukturierung.
Aber dennoch, die Börse hat bei diesem zyklischen Titel (Maschinenbau) schon ordentliche Risikoabschläge vorgenommen. Bleibt die Frage, ob die Geschäfte künftig wieder besser laufen und die Guidance des Unternehmens realistisch ist? Der Markt scheint wieder an eine Wende bei König & Bauer zu glauben, worauf die jüngsten Kurssteigerungen hindeuten.
Positiv: Der Auftragseingang stieg, nicht zuletzt aufgrund des starken Geschäfts rund um die im ersten Halbjahr stattgefundene Leitmesse Drupa, deutlich und führte zum höchsten Auftragsbestand der Unternehmensgeschichte mit 1.080 Millionen Euro. Hält dieser Trend an, etwa durch Bestellungen aus der Verpackungsindustrie und König & Bauer behält seine Kosten im Griff (was sich andeutet), dann dürfte es zu einer weiteren Höherbewertung der Aktie kommen. Die Aktie bleibt spekulativ ausgerichteten Anlegern vorbehalten. Auch erscheint ein Stoppkurs ratsam.
Am 26. März 2025 wird der Geschäftsbericht 2024 veröffentlicht.
König & Bauer-Aktie (Tageschart): nächste Widerstandszone bei 20/21 Euro
