Die ProSieben-Aktie (PSM777) hat schon deutlich bessere Zeiten erlebt: Der Titel notierte im Jahr 2015 in der Spitze bei mehr als 50,00 Euro. Anschließend setzte ein herber Kursverfall ein, der das Papier auf das Zwischentief bei 4,50 Euro führte. Zuletzt hatte allerdings die Fantasie über den Einstieg eines neuen Großaktionärs die Aktie wieder etwas nach oben getrieben.
Ausgerechnet bis an die Sieben-Euro-Marke war das Papier der ProSiebenSat.1 Media SE, so der volle Name der Gesellschaft, geklettert, nachdem Nachrichten an den Kapitalmarkt kamen, wonach die US-Investmentgesellschaft General Atlantic als neuer Großaktionär einsteigen könnte. Auch die Information, dass der ProSieben-Aufsichtsrat eine Entscheidung zunächst vertagt hat, konnte den Höhenflug der Aktie kaum bremsen.
Die Agentur Bloomberg will dazu erfahren haben, dass General Atlantic über eine Wandelanleihe rund zehn Prozent des Grundkapitals kaufen könnte. Im Gegenzug sollen allerdings kleinere Minderheitsbeteiligung abgegeben werden. Offensichtlich traf sich deshalb der Aufsichtsrat. Diese will nun den möglichen Deal genauer bewerten und gegebenenfalls überarbeiten.
Schon in den vergangenen Wochen hat es zudem Gerüchte gegeben, dass sich ProSieben von seiner Online Parfümerie Flaconi oder dem Vergleichsportal Verivox trennen wolle, um sich mehr finanziellen Spielraum zu verschaffen und um flexibler zu sein. Hierzu soll es inzwischen einen intensiven Austausch mit der italienischen Moltiply Group geben die an Verivox interessiert sein soll und wohl 250 Millionen Euro zahlen will.
Interessant wird nun sein, wie MediaForEurope (MFE, Konzern der Berlusconi-Erben) und wie die tschechische PPF-Gruppe reagieren, die mit knapp 30 Prozent beziehungsweise rund 15 Prozent die aktuellen Großaktionäre sind.
In Summe zeigt sich, dass die ProSieben-Aktie aktuell eher von Aktionärsthemen beeinflusst wird, als vom operativen Geschäft, welches ohnehin von der Konjunkturschwäche belastet ist. Daher können wir die aktuelle Euphorie um die ProSieben-Aktie nicht teilen und uns auch nicht zu einer Kaufempfehlung durchringen.
Unsere Empfehlung ist aber ein Discount-Zertifikat, welches aktuell gute Konditionen bietet, da sich hier die erhöhte Aktien-Volatilität positiv auswirkt. Das ausgewählte Discount-Zertifikat (VC9D98) mit Cap bei 5,70 Euro läuft bis 19. Dezember 2025. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 5,70-Euro-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 5,20 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht. Der Rabatt gegenüber dem Direktinvestment läge bei rund 22 (!) Prozent. Geht die Aktie hingegen über dem Cap bei 5,70 Euro über die Ziellinie, erzielt der Anleger – quasi als Trost für den entgangenen Aktienkauf – aktuell eine Maximalrendite von 9,6 Prozent (12,3 Prozent p.a.), da er dann 5,70 Euro in Cash ausbezahlt bekommt.
ProSiebenSat.1 Media-Aktie (Tageschart): Auf Erholungskurs
