Der Börsengang von Steyr Motors, Ende Oktober 2024, verlief ohne Euphorie. Über Wochen bewegte sich die Aktie grob zwischen 13 und 14 Euro, der Ausgabepreis lag bei 14 Euro. Erst vor wenigen Tagen kam Schwung in die Aktie und brachte den Titel bis auf 18 Euro.
Dabei war es eigentlich angerichtet: Die Sicherheitslage in Europa hat sich nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 (und auch schon davon mit der Annexion der Krim 2014) grundlegend geändert. Steyr Motors [siehe Plusvisionen auch HIER] stellt individuelle Hochleistungsaggregate insbesondere für militärische Anwendungen, aber auch für den zivilen Bereich her. Diese kommen in (militärischen) Spezialfahrzeugen oder Booten sowie als Hilfsaggregate in Lokomotiven oder Panzern zum Einsatz.
Im vergangenen Geschäftsjahr 2024 hat das nach vorläufigen Zahlen (endgültige Zahlen gibt es am 18. März) einen Umsatz von 41,7 Millionen Euro eingebracht (Vorjahr: 38,1 Millionen Euro). Der Betriebsgewinn (Ebit) verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr von minus 5,8 Millionen Euro auf plus 6,4 Millionen Euro. Das entspricht einer Ebit-Marge von beachtlichen 15,4 Prozent.
Würden die Kosten für das Börsenlisting herausgerechnet, ergäbe das Ebit eine Wertz von 10,1 Millionen Euro und eine bereinigte Ebit-Marge von 24,1 Prozent (Vorjahr: 9,4 Prozent).
„Wir haben Steyr Motors erfolgreich transformiert und das Unternehmen wieder auf einen profitablen Wachstumskurs gebracht. Basierend auf einem hohen Auftragsbestand und vielversprechenden Verhandlungen mit einer Reihe hochkarätiger Rüstungsunternehmen sowie der forcierten Expansion in Asien rechnen wir auch 2025 und darüber hinaus mit einem deutlichen Wachstum.“
Julian Cassutti, CEO Steyr Motors
Der Defense–Sektor bleibt bei Steyr Motors ein wesentlicher Wachstumstreiber. Die Münchner Sicherheitskonferenz (Siko) machte auch nochmals deutlich, dass Europa wesentlich mehr Geld für seine Verteidigung (Wehrfähigkeit) wird investieren müssen und diese wahrscheinlich über Jahre und Jahrzehnte. Eine Friedensdividende gibt es nicht mehr. Davon wird auch Steyr Motors profitieren.
Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet Steyr Motors gegenüber dem Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatzanstieg von mindestens 40 Prozent bei einem Output von mehr als 1.250 Motoren (Vorjahr: 729 Motoren). Die Ebit-Marge erwartet der Vorstand bei mindestens 20 Prozent. Das Wachstum wird insbesondere aus Asien, der Mena-Region (Middle East and North Africa) sowie aus Nord- und Südamerika kommen. Dort gibt es verstärkte Vertriebsaktivitäten.
Bei einem geschätzten Gewinn je Aktie von 1,80 Euro für das Jahr 2025 ist die Steyr Motors-Aktie mit einem prognostizierten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zehn, mit Blick auf die Geschäftsaussichten und die Marge, nicht sonderlich ambitioniert bewertet.
Steyr Motors-Aktie (Tageschart): Kurssprung nach der Siko
