Das tut weh. Am Tag vor der Veröffentlichung der Neun-Monats-Zahlen hat Sto seine Ergebnisziele für das Gesamtjahr erneut nach unten korrigiert, nachdem der Spezialisten für Gebäudebeschichtungen und Wärmedämmverbundsysteme schon im Sommer die schwache Baukonjunktur merklich spürte und die Guidance bereits deutlich senkte. Die Sto-Vorzugsaktie (727413) leidet daher erneut.
Der Sto-Konzern teilte dazu mit, dass im Vergleich zum Juli nochmals eine negativere Entwicklung des Marktvolumens für maßgebliche Produktsegmente in wichtigen Kernmärkten aufgetreten ist. Der daraus resultierende stark zunehmende Wettbewerb führte – gepaart mit einem weiterhin hohen Preisniveau in der Beschaffung und dem niedrigeren Umsatzvolumen – zu einem spürbaren Druck auf den Rohertrag.
Als Folge bleibt das Ergebnis im dritten Quartal deutlich unter dem Vorjahreswert. Da Sto auch im Oktober keine Belebung bemerkt, wird auch im Jahresverlauf nicht mehr mit Nachholeffekten kalkuliert. Da es zudem in nahezu allen relevanten Märkten zusätzliche Probleme gibt, folgt eine erneute Prognosesenkung.
So soll der Sto-Konzern nun nur noch einen Umsatz von circa 1,6 Milliarden Euro erreichen. Bisher war der Vorstand von 1,66 Milliarden Euro ausgegangen, nach 1,7 Milliarden Euro in 2023. Beim operativen Ergebnis (Ebit) liegt die neue Guidance bei 50,0 bis 68,0 Millionen Euro. Hier lag der bisherige Zielkorridor bei 62,0 bis 82,0 Millionen Euro, nach 126,5 Millionen Euro im Vorjahr.
Im Mai hatten wir bei Plusvisionen davor gewarnt, dass der Titel nicht unter 132,00 Euro fallen sollte [HIER klicken], da dann die Charttechnik Probleme macht. Inzwischen kosten die Vorzüge lediglich rund 110,00 Euro. Und trotzdem scheinen Direkt-Engagements noch zu riskant, da aktuell vor allem in Deutschland keinerlei Belebung der Baukonjunktur in Sicht ist.
Dem steht gegenüber, dass im Langfristchart der Vorzugsaktie im Bereich von 100,00 Euro eine gute Unterstützung aus dem Jahr 2020 zu erkennen ist, der Halt bieten sollte. Zudem handelt es sich beim Sto-Konzern über einen Marktführer mit weltweit anerkannten Produkten bester Qualität. Da das technische Bild weiter sehr angeschlagen ist, erscheinen tatsächlich erst im Bereich von 100,00 Euro limitierte Käufe sinnvoll.
Leider bieten die Emittenten von Zertifikaten keine Papiere auf diesen Basiswert an. Speziell Discount-Zertifikate wären bei der vorhandenen Volatilität ein spannendes Produkt um in die Aktie verbilligt einsteigen zu können. Hier dürfen die Emittenten gerne nachlegen.
Sto-Aktie (Vorzüge, Tageschart): noch kein Boden in Sicht