Exakt bis auf 199,50 Euro waren die Sartorius Vorzüge (716563) im Juli abgerutscht, nachdem der Konzern seinen Ausblick auf das Gesamtjahr senken musste. Zwischenzeitlich hatte sich der Titel allerdings recht deutlich erhöht, ehe das Löschen des Kaufvotums durch den US-Broker Stifel die Erholung bremste. Mir dem aktuellen Level um 232 Euro bewegt sich das Papier allerdings noch immer rund zehn Prozent unter dem Niveau unserer jüngsten Besprechung vom vergangenen April.
Nach einem schwachen ersten Halbjahr hatte der Labor- und Pharmazulieferer angekündigt, dass es statt eines währungsbereinigten Umsatzanstiegs im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich nun zu einer Umsatzveränderung in einer Spanne vom Rückgang im niedrig einstelligen Prozentbereich bis zum Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich kommen wird. Die Analysten hatten zwar im Vorfeld damit gerechnet, dass Firmenchef Joachim Kreuzburg die Ziele revidiert, sie hatten dem Konzern allerdings noch ein Plus zugetraut, was nun nicht mehr zwingend folgen wird.
Die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll nun bei 27 bis 29 Prozent durchs Ziel gehen, nachdem vorher ein Wert um 30 Prozent anvisiert worden war. Bei all diesen Prognosen hat das Gesundheitsunternehmen Wechselkurseffekte ausgeklammert, da diese kaum kalkulierbar sind.
Dass sich die Vorzugsaktie trotzdem in den vergangenen Wochen erholen konnte, lag einerseits am etwas besseren Marktumfeld für die Gesundheitsbranche, anderseits an technischen Effekten, nachdem die Unterstützung an der 200-Euro-Marke gehalten hat. Gespannt warten die Anleger nun auf Mitte Oktober, wenn Sartorius die Q3-Zahlen veröffentlicht. Wir erwarten allerdings nun keine negativen Überraschungen, da vor allem der Lagerabbau der Kunden nun abgeschlossen sein dürfte, der Folge der wieder verbesserten Lieferketten ist.
Im April [HIER klicken] hatten wir nur den sehr langfristig orientierten Anlegern zum Einstieg geraten. Dies gilt auch heute, allerdings ist die Situation nun etwas klarer und die Charttechnik verbessert, da der steile Abwärtstrend gebrochen ist. Das hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 60 deutet aber auf das Risiko des Investments hin.
Das im April vorgestellte Bonus-Zertifikat (SU24F1) mit Cap bei 342 Euro und Bewertungstag am 20. Dezember 2024 [HIER klicken] darf im Depot bleiben. Weiter gilt: Bleibt bis dahin die bei 160 Euro (Abstand aktuell: 33,7 Prozent) platzierte Schwelle bis zum Weihnachtsfest unverletzt, tilgt der Emittent das Zertifikat zum Höchstbetrag von 342 Euro. Daraus ergibt sich nun eine Bonus-Rendite von 9,4 Prozent oder hochgerechneten 33,4 Prozent p.a. Kommt es hingegen zum Schwellenbruch, erhalten Anleger pro Zertifikat eine Aktie eingebucht. Allerdings stellt der Emittent für dieses Produkt derzeit nur Rückgabepreise, wo mit kein Neueinstieg mehr möglich ist.
Aussichtsreich erscheint aber ein Discount-Zertifikat (SU7AF6) mit Cap bei 220 Euro und Bewertungstag am 21. März 2025. Geht die Aktie über dem Cap bei 220 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 12,7 Prozent (24,4 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 220er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 195,70 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht und einem Rabatt gegenüber dem Direktinvestment von rund 15 Prozent gleichkommt.
Sartorius-Aktie (Vorzüge, Tageschart): Stabilisierung