Mit Rüstungsaktien ist das immer so eine Sache: Werden sie an der Börse gefeiert, steht es meist nicht gut um den Frieden in der Welt. Im schlimmsten Fall sterben Menschen, tausendfach, so wie jetzt auf den Schlachtfeldern der Ukraine. Sind diese Waffenschmieden per se zu verdammen, auch aus den Portfolios? Natürlich wäre ein Welt ohne Krieg und Konflikte eine bessere Welt, aber so ein Auenland scheint utopisch. Als probates Mittel gegen den Krieg hat sich im Kalten Krieg die Vorbereitung auf diesen erwiesen. Gerade fallen Rüstungsaktien an der Börsen, die Kurse von Renk, Hensoldt, Rheinmetall und anderen bewegen sich nach unten.
Wittert die Börse einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg, gar erfolgreiche Friedensverhandlungen oder wirft ein möglicher US-Präsident Donald Trump scheinen Schatten voraus, der immer wieder vollmundig tönt, den Krieg in der Ukraine binnen Tagen zu beenden? Das Sterben dort zu beenden ist sehr erstrebenswert, aber die Welt wäre dennoch eine andere.
Europa wird sich gemeinschaftlich (wieder) mehr um seine Sicherheit kümmern müssen, vielleicht auch ohne die USA, sollte Trump seine Drohung eines Nato-Austritt wahr machen, wovon Rüstungsaktien tendenziell profitieren dürften. Ungeachtet dessen tut eine Konsolidierung in diesem Segment gut: Die Kurse sind teilweise arg hoch geschossen – und vielleicht besteht die Hoffnung auf Kriegsende in der Ukraine.
Renk, ein Anbieter von Antriebslösungen für den militärischen (Panzergetriebe) und zivilen Bereich, ist erfolgreich in das Geschäftsjahr 2024 gestartet: Der Umsatz stieg im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 238 Millionen Euro. Der Auftragseingang belief sich auf 208 Millionen Euro (Q1 2023: 458 Millionen Euro) – rund 100 Millionen Euro von der US-Army. Der Gesamtauftragsbestand lag Ende März bei 4,7 (4,6) Milliarden Euro. Der bereinigte Betriebsgewinn (bereinigtes Ebit) wuchs um 46 Prozent auf 28 Millionen Euro.
Das Segment Vehicle Mobility Solutions verzeichnete ein Umsatz-Wachstum von 22 Prozent auf 134,2 Millionen Euro und das bereinigte Ebit kletterte in diesem Bereich um 15 Prozent auf 20 Millionen Euro.
Für das laufende Geschäftsjahr 2024 erwartet Renk einen Umsatz zwischen 1,0 und 1,1 Milliarden Euro und ein bereinigtes Ebit von 160 bis 190 Millionen Euro, was einer bereinigten Ebit-Marge von 16 bis 18 Prozent entspräche.
Derzeit kommt Renk auf einen Börsenwert von 2,3 Milliarden Euro bei flüssigen Mitteln von 765 Millionen Euro und einem Eigenkapital von 404 Millionen Euro (Stand Ende März). Das ist nicht sonderlich günstig, aber, angesichts der guten Marge, auch nicht üppig bewertet.
Technisch ist nicht auszuschließen, dass sich die Konsolidierung / Korrektur auch noch bis zu Kursen von rund 20 Euro fortsetzt.
Der Hauptversammlung am 26. Juni 2024 soll für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von 0,30 Euro je Aktie vorgeschlagen werden.
Renk-Aktie (Tageschart): Unterstützung bei 25 Euro unterschritten