Mit frischen Vorab-Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 erreichte Surteco in etwa die Markterwartungen. Möglich war dies einerseits, weil der Oberflächenspezialist weiter zukaufte, anderseits half ein scharfes Kostenmanagement, was insbesondere die Ertragsseite positiv beeinflusste. Geholfen hatte dem Titel allerding s auch, dass zwischenzeitlich ein Pflicht-Übernahmeangebot an den Markt gekommen war.
Nach vorläufigen Zahlen erreichte Surteco im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 856,6 Millionen Euro, obwohl die schwache Konjunktur weiterhin die Branche belastet. Allerdings wurde das Umsatzziel, welches bei 860 Millionen Euro am unteren Ende lag, knapp verfehlt. Demgegenüber lag das Ergebnis vor Abschreibungen finden Zinsen und Steuern (Ebitda) mit 94,4 Millionen Euro klar über dem Vorjahreswert von 66,6 Millionen Euro. Bereinigt um Sondereffekten erreichte das Ebitda sogar 95,3 Millionen Euro, was exakt in der Mitte der Prognose lag, die von 85 bis 105 Millionen Euro reichte. Das Ebit sprang gar um 326 Prozent auf 34,5 Millionen Euro.
Vorstandschef Wolfgang Moyses sieht sein Unternehmen gut aufgestellt, um langfristige Ziele zu erreiche. Einen exakten Ausblick blieb der Manager allerdings noch schuldig. Dieser dürfte mit der Vorlage des Geschäftsberichts folgen, der für den 29. April angekündigt ist.
Die Surteco-Aktie (517690) hatte im Herbst von einem Pflicht-Übernahmeangebot profitiert. Hier hatte Banasino Investments 16,96 Euro je Aktie geboten, was den gesetzlich vorgegebenen Mindestpreisanforderungen entsprach, nachdem eine entsprechende Beteiligungsquote erreicht hatte. Allerdings lehnten sowohl Vorstand und Aufsichtsrat als auch eine große Aktionärsgruppe, die in einem Pool vereint ist, das Angebot ab.
Daher kam es bei der Aktie anschließend zu kleinen Gewinnmitnahmen. Dennoch bewegt sich der Titel klar über unserem Empfehlungskurs aus dem vergangenen April [HIER klicken]. Damals bewegte sich das Papier im Bereich von 15,50 Euro. Auch jetzt sehen wir bei Kursen über 18,00 Euro langfristig gute Kurs-Chancen. Denn das Unternehmen bleibt langfristig auf Wachstumskurs. Zudem ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis von zehn, auf Basis der Schätzungen für 2026, günstig. Hinzu kommt das Milliarden-Investitionsprogramm der neuen Bundesregierung, welches auch bei Surteco zu kleinen Teilen ankommen sollte. Langfristanleger raten wir daher weiter zum Positionsaufbau an schwachen Tagen.
Leider bieten die Emittenten von Zertifikaten weiterhin keine Papiere auf diesen Basiswert an. Speziell Discount-Zertifikate wären bei der vorhandenen Volatilität ein spannendes Produkt um in die Aktie verbilligt einsteigen zu können. Doch dazu sind die Handelsumsätze in der Aktie wohl zu gering.
Surteco-Aktie (Tageschart): Neuer Erholungsversuch
