Wer die ProSiebenSat1-Aktie schon länger im Depot hat, der ist Kummer gewöhnt. Ende 2015 notierte das Papier noch bei knapp 51 Euro. Im März waren es zwischenzeitlich dann nur noch 5,70 Euro. Mit Corona wurden viele nochmal Werbeetats zusammengestrichen, was auch ProSiebenSat1 zu spüren bekam. Ohnehin suchte sich die Werbewirtschaft schon seit Jahren im Web andere Partner, was den Absturz der Aktie erklärt.
Immerhin kam es bis zum Juni zu einer Erholung bis auf 12,60 Euro und einem Anstieg über die 200-Tage-Durchschnittslinie, was grundsätzlich Hoffnung macht. Mit der Hauptversammlung (HV) am 10. Juni sackte der Kurs allerdings wieder auf zehn Euro ab. Eine Dividende gab es für das Geschäftsjahr 2019 nicht.
Nun will sich ProSiebenSat1 zu einem „plattformunabhängigen Unterhaltungsunternehmen“ zu wandeln.“ Dazu gehöre, so Vorstand Wolfgang Link, die konsequente Förderung neuer digitaler Unterhaltungsangebote wie der Audio-Plattform Fyeo oder der Streaming-Plattform Joyn. Content-, Sales- und Digitalaktivitäten wurden deshalb zusammengeführt. ProSiebenSat1 blicke wieder zuversichtlich auf das nächste Halbjahr, ungeachtet der Turbulenzen durch die Corona-Krise.
Lang-, mittel- und kurzfristig befindet sich die Aktie nach wie vor in einem Abwärtstrend. Zuletzt ist sie an der Marke von 12,60 Euro gescheitert (siehe Tageschart unten). Die neue Strategie macht durchaus etwas Hoffnung, wie auch der (zwischenzeitliche) Anstieg über die 200-Tage-Linie. Nach jahrelange Baisse dürfte aber ein Anstieg nicht einfach werden, zumal die Konkurrenz sehr hart bleibt und die Margen drücken wird. Die Aktie bleibt ein spekulatives Investment für Medienfreunde.
ProSiebenSat1-Aktie (Tageschart): hält die Unterstützung?