Erneuter Rückschlag für Wacker Neuson. Nach einem schwachen dritten Quartal muss der Baumaschinenhersteller nochmals die Jahresprognose senken. Firmenchef Karl Tragl sprach dabei von einer unverändert schwachen Marktlage und kündigte ein umfassendes Maßnahmenpaket an. Wer verwies zudem auf volle Händlerlager, die weiterhin zu einem niedrigen Auftragseingang führten. Die im SDAX gelistete Wacker Neuson-Aktie (WACK01) gab in der Spitze rund zehn Prozent am gestrigen Donnerstag nach und zeigte sich auch zum Wochenschluss vorbörslich nicht erholt.
Zu den Details des schwachen dritten Quartals: Der Umsatz sank um 20,1 Prozent auf 517,6 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach gar um 61,2 Prozent auf 24,7 Millionen Euro ein. Beim Konzernergebnis kam es zu einem Rückgang um 77,4 Prozent auf lediglich 9,7 Millionen Euro. Und dies geschah, obwohl Tragl & Co. bereits gegensteuerten und mit dem Programm „Fit for 2025“ Kosten senkten und Einsparungen vornahmen.
Da keine rasche Belebung und schon gar keine Trendumkehr in Sicht ist, soll der Umsatz nun im Gesamtjahr nur noch 2,2 bis 2,3 Milliarden Euro erreichen. Vorher lag die Ziel-Bandbreite jeweils 100 Millionen Euro höher. Die Ebit-Marge soll dabei nun noch 5,5 bis 6,5 Prozent erreichen. Zuvor hatte der Vorstand eine Guidance von sechs bis sieben Prozent verkündet.
Obwohl der Konzern über eine sehr gute Marktstellung verfügt und hervorragende Maschinen entwickelt und herstellt, müssen wir von einem Direktengagement abraten. Die desolate Konjunkturentwicklung, die sich hoffentlich im Verkauf des kommenden Jahres mit einer neuen Wirtschaftspolitik auch in Deutschland wieder verbessert, ist gegenwärtig klar überlagernd. Zudem ist die Charttechnik der Aktie stark eigetrübt, so dass neue Zwischentief drohen.
Leider bieten die Emittenten von Zertifikaten derzeit keine handelbaren Papiere auf diesen Basiswert an. Speziell Discount-Zertifikate wären bei der vorhandenen Volatilität ein spannendes Produkt um in die Aktie verbilligt einsteigen zu können. Doch hier hart lediglich ein Emittent einige Papiere ausstehen, die im Dezember auslaufen und nun zum Kauf ungeeignet wären. Allerdings stelle der Emittent ohnehin nur noch Rückgabekurse. Hier dürfen die Emittenten gerne nachlegen.
Wacker Neuson-Aktie (Tageschart): Nach unten viel Luft