Mitten im Corona-Crash hatten wir Ende März gefragt, ob Immobilienwerte solide Investments in der Krise sind [hier klicken]. Inzwischen kennen wir die Antwort, zumindest für die Wohnimmobilien-Aktien. Dort lautet sie: Ja. Zumindest, wenn man die Kursentwicklung der Papiere ansieht. Bestes Beispiel ist die Deutsche Wohnen (A0HN5C).
Der Titel hatte vor dem Crash im Februar auf Xetra ein Zwischenhoch bei 39,46 Euro markiert und befand sich auf dem Weg zurück zu den Rekordnotierungen aus 2019 bei 44,83 Euro. Die Pandemie-Baisse sorgte anschließend aber nicht für den Durchmarsch nach oben, sondern zu einem Rutsch auf 27,66 Euro.
Und heute: Da notiert die Aktie schon wieder im Bereich von 37,50 Euro, womit der allergrößte Teil der Covid-19-Verluste schon wieder aufgeholt sind. Dies liegt auch an den in dieser Woche veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal.
Dabei stiegen die Miteinnahmen um 2,9 Prozent auf 210,6 Millionen Euro. Hauptverantwortlich dafür sind Mieterhöhungen, die auf vergleichbarer Fläche um 2,3 Prozent stiegen. Da der Konzern aber weniger Wohnungsverkäufe tätigte und zudem einen höheren Verwaltungsaufwand meldete, kam es beim operativen Ergebnis (Funds from Operations, FFO) zu einem kleinen Rückgang um 3,9 Prozent auf 140,9 Millionen Euro.
Noch wichtiger war allerdings der Ausblick von Firmenchef Michael Zahn, der mit Blick auf den inzwischen in Kraft getretenen Mietendeckel in Berlin mit einem FFO auf dem Niveau des Jahres 2019. Wichtig ist zudem die Dividende. Hier will Zahn für 2019 lediglich rund 60 Prozent des FFO ausschütten, nachdem es im Jahr davor noch rund 65 Prozent waren.
Deshalb steigt die Dividende „nur“ um 0,03 Euro auf 0,90 Euro, die nach der Hauptversammlung am 5. Juni bezahlt wird. Vor dem Crash hatten Marktteilnehmer noch auf eine Zahlung im Bereich um 0,98 Euro gesetzt. Wer also jetzt einstiegt, kauft die Deutsche Wohnen-Aktie (A0HN5C) mit einer Dividenden-Rendite von immerhin 2,4 Prozent.
Und nach dem Ende der Pandemie dürfte dann auch der Kurs wieder in Richtung des Rekordhochs marschieren, denn der Wohnungsmarkt bleibt in Deutschland knapp. Daher steigen die Preise und damit die Aktienkurse praktisch automatisch.
Konservativer, aber aussichtsreich ist ein Bonus-Zertifikat mit Cap (SR9PRS) ein, welches nur noch bis zum 18. Dezember läuft. Bleibt bis dahin die knapp unter dem Zwischentief liegende Schwelle bei 27 Euro (Abstand: 28,5 Prozent) unverletzt, dann erzielt der Anleger eine Maximalrendite von 3,8 Prozent (6,2 Prozent p. a.). Erweist sich der Puffer hingegen als nicht ausreichend, dann tilgt der Emittent in Aktien.
Deutsche Wohnen-Aktie (Tageschart): In V-Formation Crash-Verlust fast aufgeholt.