Ältere Anleger mögen sich noch erinnern: Einst war die Deutsche Bank ein herausragendes Finanzinstitut, weltweit [im Bild oben: Deutsche Bank in Warschau] und in Deutschland ohnehin, dort auch mit gewaltigem Industriebesitz. Das ist lange her und die Industriebeteiligungen schon versilbert, was freilich dem Börsenwert der Deutschen Bank allenfalls punktuell nach oben gebracht hat. Zeitweise stürzte die Aktie auf unter fünf Euro (2020, siehe auch Tageschart unten) und damit auf eine Marktkapitalisierung von nur noch rund zehn Milliarden Euro.
Seitdem hat sich der Kurs der Deutschen Bank-Aktie allerdings gehörig berappelt: Gerade heute erreicht das Papier mit 17,80 Euro (Marktkapitalisierung: 35,2 Milliarden Euro) ein Mehrjahreshoch. Im Chart muss ein Investor schon bis in das Jahr 2016 zurückgehen, um ein solches Niveau zu finden.
Neues Hoch, das bedeutet auch: Der Aufwärtstrend ist intakt [siehe auch Plusvisionen HIER], außer dieses Hoch sollte sich noch als Bullenfalle herausstellen. Läuft es technisch gut, dann könnte das in absehbarer Zeit Kurse von 20 Euro und darüber bedeuten.
Es wäre schon erstaunlich, schließlich steckt Deutschland schon seit 2019 in einer Stagnation, wie heute beim Ifo Institut zu lesen war. Und auch im laufenden Jahr soll das Wachstum lediglich 0,4 Prozent betragen [das könnte sich angesichts der mannigfachen Herausforderungen im Land noch als zu optimistisch herausstellen]. Das Ifo Institut mahnt dringend Reformen an, nur, wer soll diese durchsetzen?
Aber zurück zur Deutschen Bank. Offenbar konstatiert die Börse, dass die Deutsche Bank international so gut aufgestellt ist um möglich Schwierigkeiten im Inland (Beteiligung an der Postbank) zu kompensieren und die Gewinne auch in den kommenden Jahren erklecklich sind.
Gleichwohl wird die Deutsche Bank mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von sechs bis sieben (für das laufende Jahr) und einer Dividenden-Rendite von fünf bis sechs Prozent sehr vorsichtig bewertet. Große Bewertungssprünge sollten Anleger auch nicht erwarten, mit Blick auf die Problemlage.
Technisch könnte sich aus dem neuen Hoch – die Börse hat bekanntlich immer Recht! – noch mehr entwickeln. Ratsam ist bei einem Engagement in die Aktie ein Trailing Stop – Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen.
Deutsche Bank-Aktie (Tagescharts): neues Hoch

