Bei der Aktie von PVA Tepla entwickelt sich eine spannende charttechnische Situation: Nach dem Bruch der (massiven) Widerstandslinie bei 14,70 Euro (siehe auch Tageschart unten), ist nun auch der seit November 2021 bestehende Abwärtstrend angeknackst. Es gab bereits einen ersten (kleinen) Durchbruch mit einem anschließenden Pullback zur Ausbruchslinie. Nun befindet sich das Papier des Kristallzuchtspezialisten (unter anderem) wieder auf dem Weg nach oben.
Zufrieden nahm die Börse die Zahlen zum ersten Quartal 2025 auf, insbesondere der Auftragseingang, über eine breite Kundenbasis hinweg, fiel positiv aus: Die PVA Tepla Gruppe schrieb Bestellungen im einem Wert von 46,1 Millionen Euro, nach 42,3 Millionen Euro im Vorjahr, in die Orderbücher. Die Aufträge kamen auch von außerhalb der Halbleiter-Branche wie dem Energiesektor.
Die Umsätze lagen im ersten Quartal bei 58,8 Millionen Euro, was weniger ist als der Vergleichswert des Vorjahrs als 61,4 Millionen Euro erreicht wurden. Das Book-to-Bill-Ratio liegt so bei 0,78 (Vorjahr: 0,69). Das deutet nach wie vor auf eine Marktschwäche hin, sollte aber in dem sehr zyklischen Halbleitermarkt auch nicht überbewertet werden.
Positiv ist der Anstieg der Bruttomarge von 30,4 auf 33,1 Prozent, durch einen vorteilhaften Produktmix und durch Effizienzsteigerungen in der Fertigung. Letztlich führte das zu einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 8,2 (8,7) Millionen Euro. PVA Tepla hat (musste) einiges in den Ausbau der Kapazitäten in Vertrieb, Service sowie Forschung und Entwicklung investieren.
Für das laufende Geschäftsjahr hält der Halbleiter-Zulieferspezialist an seiner Prognose mit einem Konzernumsatz zwischen 260 und 280 Millionen Euro (2024: 270 Millionen Euro, siehe auch HIER) sowie ein Ebitda zwischen 34 und 39 Millionen Euro (2024: 48 Millionen Euro) fest.
Die Halbleiter-Branche scheint aktuell wieder etwas tritt zu fassen, auch wenn dort noch immer Investitionszurückhaltung herrscht. Hinzu kommt die – allerdings bekannte – Problematik mit den US-Handelszöllen. Die Börse dürfte entsprechende Risiken bereits abgearbeitet haben.
Die Aktie von PVA Tepla bleibt ein reizvolles Investment. Die Produkte des Unternehmens werden gefragt bleiben, da sie für die Halbleiter-Herstellung und Inspektion unerlässlich sind. Die Frage ist lediglich, wann sich die Investitionszurückhaltung in der Branche auflöst? Das bedeutet: Anleger könnten einen längeren Atem benötigen. Die nächste technische Barriere befindet sich im Bereich von (gut) 20 Euro.
Derivate auf diesen Basiswert empfehlen wir auch diesmal nicht. Zwar wäre ein Einstieg via Discounter reizvoll. Aber der einzige Anbieter, der überhaupt Rabattpapiere anbietet, ist die DZ Bank. Doch deren Tilgung erfolgt nach wie vor immer via Cash-Zahlung, weshalb kein physischer Bezug möglich ist. Zudem überzeugen uns die Konditionen nicht.
PVA Tepla-Aktie (Tageschart): Abwärtstrend gebrochen



