Als Plusvisionen zuletzt über die Schott Pharma-Aktie berichtete [HIER], war der Kurs gerade aus einer Konsolidierungsformation ausgebrochen und hatte die 200-Tage-Linie überwunden – mithin ein gutes Long-Signal … Aber die Sache stellte sich als veritable Bullenfalle heraus: In zwei Schüben ging es von 36 Euro bis auf gut 25 Euro abwärts (siehe auch Tageschart unten). Folgt nun ein dritter Abwärtsschub? Die Unterstützung bei 25/26 Euro ist zumindest angeknackst.
Gerade hat das Unternehmen seinen Jahresabschluss vorgelegt. Im vergangenen Geschäftsjahr 2024 kletterten die Umsätze um sieben Prozent 957 Millionen Euro (währungsbereinigt betrug das Plus zwölf Prozent). Der Betriebsgewinn (Ebit) verbesserte sich nur unwesentlich von 192 auf 193 Millionen Euro, woraus sich ein Ebit-Marge von 20,1 Prozent errechnet. Gegenüber dem Vorjahr ist das zwar ein Rückgang um 1,3 Prozentpunkte, aber noch immer eine schöne Rendite.
Deutlich zugelegt hat der freie Cash-flow um 69 Prozent auf 79 Millionen Euro. Der Hauptversammlung am 4. Februar will der Vorstand eine Dividende von 0,16 Euro je Aktie vorschlagen, das wären ein Cent mehr als im Vorjahr. Aktuell würde sich eine Dividenden-Rendite von 0,62 Prozent errechnen.
Für das Geschäftsjahr 2025 erwartet Schott Pharma dank der guten Marktposition und des Wachstums insbesondere bei den margenstarken HVS-Produkten – HVS steht für High Value Solutions, wo Schott Pharma im abgelaufenen Geschäftsjahr auf einen Umsatzanteil von 55 Prozent kam – ein deutliches (währungsbereinigtes) Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich. Zulegen soll auch der operative Gewinn (Ebitda, 2024: 258 Millionen Euro). Die Ebitda-Marge wird auf Vorjahresniveau (26,9 Prozent) erwartet.
Das sind ordentliche Zahlen, auch wenn der Ausblick etwas optimistischer ausfallen könnte, da injizierbare Medikamente, wie die sogenannten Abnehmspritzen von Novo Nordisk und Eli Lilly, (stark) gefragt bleiben dürften. Bei einem Gewinn je Aktie von 0,99 Euro (2024) kommt das Unternehmen auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von derzeit 26,0. Im kommenden Jahr könnte ein Gewinn je Aktie von 1,05 Euro und damit ein KGV von 24,4 erreicht werden – bei einer Ebit-Marge ist das durchaus vertretbar, wenn auch nicht günstig (für hiesige Kapitalmarktverhältnisse).
Die Unterstützungslinie bei 25/26 Euro ist unterschritten. Kann trotzdem (hier) noch eine Wende gelingen? Dafür müsste der Kurs schnell nach oben drehen, sodass sich diese Kursbewegung als Bärenfalle herausstellte. Wenn nicht, könnte es nochmal deutlicher abwärts gehen, da durch das neue Tief der Abwärtstrend bestätigt würde. Grundsätzlich ist Schott Pharma ein reizvolles Unternehmen.
Schott Pharma-Aktie (Tageschart): Unterstützung unterschritten