Aus technischer Sicht sieht der Aktienverlauf der Medios–Aktie der vergangenen Monate durchaus konstruktiv aus: Im Oktober 2023 erreichte der Titel bei gut 13 Euro ein Tief. Seitdem pendelt das Papier – grob – zwischen 14 und 18 Euro. Allein im Juli / August hat die Medios-Aktie die Widerstandslinie bei 18 Euro dreimal getestet. Der Durchbruch ist allerdings noch nicht gelungen.
Positiv ist, dass die 200-Tage-Durchschnittslinie, durch die Phase der Bodenbildung, inzwischen merklich nach oben gedreht hat. Markttechnisch ist die Situation nicht überkauft. Allerdings, ja, die Barriere muss demnächst geknackt werden, sonst droht Enttäuschung mit einem wahrscheinlichen Rückschlag in Richtung 14 Euro. Wichtig wäre in einem solchen Fall, dass die 200-Tage-Linie, aktuell bei 15,70 Euro, nicht wieder deutlich unterschritten würde.
Die jüngsten Halbjahreszahlen lösten bei Aktie des Spezial-Pharma-Unternehmens noch keine Euphorie aus, wobei diese recht ansehnlich ausfielen in einem eher tristen Umfeld: Der Umsatz verbesserte sich in den ersten sechs Monaten 2024 um 6,3 Prozent auf 907,3 Millionen Euro. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) erhöhte sich dabei überproportional um 7,3 Prozent und stieg auf 31,1 Millionen Euro, mit einer gleichbleibenden bereinigte Ebitda–Marge von 3,4 Prozent.
Sehr erfreulich entwickelte sich der Cash-flow aus betrieblicher Tätigkeit mit einem Zuwachs von minus 75,2 auf plus 34,0 Millionen Euro.
Weitere gute Meilensteine: Die Ceban-Akquisition wurde erfolgreich abgeschlossen,die Aktien des Medios-Gründer Manfred Schneider, die einem Anteil von insgesamt 14,9 Prozent des Grundkapitals von Medios entsprachen, konnten bei einer Privatplatzierung an die in Luxemburg ansässige und börsennotierte Investmentgesellschaft Luxempart veräußert werden. Zudem wurde die Medios mit Wirkung zum 15. Juli 2024 wieder in den Auswahlindex der Deutschen Börse, SDAX, aufgenommen.
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Medios einen Umsatz in Höhe von 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro und ein Ebitda zwischen 82 bis 91 Millionen Euro.
Mit einem Börsenwert von aktuell 446 Millionen Euro ist der Anbieter von Specialty Pharma (Individualmedizin zum Beispiel bei Krebs, Multiple Sklerose oder Hämophilie) in Europa, mit Standorten in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Spanien, mit Blick auf den erwarteten Umsatz und einer weiter verbesserten Marge, nicht sonderlich ambitioniert bewertet.
Das Eigenkapital betrug zuletzt 502,9 Millionen Euro und es gab einen Kassenbestand von 81,7 Millionen Euro, jedoch finden sich in der Bilanz auch Schulden in Höhe von 429,4 Millionen Euro, wobei hier eine kurzfristige Brückenfinanzierung von 200 Millionen Euro zur Finanzierung des Kaufpreises für den Erwerb der Ceban-Gruppe heraussticht.
Das Unternehmen ist auf einem (moderat) profitablen Wachstumskurs. Wenn es dabei bleibt, sollte der Widerstand bei 18 Euro überwunden werden und die Aktie weiter zulegen.
Medios-Aktie (Tageschart): starke Barriere bei 18 Euro