Ende Mai (2024) hat MS Industrie bekannt gegeben, dass sich Schunk Sonosystems mit einer einfachen Mehrheit an der MS Ultraschall Technologie beteiligen wird. Über den Kaufpreis und die konkrete Beteiligungshöhe wurden keine weiteren Angaben gemacht.
Mit dieser Transaktion und dem damit zu erwartenden Wegfall des Segments Ultraschall werde sich die Umsatz- und Ertragsstruktur sowie die Bilanzrelationen des MS-Konzerns deutlich verändern, schreibt GBC Research in einer aktuellen Analyse. Der Wegfall des Segments Ultraschall führe in erster Linie zu einem niedrigeren Umsatz- und Ergebnisniveau.
Dieser Effekt werde auf Ebene des Vorsteuerergebnisses teilweise kompensiert, da die MS Industrie anteilig At-Equity-Ergebnisse ausweisen werde, so GBC. Darüber hinaus wirke auch der Wegfall der Zinsaufwendungen im Segment Ultraschall (2023: 2,40 Millionen Euro) dem negativen Ebit-Effekt entgegen.
Die MS Ultraschall Technologie werde, laut GBC, im laufenden Geschäftsjahr 2024 nur noch bis Ende Juli 2024 einbezogen (voll konsolidiert). Danach erfolge eine Bilanzierung als Beteiligung at-equity, mit der Folge, dass das Ergebnis nach Steuern anteilig im Finanzergebnis der MS Industrie ausgewiesen werde. Die Nettoverschuldung werde dadurch entlastet.
Zusätzlich dazu rechnet GBC mit einer nachfragebedingten rückläufigen Umsatzentwicklung im Segment MS XTEC und prognostiziert für das laufende Geschäftsjahr 2024 Umsatzerlöse in Höhe von 182,2 Millionen Euro (Vorjahr: 246,7 Millionen Euro).
Ab dem kommenden Geschäftsjahr 2025 werden die Umsätze der MS Industrie nur noch das Segment MS XTEC enthalten. Nach einem weiteren Umsatzrückgang auf 173,4 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2025 (Wegfall der Ultraschall-Umsätze) sollte im Geschäftsjahr 2026 ein Umsatzanstieg auf 185,8 Millionen Euro stattfinden.
Der Wegfall der Ultraschall-Umsätze wirke sich unmittelbar auf die Ertragslage der MS Industrie aus. Zunächst werde dies zu einem Rückgang des Ebitda (operativer Gewinn) im Geschäftsjahr 2024 und im Geschäftsjahr 2025 führen. Allerdings gibt es auch keine Abschreibungen auf das Anlagevermögen der Ultraschallgesellschaft mehr, weshalb das Ebit bereits ab dem kommenden Geschäftsjahr 2025 wieder eine steigende Tendenz aufweisen dürfte.
Den von GBC angenommenen Transaktionseffekt in Höhe von rund 48 Millionen Euro (geschätzter Kaufpreis von 32 plus Nettofinanzposition von 16 Millionen Euro) hat GBC als Liquiditätszufluss berücksichtigt, der den freien Cash-flow im laufenden Geschäftsjahr deutlich erhöhe.
Als neues Bewertungsergebnis ermittelt GBC Research einen Wert je Aktie von 2,75 Euro (bisher: 3,40 Euro). Der Kurszielrückgang sei im Wesentlichen auf die reduzierten Umsatz- und Ergebnisprognosen für das Segment MS XTEC zurückzuführen. GBC Research vergibt weiterhin das Rating Kaufen.
MS Industrie-Aktie (Tageschart): unentschlossen