Mit dem Kurs der Gesco–Aktie geht es nach einer Stabilisierung im zweiten Halbjahr 2024 und Anfang 2025 seit März wieder merklich aufwärts. Dabei wurde auch die 200-Tage-Durchschnittslinie überwunden, mit Pullback im April und anschließenden neuem Jahreshoch im Mai (siehe auch Tageschart unten).
Der Grund dafür dürfte auch eine „moderate“ Verbesserung der Geschäftsentwicklung der Mittelstandsholding im ersten Quartal 2025 sein, auch wenn die für Gesco besonders relevanten Branchen, Maschinen- und Anlagenbau, durch die Wirtschaftspolitik der USA, stark verunsichert sind, was die Nachfrage bremst.
Immerhin entwickelte sich der Auftragseingang im ersten Quartal 2025 zufriedenstellend. Vor allem durch die guten Bestellungen bei der Tochtergesellschaft SVT (Schiffsverladetechnik für Flüssigkeiten, sieh Artikelbild) lag dieser über alle Segmente 8,5 Prozent höher als die Umsatzerlöse. Die Aufträge summierten sich auf 132,1 Millionen Euro und somit etwa auf Vorjahresniveau.
Der Konzernumsatz ging im ersten Quartal um 2,1 Prozent auf 121,7 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Adjustiert um die verkauften Aktivitäten ergibt sich eine Erhöhung um 6,1 Prozent. Die Tochtergesellschaft Astroplast wurde im Dezember 2024 bei einem Management-Buyouts abgegeben sowie die Geschäftsbereiche Gießerei und Stahlwerk bei Doerrenberg mit Wirkung zum 31. Dezember 2024 verkauft.
Der Betriebsgewinn (Ebit) stieg moderat im Berichtszeitraum auf 4,1 Millionen Euro und der Konzernüberschuss nach Anteilen Dritter erreichte 2,0 Millionen Euro (Q1 2024: 1,8 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie beträgt damit 0,19 Euro (Q1 2024: 0,16 Euro).
2024 kam Gesco auf einen Umsatz von 513,8 Millionen Euro, ein Ebit von 15,2 Millionen Euro ein Konzernergebnis von 4,4 Millionen Euro beziehungsweise einem Gewinn je Aktie von 0,42 Euro, woraus sich aktuell ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 40,5 errechnet.
Für das laufende Geschäftsjahr 2025 erwartet der Vorstand einen Umsatz zwischen 485 bis 515 (2024 adjustiert: 480,1) Millionen Euro und ein Konzernergebnis (nach Anteilen Dritter) von 13 bis 17 (2024 adjustiert: 13,1) Millionen Euro, was zu einem geschätzten Gewinn je Aktie von rund 1,50 Euro und einem prognostizierten KGV von 11,3 führen könnte.
Zugleich hat der Vorstand eine Anpassung der Ausschüttungspolitik vorgenommen (Fokus Wachstum): Der bisher geltende Korridor von 20 bis 60 Prozent für Dividenden-Zahlungen wird auf 20 bis 40 Prozent reduziert. Der Hauptversammlung (HV) am 25. Juni wird eine Dividende von 0,10 Euro je Aktie vorgeschlagen. Für das laufende Geschäftsjahr 2025 sollte die Dividende wieder auf 0,30 Euro je Aktie steigen.
Gesco kommt derzeit auf einen Börsenwert von 175,4 Millionen Euro, bei einem Eigenkapital von 265,1 Millionen Euro und einem Zahlungsmittelbestand von 31,1 Millionen Euro. Das ist keine sonderlich üppige Bewertung oder anders ausdrückt: Die Börse hat bereits viele Risiken im Kurs berücksichtigt. Mit Blick auf eine Stabilisierung der Geschäfte und der strategischen Anpassungen (Verkäufe, mögliche Akquisitionen) sollte die Aktie von Aufwärtspotenzial aufweisen.
Gesco-Aktie (Tageschart): aufwärts nach Bodenbildung
