Die Aktie von Masterflex müht sich weiter im Seitwärtstrend, um den Bereich von neun/zehn Euro. Eine seit Dezember entstehende Chartformation macht jedoch etwas Hoffnung auf mehr. Doch zunächst zu den vorläufigen Geschäftszahlen 2024, die der Hersteller von Spezialschläuchen heute vorgelegt hat:
Im zurückliegen Geschäftsjahr hat Masterflex einen Umsatzrückgang von 101,1 auf 98,1 Millionen Euro erlitten, er blieb auch hinter der Prognosespanne von 100 bis 107 Millionen Euro zurück – die Börse hat das in den vergangenen Wochen abgearbeitet.
Dennoch beurteilt das Management die Geschäftsentwicklung, trotz eines spürbaren konjunkturellen Gegenwindes, insbesondere in klassischen konjunktursensiblen Abnehmerbrachen wie der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Automobilindustrie, als „erfolgreich und robust“.
Erfolgreicher war der Schlauchspezialist beim Ergebnis, offenbar hat Masterflex seine Kosten gut im Griff (Effizienzsteigerungen): Der operative Gewinn (Ebitda) erreichte mit 18,2 Millionen Euro (Vorjahr: 17,9 Mio. Euro) einen neuen Rekordwert.
Das Betriebsergebnis (Ebit) lag mit 12,7 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2024 ebenfalls auf einer neuen Bestmarke (Vorjahr: 12,6 Millionen Euro), sodass trotz des schwachen Umsatzes die Ebit-Prognosespanne von 12,0 bis 15,0 Millionen Euro erreichen werden konnte. Daraus resultiert eine abermalige Steigerung der operativen Ebit–Marge gegenüber dem Vorjahreswert von 12,4 auf 13,0 Prozent.
„Dass wir trotz des Gegenwindes operativ neue Rekordergebnisse erwirtschaften konnten, zeigt, dass wir die richtigen Weichenstellungen vorgenommen haben. Das stimmt uns auch zuversichtlich für das laufende Jahr.“
Andreas Bastin, CEO Masterflex
Die schwache konjunkturelle Situation (Automobilindustrie und Maschinenbau) in Europa sowie mögliche weitere Lagerbestandskorrekturen und Projektverschiebungen im Medizintechnik-Sektor könnten die Geschäftsentwicklung von Masterflex weiter belasten. Gleichwohl gibt es in der Lebensmittel- und Halbleiterindustrie sowie die Luftfahrtindustrie weiterhin ein gutes Wachstum. Abzuwarten bleibt wie sich mögliche Konjunkturpakete (Schuldenpakete) auf die Konjunktur in Deutschland auswirken könnten. Kommt es dazu, sind Wachstumsimpulse zu erwarten.
Einen beträchtlichen Teil von Risiken hat die Börse in den Kurs der Masterflex-Aktie sicherlich schon eingepreist (Seitwärtsbewegung). Charttechnisch wurde der seit Juni 2024 bestehende Abwärtstrend Ende Januar überschritten. Im März kam es zu einem Pullback zur Ausbruchslinie (siehe Tageschart unten). Nun ist die Aktie wieder über das Februar-Hoch angestiegen, was positiv ist. Die nächsten mächtigen Hürden sind der seit Mai 2023 bestehende Abwärtstrend, der aktuell bei etwa 10,70 Euro verläuft und der Widerstand bei 11,50 Euro.
Die Bewegung von Anfang Februar bis zum Pullback zur Ausbruchslinie könnte als Konsolidierung (Flagge) im Aufwärtstrend gewertet werden. Wäre dem so, könnte es (zunächst) bis in den Bereich von 11,50 / 12,00 Euro nach oben gehen.
Masterflex-Aktie (Tageschart): massive Barrieren voraus
