Erst im vergangenen November markierte die TVA Tepla-Aktie (746100) im Bereich von 10,58 Euro ein Zwischentief. Dies entsprach dem niedrigsten Niveau seit dem Jahr 2020. Nun liegen frische Daten für die vergangenen zwölf Monate vor. Sie zeigen, dass der Maschinenbauer und Zulieferer der Chipindustrie weiter gut im Geschäft ist. Die Aktie kann sich dennoch nicht nachhaltig erholen.
Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds steigerte PVA Tepla den Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um rund drei Prozent auf 270 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erreicht rund 48 Millionen Euro nach 41,5 Millionen Euro im Vorjahr. Damit erfüllte die Gesellschaft die eigene Guidance. Sie sah einen Umsatz von 270 bis 290 Millionen Euro und ein Ebitda von 45 bis 51 Millionen Euro vor.
Erfreulich: Mit diesen vorläufigen Zahlen steigerten die Wettenberger die Ebitda-Marge von 15,8 auf rund 18,0 Prozent. Dies zeigt, dass die Profitabilität auch im schwierigen Umfeld klettern kann. Maßgeblich verantwortlich ist der strategische Kurs des Managements. So fokussiert sich der Vorstand aktuell auf Zukunftstechnologien, die von den klassischen Megatrends Digitalisierung Mobilität und Dekarbonisierung profitieren. Dazu gehören auch Qualitätsinspektionssysteme für die immer komplexeren Speicherchip-Industrie. Aber auch Veredelungstechnologien bleiben am Markt gefragt, beispielsweise in der Luft- und Raumfahrttechnik.
Aktuell sieht die Verwaltung weiterhin ein schwieriges Branchenumfeld. Der Vorstand kalkuliert allerdings mit einer schrittweisen Erholung einzelner Schlüsselbranchen, beispielsweise der Halbleiter- und der Automobilindustrie im Jahresverlauf. Daher will der Konzern auch im nun laufenden Geschäftsjahr wachsen. Zudem bestätigt das Management die mittelfristigen Ziele. Genauere Daten und einen frischen Ausblick auf 2025 wird PVA Tepla mit der Vorlage der finalen Geschäftszahlen für 2024 vorlegen, deren Veröffentlichung für den 19. März geplant ist.
Die PVA-Aktie konnte von den Zahlen kaum profitieren. Zu stark überlagert die Tatsache, dass das wirtschaftliche Umfeld angeschlagen ist ein Ende der Rezession speziell in Deutschland nicht kalkulierbar erscheint. Zudem leidet der Wert unter der Tatsache, dass deutsche Nebenwerte – trotz bester Qualität und Technologie – vom Kapitalmarkt derzeit wenig beachtet werden. Dies ist auch am Kurs-Gewinn-Verhältnis abzulesen, welches lediglich zehn beträgt. Immerhin konnte sich der Titel seit dem vergangenen November vom Zwischentief etwas lösen. Im Bereich von 14 Euro scheint jedoch ein Deckel auf dem Papier zu liegen. Denn hier prallte der Wert in den vergangenen Monaten mehrfach ab.
Dennoch sehen wir für den Langfristanleger, speziell mit Blick auf die Bewertung, gute Kurschancen. So steht dem bereits erwähnten Jahresumsatz von 270 Millionen Euro lediglich eine Marktkapitalisierung von 290 Millionen Euro gegenüber. Mit Blick auf die relativ niedrigen Börsenumsätze sollten Anleger Kauforders allerdings limitieren.
Derivate auf diesen Basiswert empfehlen wir nicht. Zwar wäre ein Einstieg via Discounter reizvoll. Aber der einzige Anbieter, der überhaupt Rabattpapiere anbietet, ist die DZ Bank. Doch deren Tilgung erfolgt nach wie vor immer via Cash-Zahlung, weshalb kein physischer Bezug möglich ist. Zudem überzeugen uns die Konditionen leider nicht.
PVA Tepla-Aktie (Tageschart): Widerstand bei 14 Euro
