Die Erwartungen im Vorfeld der Zahlen für das dritte Quartal waren niedrig. Ablesbar war dies an der schwachen Kursentwicklung in den vergangenen Wochen. Nun legte die Indus Holding aber ordentliche Daten vor und kündigte zudem ein Aktienrückkaufprogramm an. Dies gab der Indus-Aktie (620010) wieder etwas Auftrieb, so dass sich nun auch die Charttechnik verbessert hat.
Schon Ende Oktober hatte Indus seine Prognose für das operative Ergebnis (Ebit) gesenkt, nachdem die Gesellschaft ihren jährlichen Wertminderungstest durchführte. Diese nicht zahlungswirksame Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte von 6,7 Millionen Euro sowie leichte operative Veränderungen, die dem schwachen ökonomischen Umfeld geschuldet sind, hatten dazu geführt, dass die Zielbandbreite sank. War vorher ein Ebit zwischen 125 und 145 Millionen Euro das Ziel, sank die Guidance auf 115 bis 125 Millionen Euro.
Allerdings zeigt das dritte Quartal, dass sich die operativen Verschlechterungen in einem sehr engen Rahmen bewegen. Der Umsatz gab nur um 3,6 Prozent auf 443,1 Millionen Euro nach. Beim Ebit kam es zu lediglich einem Rückgang von 0,9 Prozent auf 31,8 Millionen Euro. Und beim um die bereits erwähnten Abschreibungen bereinigte operative Ergebnis (Ebita) ging es zwar um 20,2 Prozent auf 43,7 Millionen Euro nach unten, es entwickelte sich aber im Vergleich zu den beiden Vorquartalen positiv.
Der erfreuliche Kursentwicklung an diesem Dienstag half aber auch die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms. Dabei können Aktionäre einem ersten Schritt Papiere für 21,65 Euro je Titel anbieten. Insgesamt will das Unternehmen dabei bis zu 700.000 Anteilscheine einsammeln und anschließend vernichten, was einem Volumen von rund 15 Millionen Euro entspricht. Anschließend sollen weitere Aktien über die Börse gekauft werden. Hierfür stehen bis zu fünf Millionen Euro zur Verfügung. Es sollen allerdings hier maximal 200.000 Aktien gekauft werden. Damit steigt der auf die vorhandene Aktienanzahl verteilbare Gewinn pro Anteilsschein, was den Titel fundamental attraktiver macht.
Technisch scheint die Aktie im Bereich von 20 Euro wieder einen Boden zu finden, nachdem sich hier eine recht stabile Unterstützung aus den Jahren 2022 und 2023 befindet. Somit bestehen Hoffnungen, dass der Titel seine jüngste Erholung fortsetzt und zumindest wieder bis in den Bereich von 26 Euro hochläuft, wo der nächste Widerstand wartet. Langfristig ergeben Engagements in jedem Fall Sinn, denn das Portfolio der Beteiligungsgesellschaft dürfte bei einer Belebung der deutschen Wirtschaft überproportional profitieren.
Indus-Aktie (Tageschart): neue Trendwende?