Der Chart sah richtig gut aus: Von einem Niveau zwischen 70 und 75 Euro, welches die Aktie der Hornbach Holding (608340) zu Jahresbeginn markierte, kletterte der Titel in einem nahezu lehrbuchartigen Aufwärtstrend nach oben. Das Zwischenhoch wurde am 19. Mai bei 107 Euro markiert. Anschließend folgte eine kräftige Schwächephase. Das Papier rutschte bis unter die 90-Euro-Marke ab. Dort bewegt sich der Titel auch heute noch und sucht einen Boden.
Auslöser für die Kursschwäche waren die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2024/25, welches ungewöhnlicherweise am 28. Februar endet. Dabei meldete die Baumarkt-Gruppe einen Nettoumsatz von 6,2 Milliarden Euro, was einem Anstieg von nur 0,6 Prozent entsprach. Beim bereinigen operativen Ergebnis (Ebit) ging es immerhin um sechs Prozent auf 269,5 Millionen Euro nach oben.
Damit erreichte Hornbach die Analystenschätzungen. Zudem stellte das Management eine Dividende von 2,40 Euro pro Aktie in Aussicht, sofern die Hauptversammlung, die am 11. Juli ansteht, ihre Zustimmung gibt.
Allerdings sorgte der verhaltene Ausblick für schlechte Stimmung am Kapitalmarkt. Denn der Vorstand erwartet lediglich einen Umsatz auf oder leicht über dem das Geschäftsjahres 2024/25. Auch beim Ebit soll es lediglich zu einem Ergebnis auf Vorjahresniveau oder leicht darüber kommen. Verantwortlich macht das Management die weiterhin schwierige konjunkturelle Lage und die Konsumzurückhaltung.
Dem steht allerdings nun gegenüber, dass die Baumarktkette auch die Chance für positive Überraschungen in den kommenden Quartalen hat. Zudem sollte die hohe Dividenden-Rendite von 2,6 Prozent weitere Kursverluste verhindern. Für steigende Kurse spricht zudem das attraktive Kurs-Gewinn-Verhältnis von neun (auf Basis der Schätzungen für 2025/26), welches die konjunkturellen Risken ausreichend einpreist. Und auch charttechnisch könnte exakt an der 90er-Linie die Bodenbildung klappen, da hier eine kleine Unterstützung zu erkennen ist. Langfristanleger können daher im Bereich um 90 Euro zugreifen.
Das Ende Dezember [HIER klicken] vorgestellte Discount-Zertifikat (MJ3UAE) mit Cap bei 70 Euro und Laufzeit bis September 2025 darf im Depot bleiben, sofern sich Anleger mit der Restrendite von derzeit 3,3 Prozent zufriedengeben, sofern die Aktie über dem Cap durchs Ziel geht. Kaufbar ist das Papier jedoch nicht mehr, da der Emittent nur noch Rückgabekurse stellt. Neue Discounter stellen wir jedoch nicht vor, da die Konditionen der aktuell kaufbaren Produkte uns nicht überzeugen.
Hornbach Holding (Tageschart): Auf der Suche nach dem Boden
