Das kommt überraschend – vor allem mit Blick auf das aktuelle Konjunkturumfeld in Deutschland: Zalando berichtete mit Vorab-Zahlen von einem guten dritten Quartal, der bessere Daten brachte, als es die Analysten im Vorfeld erwartet hatten. Zudem wurden die Prognosen für das Gesamtjahr erhöht. Und schon können Anleger wieder einen kleinen Glücksschrei loslassen, wie dies schon im August der Fall war [Plusvisionen berichtete; HIER klicken], als der Konzern gute Q2-Zahlen präsentierte.
Dank eines guten Starts in die neue Herbst- und Wintersaison sprang das Bruttowarenvolumen im Q3 um 7,8 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Der Umsatz lag mit 2,4 Milliarden Euro um fünf Prozent über dem Vorjahreswert. Das bereinigte operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Einmaleffekten (Ebit) sprang gar von 23 auf 93 Millionen Euro. Damit wurden bei allen Kennzahlen die Markterwartungen klar übertroffen.
Im Gesamtjahr soll nun das Bruttowarenvolumen um drei bis fünf Prozent klettern und damit 15,1 bis 15,4 Milliarden Euro erreichen. Beim Umsatz soll es nun um zwei bis fünf Prozent auf 10,3 bis 10,7 Milliarden Euro nach oben gehen. Bislang war die Verwaltung von einer Stagnation beziehungsweise im besten Falle von einem Plus von fünf Prozent ausgegangen, nachdem in 2023 ein Bruttowarenwert von 14,6 Milliarden Euro und ein Umsatz von 10,1 Milliarden Euro erzielt worden war.
Das Ebit wird dabei zwischen 440 und 480 Millionen Euro durchs Ziel gehen. Hier lag die alte Guidance bei 380 bis 450 Millionen Euro. Als Folge sprang die Zalando-Aktie (ZAL111) bereits gestern nach der Veröffentlichung der Daten, die nach Xetra-Schluss erfolgte, kräftig an. Dabei gelang sogar der Sprung über die 30-Euro-Marke.
Allerdings hat der Kurs der Aktie nun schon mehr als 35 Prozent binnen Monatsfrist zugelegt und sich vom Tief bei 15,95 Euro aus dem Januar 2024 nahezu verdoppelt. Diese beeindruckende Performance ruft eigentlich nach einer Konsolidierung. Doch derzeit scheint das Sentiment für Internetwerte recht positiv, so dass durchaus ein Durchlaufen bis zum Widerstand im Bereich von 37,50 Euro möglich ist. Darauf können Anleger durchaus spekulieren, sollten jedoch mit engen Stopps arbeiten, die bei weiter steigenden Kursen stets nachgezogen werden.
Wir raten jedoch zu einer defensiveren Herangehendweise, die einen schönen Gewinn in Aussicht stellt. Aussichtsreich erscheint ein Discount-Zertifikat (SU55B5) mit Cap bei 26 Euro und Laufzeit bis Juni 2025. Geht die Aktie über dem Cap bei 26 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 10,6 Prozent (15 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 26er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 23,51 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht und einem Rabatt gegenüber dem Direktinvestment von rund 22 Prozent gleichkommt.
Beim im August [HIER klicken] vorgestellten Discounter (SV7QW4) mit Cap bei 20 Euro und Laufzeit bis Dezember 2024, können Anleger ggf. schon jetzt Gewinne mitnehmen, da die mögliche Restrendite nur noch im Bereich der Ein-Prozent-Marke liegt. Anleger können somit in kurzer Zeit ein Plus von rund acht Prozent realisieren. Wer das Geld nicht braucht, kann natürlich auch bis zur Endfälligkeit in 70 Tagen warten und noch die Restrendite einsammeln, bei einem Cap-Abstand von rund 34 Prozent.
Zalando-Aktie (Tageschart): auf großer Erholungsfahrt
